Kapitel 102

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Sanft fuhr ich weiterhin über seine Wangen, während unsere Lippen immer wieder aufeinanderprallten. Wir uns küssten als würde es kein Morgen geben und diesen Moment umso mehr genossen. Genossen, dass wir endlich nach zehn Jahren wieder so vereint waren, wie wir es damals gerne gewesen wären.

Doch ich wusste nur zu gut, dass wir jetzt so viel stärker zusammen waren als wir es möglicherweise damals gewesen wären. Vielleicht wollte uns das Schicksal auch einfach vor einer scheiternden Beziehung retten, welche damals nicht funktioniert hätte, da uns einfach dieses eine Fünkchen von dieser unglaublich schönen und doch so traurigen Geschichte fehlte.

Ich wusste es nicht genau... Eigentlich wusste ich überhaupt nicht, wieso das Schicksal gerade uns so einen steinigen Weg vor die Füsse legte. Weshalb gerade wir so unglaublich sehr kämpfen mussten. Weshalb wir zeigen mussten, dass wir stärker als das Schicksal waren und es uns absolut nichts anhaben konnte. Ja, es konnte uns stark aus der Bahn werfen, aber danach kam es darauf an, was man aus dieser Situation machte. Ich habe gekämpft... Nuri und Yugyeom kämpften mit mir zusammen und blieben schlussendlich bei mir. Genau wie auch meine Hyungs um unglaublich viel kämpfen mussten...

Glücklich löste ich nach einer Weile unseren Kuss. Nur meine Stirn blieb noch nach wie vor mit Taehyungs verbunden, während ich noch meine Augen geschlossen liess, damit ich einfach diesen Moment noch einmal verinnerlichen konnte und ihn geniessen durfte. Auch wenn ich mir sicher war, dass ich von nun an mehr von diesen Momenten erleben werde.

Doch, sobald ich meine Augen öffnete und direkt in Taehyungs blickte, welche mir so unglaublich sehr entgegenstrahlten, wusste ich nur zu gut, dass dieser Moment mit jedem kleinen Augenblick noch ein Stückchen besser wurde. Denn ohne etwas dagegen tun zu können, legte sich ein genauso breites Lächeln auf meinen Lippen ab, wie auch Taehyung bereits eines besass. Wir waren einfach nur noch glücklich...

"Geht... geht es dir jetzt besser?", kam es noch ein wenig atemlos über meine Lippen, worauf ich diese instinktiv mit meiner Zunge befeuchtete. Ab diesem Moment bekam ich den Älteren nicht mehr von meinen Lippen los. Er fokussierte meine Lippen an, was mir mehr als nur deutlich sagte, was er genau von mir wollte. "Noch nicht zufrieden?" Ein leicht provozierender Unterton war aus meine Stimme nur zu gut erkennbar, was auch Tae sofort aufzufallen schien.

Augenblicklich schellten seine Augen wieder zu mir hoch und erwiderten meinen Blick mit hochgezogener Augenbraue. Das leichte Kopfschütteln nahm ich um ehrlich zu sein kaum noch wahr, da ich einfach so gefesselt von diesem Anblick war, aber wer würde es mir auch verübeln können...

Zärtlich liess ich meine Hand einmal durch seine weichen Haare fahren, bevor sie wieder wie gefangen auf seiner Wange landete. Die Tränen von vorhin waren schon längst wieder vergessen. Die einzigen Tränen, welche unsere Augen möglicherweise noch verlassen würden, wären nur noch Freudentränen. In diesem Moment ging für uns beide ein neues Kapitel auf, welches definitiv nicht mehr so viel Schmerz und Leid beinhalten würde. Das wusste ich einfach instinktiv.

Gefesselt von seinen Augen tat ich eine Weile überhaupt nichts, genoss mal wieder einfach nur diesen atemberaubenden Mann vor mir, welcher mich wirklich liebte. Welcher mich genauso liebte, wie ich es auch tat, obwohl ich schon längstens alle Hoffnungen auf diesen Moment hier verloren hatte. Aber ab und zu geschahen eben doch kleine Wunder...

"Ich liebe dich auch Tae... So unglaublich sehr.", hauchte ich in die angenehme Stille hinein, welche uns beide einnahm. Lauschte meinem starkklopfendem Herzen, welches mal wieder gegen meinen Brustkorb trommelte und beobachtete Taehyungs Reaktion über meine Worte nur all zu genau.

Denn dieses Lächeln, welches sich kurz danach auf seinen Lippen abbildete, war nicht von dieser Welt. Dieses Strahlen, welches fast diese Dunkelheit und diese Kälte um uns herum verschwinden liess, war einfach nur unglaublich. Die ganze Situation war für mich so bewegend, dass ich es überhaupt nicht richtig in Worte fassen konnte. Ich konnte auch überhaupt nicht wirklich ausdrücken wie viele Emotionen gerade durch meinen Körper flossen. Ich war einfach nur berauscht von diesem Gefühl der unendlichen Liebe...

My Time / TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt