Hibbelig, aber unendlich glücklich stiess ich die Tür zum Tanzstudio auf. Sofort kam mir eine kühle, aber erfrischende Luft entgegen, welche eine sanfte Gänsehaut auf meinen Armen hinterliess. Unbewusst verfestigte ich meinen Griff um den Riemen meines Rucksackes und betrat schliesslich den Raum.
Tatsächlich waren wir nicht im Tanzstudio, in welchem ich Jin und Namjoon das erste Mal sah. Natürlich war dies auch wirklich schön und auch mit bester Technik ausgestattet, aber trotzdem zog mich dieses hier mehr an. Es erinnerte mich ein wenig an unser altes Tanzstudio, in welchem Hoseok, Jimin und ich früher Nächte hätten verbringen können, einfach weil wir nicht mit dem Tanzen aufhören wollten.
"Es bringt die Vibes von unserem alten Studio hinüber.", äusserte sich auch Hobi als hätte er gerade meine Gedanken gelesen. Ein schwaches Nicken brachte ich hinüber, während ich alles genau betrachtete. Man sah das dieses Gebäude schon seine besten Zeiten hinter sich hatte, aber das spielte keine Rolle. Denn zu unserer Überraschung tummelten sich Unmengen von Leuten hier herum.
"Jimin würde es hier bestimmt gefallen...", murmelte ich leise vor mich hin, was mir ein schwaches Nicken von Hobi einbrachte. Leise Musik drang in meine Ohren und sofort schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Wie sehr ich das ganze doch vermisste... Auch vor zehn Jahren vernachlässigte ich das Tanzen sehr, einfach weil mir mein Abschluss keine Zeit liess.
"Ja, Jimin hätte es hier wirklich gemocht. Wie hast du das Tanzstudio gefunden?" Eine Spur von Neugier schwang in der Stimme meines Hyungs mit, während er sich kurz nach hinten drehte, um zu sehen ob die beiden Geschwister noch bei uns waren. "Als mich Nuri und Yugyeom zu ihnen nach Hause brachten, habe ich es auf der Autofahrt entdeckt. War aber ein ziemlicher Zufall..."
Mit einem Nicken bestätigte auch er, dass er mir zuhörte, während er sich weiterhin umsah. "Ich glaube wir müssen nach oben, da sind die Studios.", hängte Hoseok noch hinterher, worauf ich mich sofort nach einer Treppe umsah. Nervös flogen meine Augen über die grosse Menschenmenge. Es war schön so viele tanzbegeisterte Menschen anzutreffen, obwohl ich mich zwischen so vielen Leuten immer noch nicht wirklich wohl fühlte.
"Ich glaube da drüben.", teilte Yugyeom uns mit und zeigte nach rechts zu einer Treppe, welche in den ersten Stock führte. "Na dann..." Mit zögerlichen Schritten lief ich nach rechts und sah noch im Augenwinkel, dass die anderen mir folgten.
Zum Glück hatten wir bereits vor ein paar Tagen einen Raum reserviert. Wahrscheinlich hätten wir ansonsten überhaupt keinen Platz mehr gehabt... Mit aufgeregtem Herzen stieg ich die Treppen hoch, während man mir mein Grinsen überhaupt nicht mehr aus dem Gesicht wischen konnte. Ich war glücklich... Ein wenig ruhe tat uns wahrscheinlich auch ziemlich gut, da wir ununterbrochen nach den anderen suchten.
Aber leider immer noch ohne Erfolg. Nicht mal Namjoons Super-Team fand irgendetwas heraus, was ziemlich deprimierend war. Ich wollte sie doch einfach wieder bei mir haben... Wenn sie mich dann noch von sich stossen möchten, würde ich es ohne wenn oder aber zulassen. Aber dafür mussten wir sie leider zuerst finden. Vielleicht stellten wir uns auch einfach nur komplett bescheuert an...
"Da drüben ist unser Raum.", teilte uns nun Hobi mit und verschnellerte seinen Gang. Ich schlenderte ihnen währenddessen gemütlich hinterher und sah alles mit grossen Augen an. Die Türen bestanden aus purem Glas, wodurch man eine perfekte Sicht auf die tanzenden Leute erhaschen konnte. Schon früher liebte ich es einfach, diesen leidenschaftlichen Menschen zuzusehen.
Jimin war so ein Mensch... Seine Leidenschaft war das Tanzen und das von ganzem Herzen. Es gab wirklich nichts anderes, was meinen Hyung so sehr von seinen Zweifeln und Sorgen befreien konnte, da er einfach losliess. Sobald die Musik spielte bewegte sich sein Körper von allein, während er sich einfach hingab und dafür bewunderte ich ihn so unglaublich sehr.
Sobald ich bemerkte, dass ich allein im Flur stand lief ich schnell den anderen hinterher. Nur etwa zwei Türen weiter, befand sich der Raum, welchen wir für ein paar Stunden gemietet hatten. Neugierig betrat ich diesen und liess vorsichtig die Glastür hinter mir ins Schloss fallen.
Es war ein sehr heller Raum, welcher mit seinem dunklen Boden und den weissen Wänden eine ruhige Atmosphäre bot. Der Spiegel, welcher sich über zwei ganze Wände erstreckte, gab dem Raum noch einmal ein anderes Gefühl. Es gefiel mir wirklich sehr. Zeit hatte ich ja momentan mehr als genug, also konnte ich bestimmt ein paar Mal vorbei kommen.
Während ich weiterhin diesen Raum bewunderte, stellte ich meinen Rucksack zu den Taschen der anderen dreien. Hobi stand schon vor der Musikanlage und verband sein Handy mit dieser. Mit kleinen Schritten lief ich auf die drei zu und sah Nuri dabei zu, wie sie sich fröhlich hüpfend im Kreis herum drehte.
Kichernd rannte ich auf sie zu, was sie glücklich Lächeln liess. Sie streckte ihre Hände nach mir aus, vorauf ich meine in ihre legte. Kichernd drehten wir uns so im Kreis herum, was Nuri und mich die ganz Zeit lachen liess. Immer und immer wieder drehten wir uns im Kreis herum, während meine Augen ganz fokussiert auf Nuri lagen und ich den Rest überhaupt nicht mehr wahrnahm.
Doch irgendwann war es nicht mehr Nuri, welche mir gegenüberstand. Ein wenig irritiert sah ich in das Gesicht von Taehyung, welcher mir wie ein Engel entgegenlächelte. Mit stark klopfendem Herzen scannte ich sein Gesicht ab. Er sah immer noch so aus, wie ich ihn kannte...
Seine dunklen Haare umformten seine Augen, worauf diese noch mehr hervorstachen als sie es sonst schon taten. Früher liebte ich es einfach durch seine weichen Haare zu streichen, es beruhigte mich irgendwie... Seine leicht glitzernden Augen sahen mir starr entgegen, während er mich weiterhin liebevoll anlächelte. Dieses Lächeln, diese Augen und einfach nur dieser Mensch vor mir besass mein Herz in seinen Händen.
Taehyung hatte mein Herz mitgenommen, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte. Verdammt was war nur mit mir los...? So sehr ich auch wollte, ich konnte meine Augen einfach nicht von dieser Scheinperson lösen. Ich wollte ihn nicht mehr loslassen. Die eine Seite, mein Herz, schrie in mir, Tae jetzt einfach fest in die Arme zu schliessen und ihn fest an mich zu pressen. Doch da gab es noch meinen Kopf, welcher genau das Gegenteil wollte...
Denn sobald Taehyung langsam einen Schritt auf mich zu ging, wechselte mein Gesichtsausdruck von verträumt zu panisch. Sofort wich ich einen Schritt zurück und liess seine Hände los. Hektisch atmend schloss ich meine Augen und wickelte meine Arme um mich. In diesem Moment war es nicht mein Herz, welches meinen Körper übernahm. Es war mein Kopf, welcher mich von jedem möglichen Schmerz bewahren wollte und dieser Schmerz war nun mal Tae...
Nach einer, für mich, unendlich langen Zeit öffnete ich vorsichtig meine Augen, worauf ich in drei besorgte Gesichter blickte. "Kookie... Setzt dich bitte hin. Ich will nicht noch, dass du uns gleich umkippst.", sprach Yugyeom leise auf mich ein, worauf ich ihn mit gemischten Gefühlen ansah.
Mit wackeligen Beinen setzte ich mich vorsichtig auf den Boden und schlang meine Arme fester um mich. Plötzlich tauchte in meinem Sichtfeld eine Wasserflasche auf, welche ich, ohne hochzublicken, dankend annahm. Meine Augen waren starr auf die Flasche gerichtet, während ich sie öffnete und ein paar Schlucke aus dieser trank.
Erst als ich sie wieder absetzte, legten sich meine Augen wie von selbst auf den Fleck, auf welchem Tae vor ein paar Minuten noch stand. War ich wirklich schon psychisch so am Arsch, dass ich mir geliebte Menschen vorstellte...?
🥀⌛🍃
Omg das Bts Konzert war einfach der Hammer! Ich bin gefühlte tausend Mal gestorben, einfach weil alles so unglaublich toll war. 😳😍
Im in love with all of them pls they are so pretty 😔✊🏻
By the way nächsten Samstag Lesenacht um 19 Uhr. Bye!
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My Time / Taekook
FanfictionWas geschieht, wenn man nach zehn Jahren aus dem Koma erwacht? Wenn man dachte, dass man nur ein paar Tage weg war und alles noch beim Alten wäre. Doch dann schlägt einem die bittere Wahrheit ins Gesicht, welche einem in diesem Moment den Atem raub...