Unwillkürlich versteckte ich mich fast schon ein wenig in der Umarmung meiner Hyungs. Ich hatte nämlich keine Ahnung wie Taehyung reagieren würde. Die Angst, dass er mich anschreien würde oder mich rauswerfen würde war immer noch präsent.
Eines gab mir jedoch ein wenig Sicherheit. Jungwon befand sich nämlich nach wie vor immer noch im selben Raum. Taehyung würde nichts machen, was seinen Sohn verängstigen würde. Jedoch verwirrte es mich immer noch so unglaublich sehr, dass Jungwon nicht der leibliche Sohn von Taehyung war. Denn eigentlich dachte ich, dass er mir so bekannt vor kam, weil er möglicherweise Teile seines Aussehens von Taehyung erbte. Aber dies war ja jetzt eher unwahrscheinlich...
Zögerlich fielen meine Augen kurz auf den schlafenden Jungen. Er hatte wirklich einen sehr tiefen Schlaf, ich wäre schon längst wieder auf den Beinen, bei diesem Tumult, welcher hier herrschte. Bei diesen Gedanken erschien ein kleines Lächeln auf meinen Lippen. Jungwon war wirklich süss und irgendwie freute ich mich für Taehyung, dass er dein kleinen bei sich hatte...
Seufzend wendete ich meine Augen wieder ab, während ich mich noch ein wenig an Hoseok kuschelte. Automatisch fielen meine Augen nur wenige Sekunden später auf Taehyung. Wie von selbst zuckte mein Körper leicht zusammen als ich direkt in seine Augen sehen konnte, welche mich fest fixierten. Unwillkürlich wurde ich nervöser als ich es bereits war.
"Ich... ich will nach Hause...", sprach Taehyung mit langsamer, aber relativ fester Stimme, was mir das Blut in den Adern gefrieren liess. Er wollte gehen? Ohne uns... Wollte er uns etwa wieder alleine lassen? Hatte ich es nun wieder verbockt, weil ich einfach so komisch war? Hatte ich jetzt meinen Hyungs die Chance auf ein friedliches Zusammensein genommen? Das wollte ich nicht...
Auch die Augen meiner Hyungs lagen nun panisch auf Tae, welcher unsere Blicke fast schon ein wenig zu ignorieren schien und starr den Boden anblickte. Zu gerne wollte ich in diesem Moment einfach nur wissen, was gerade in seinem Kopf vor ging. Ich wollte wissen was er dachte und was er fühlte. Ich wollte ihn irgendwie verstehen...
"Ohne uns...?", kam es leise aus Hoseok, welcher Taehyung eindringlich ansah und mich dabei etwas näher an seinen Körper drückte. Ein wenig unwohl spannte ich mich an. Es war meine Schuld, wenn er uns nun verlassen würde. Ich wusste, dass es besser gewesen wäre, wenn sie es nie erfahren hätten. Aber unter diesen Umständen war es leider unvermeidbar...
Schwer schluckte ich einmal und sah danach wieder zögerlich zu Taehyung, welcher gerade leicht mit seinem Kopf schüttelte, worauf der ein oder andere erleichterte Seufzer erklang. "Willst du mit dem Kleinen zu uns kommen oder willst du lieber mit ihm zu dir nach Hause?", fragte ihn nun auch Jin mit sanfter Stimme, da auch er bemerkte, dass Taehyung wahrscheinlich einfach nur gerade viel zu überfordert mit der ganzen Situation war.
Taehyungs undefinierbarer Blick traf auch sofort auf unseren kleinen Haufen, bevor er seine Augen abwandte und zu seinem Sohn sah. So ruhig Tae auch von aussen hin auf uns wirkte, bemerkte ich an seiner Körpersprache nur allzu gut wie er seinen Frust, seine Wut, sein grosses Durcheinander einfach hinunterschluckte und gerade einfach nur versuchte das Beste aus dieser Situation zu machen.
"Wenn es okay wäre würde ich noch schnell zu mir nach Hause, damit ich Jungwon und mir ein paar Sachen holen kann und würde dann gerne zu euch kommen...", gab er leise zu, während er seine Arme etwas zurückhaltend um seinen Körper schlang.
Nur ein paar Sekunden später stand Jin auch schon auf und löste sich aus unserem kleinen Haufen. Ohne noch weiter zu zögern nahm er den Jüngeren in seine Arme, welcher sich auch sogleich an ihn krallte. Und ab diesem Moment wusste ich, dass ich mit meiner kleinen Vermutung richtig lag. Taehyung war einfach nur sehr verwirrt und überfordert. Die Begegnung mit mir, mit unseren Hyungs und seinen Eltern plus die ganze Aufregung um Jungwon war definitiv einfach nur zu viel für ihn...
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My Time / Taekook
FanfictionWas geschieht, wenn man nach zehn Jahren aus dem Koma erwacht? Wenn man dachte, dass man nur ein paar Tage weg war und alles noch beim Alten wäre. Doch dann schlägt einem die bittere Wahrheit ins Gesicht, welche einem in diesem Moment den Atem raub...