Ein leichtes Schmunzeln lag konstant auf meinen Lippen, während ich meiner kleinen Familie zusah, wie sie sich mehr als nur amüsierten. Wirklich jeder von ihnen trug ein breites Grinsen auf den Lippen und es fühlte sich einfach nur befreiend an sie so zu sehen. Als würde endlich eine grosse Last von mir fallen...
Schon den ganzen Tag befanden sich tausende von Schmetterlingen in meinem Bauch, welche freudig herumtollten und überhaupt nicht mehr aufhören wollten sich zu bewegen. Es war einfach nur atemberaubend endlich einmal ein so ein schönes Gefühl in mir zu verspüren und nicht die ganze Zeit von diesem mulmigem Bauchgefühl geplagt zu werden.
Glücklich kuschelte ich mich mehr in Taehyungs Arme, welcher sich mit dem Rücken an die Couch lehnte und auf dem Boden sass. Ich befand mich zwischen seinen Beinen und lehnte mich an seinen Oberkörper. Genoss wie bereits schon ein paar Mal einfach nur die Nähe zu ihm... Die Nähe zu meiner ganzen Familie. In diesem Moment hatte ich so gesehen alles was ich mir je wünschte...
Grinsend sah ich in Taehyungs Gesicht hoch, welcher so konzentriert einfach nur unglaublich heiss aussah. Seine flauschigen Haare fielen ihm sanft in die Stirn, während er immer wieder nachdenklich auf seiner Unterlippe herumbiss. Etwas was mich die ganze Zeit aus der Bahn warf. Dieser Mann war einfach nur unglaublich und ich konnte mir wirklich niemand anderes vorstellen, welcher in mir dieselben starken Gefühle erwecken würde, wie Tae es immer wieder tat.
Nachdenklich sah ich auf seine Hände hinunter, welche sich auf meinem Bauch befanden. Die Uno Karten hielt er fest in seinen Fingern, während er auf bestem Wege war diese Runde zu gewinnen. Doch wie es aussah, machten ihm die Anderen doch auch noch ziemlich Konkurrenz.
Uno war ein Spiel, welches wir früher sehr viel spielten. Wir sieben entwickelten teilweise eine richtige Sucht dafür und freuten uns einfach nur, dass wir uns gegenseitig fertigmachen konnten. Nur ich hatte mit der Zeit die Schnauze voll von diesem Spiel, da ich einfach nichts mehr auf die Reihe bekam. Doch das nahm den anderen nicht die Lust auch ohne mich zu spielen und wie es aussah waren Yugyeom und Nuri genauso süchtig wie meine Hyungs.
Zu meinem Glück hatte ich noch Tae, welcher damals so wie heute für mich mitspielte. Es war fast immer so, dass wir zusammenspielten und er mich, trotz meiner Dummheit in diesem Spiel, immer wieder fragte was für Karten er legen sollte. Teilweise überlegten wir uns auch eine kleine Taktik, welchen von unseren Hyungs wir zuerst fertig machen sollten. Meistens traf es Jimin, doch heute traf es ausnahmsweise Nuri.
Die Jüngste in der Runde warf uns immer wieder einen vernichtenden Blick zu, während sie irgendwie versuchte den Überblick über ihre Karten zu behalten. Tae und ich tauschten währenddessen immer wieder belustigte Blick aus. Wir waren auch heute noch das Team, welches wir auch früher immer wieder waren...
"Leute ich hab keinen Bock mehr.", jammerte Nuri und warf uns beiden mal wieder einen wütenden Blick zu als sie wieder zwei Karten aufnehmen musste. Mein leichtes Kichern versteckte ich hinter meiner Hand, während ich zu Tae hinauf sah, welcher mal wieder sein schönstes Lächeln auf den Lippen trug. Das Lächeln, in welches ich mich immer wieder verlieben konnte...
Glücklich erwiderte der Ältere meinen Blick und stupste leicht meine Nase an, worauf ich für ein paar Sekunden meine Augen schloss. Nur um sie wieder zu öffnen und in die schönsten Augen auf dieser Welt zu blicken. "Na... Wollen wir es hinter uns bringen?", fragte er mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht und zeigte auf die letzte Karte, welche sich in seiner Hand befand.
Nach meinem kleinen Nicken, was irgendwie gerade das Einzige war, was ich zustande bringen konnte, lenkte er seine volle Aufmerksamkeit wieder auf das Spiel, worauf ich kurz innerlich Schmollte. Ich wollte auch seine Aufmerksamkeit haben...
Nicht das ich sie nicht hätte, tatsächlich verbrachten wir die letzten Tage fast nur aufeinander hockend und ich vermisste ihn einfach sofort, wenn er nicht in meiner Nähe war, doch es reichte mir nicht aus. Das Gefühl in mir drin, welches endlich verlangte, dass er ganz mir gehören sollte, wurde immer stärker und ich wusste, dass ich noch mit Taehyung darüber reden musste.
Durch ein lautes Gebrüll wurde ich schliesslich wieder aus meinen Gedanken gerissen, weshalb ich verdutzt nach oben sah und meinen Blick über meine Hyungs gleiten liess. Fest biss ich mir auf meine Unterlippe als ich sah, dass Tae anscheinend gewonnen hatte und deshalb alle so ausrasteten. Wie bereits gesagt, sie liebten dieses Spiel, auch wenn sie einander immer wieder auf die Palme brachten. Aber ich liebte diese Stimmung...
"Jetzt kannst du stolz auf mich sein", flüsterte mir Tae mit seiner rauen Stimme in mein Ohr, worauf mich eine Gänsehaut überfiel und es mir kurz den Atem raubte. Leicht lächelnd drückte ich mich näher an den Älteren, worauf dieser seine Arme wieder ganz um mich schlang und mich wieder fester an sich drückte.
"Ich bin immer stolz auf dich.", gab ich leise und doch mit einem ernsten Unterton von mir. Sah ihm dabei tief in die Augen. Mir war es wichtig, dass er dies wusste... Dass er wusste, dass ich nie wirklich enttäuscht von ihm sein werde. Nicht, solange ich ihm verzeihen konnte...
Ein sanftes Lächeln legte sich auf Taehyungs Lippen ab, bevor er zögerlich und schwach nickte. Nur wenige Sekunden später verspürte ich wieder seine weichen Lippen auf meiner Stirn, worauf ich meine Hand auf seine legte, welche sich immer noch verschränkt auf meinem Bauch befanden. Es machte mich um ehrlich zu sein immer wieder ganz kirre, weil ich nicht wusste, wie das Ganze jetzt von seiner Seite aus aussah. Da ich immer noch nicht wusste, wie ich das Ganze einschätzen konnte.
"Ich bin froh, dass es so gekommen ist, wie wir es jetzt haben. Das Ganze hat mir sehr gefehlt." Nach Taehyungs Worten liess ich meinen Blick kurz durch die Runde gleiten und blieb ein paar Sekunden an jedem einzelnen und glücklichem Gesicht stehen. Leicht nickte ich zustimmend." Ja...", hauchte ich leise, während sich kurz ein trauriges Lächeln auf meinen Lippen ausbreitete. "Ich hätte nicht gewusst, was ich ohne euch gemacht hätte. Selbst wenn ich Nuri und Yugyeom bei mir gehabt hätte... Es wäre definitiv nicht das Gleiche gewesen."
Ein zustimmendes Brummen erklang aus Taehyungs Kehle, während er sich mehr nach hinten lehnte und mich automatisch mitzog. "Es fühlte sich nicht richtig an als ihr nicht mehr bei mir wart. Es hat immer irgendetwas gefehlt..." Taes Stimme war ganz leise und trauernd als er an die alten Zeiten zurückdachte. Doch mir ging es da genauso...
"Zum Glück haben wir jetzt alles geklärt.", sprach er nur kurz darauf wieder mit fester Stimme, worauf ich auch sein Lächeln hinaushören konnte. Doch ich runzelte bei seinen Worten nur die Stirn an und spürte, wie sich automatisch mein Herzschlag beschleunigte. Nachdenklich drehte ich mich in Taehyungs Umarmung um, so dass ich seitlich auf ihm lag.
Ruhig musterte ich ihn kurz einen Augenblick. "Haben wir das...?" Fragend blickte mich Tae nach meinen Worten an. "Haben wir wirklich alles geklärt?", fragte ich ihn noch einmal nur eine Spur leiser. Für einen kurzen Moment verhakten sich unsere Blicke miteinander, während Tae versuchte aus ihnen zu lesen was ich jetzt ganz genau meinte.
Doch ich fühlte mich unter seinen wachsamen Blick immer unwohler, weil es sich fast schon anfühlte als würde er mir in die Seele starren. Deswegen wandte ich meinen Blick ab und spielte mit einem losen Faden herum, welcher sich am Ärmel meines Hoodies befand. Ein leises Seufzen von Tae erklang, bevor er mir zärtlich durch die Haare fuhr. "Es hat etwas mit mir zu tun... oder sollte ich besser uns sagen?"
Nach seinen Worten zuckte ich kurz unmerklich zusammen, bevor ich, ohne ihn anzusehen, nickte. Was brachte es mir denn, wenn ich ihn jetzt noch anlügen würde... Als sich der Ältere unter mir bewegte und den Anblick machte aufzustehen, sah ich ihn verwirrt an. "Ich dachte du wolltest reden... Kommst du?"
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My Time / Taekook
FanfictionWas geschieht, wenn man nach zehn Jahren aus dem Koma erwacht? Wenn man dachte, dass man nur ein paar Tage weg war und alles noch beim Alten wäre. Doch dann schlägt einem die bittere Wahrheit ins Gesicht, welche einem in diesem Moment den Atem raub...