Vorsichtig beobachtete ich meinen Hyung dabei, wie er mir sorgsam die Decke über meinen Körper legte. Immer wieder vergewisserte er sich, dass ich auch richtig zugedeckt war, was mir ein kleines, trauriges Lächeln auf die Lippen zauberte. Ich kuschelte mich einfach in mein Kopfkissen und liess ihn machen.
Ich lag ziemlich am Rande der Couch, was aber mehr daran lag, dass ich ihm einfach genügend Platz geben wollte. Ich wollte ihn nicht bedrängen und ihm irgendwie zu nahe treten. Mein Ziel war es, dass er sich wieder wohl bei mir fühlen konnte und nicht von mir wegzuckte. Das wollte ich wirklich nicht noch einmal erleben...
Als mein Hyung unzufrieden die Stirn an runzelte, sah ich fragend zu ihm hinunter. Nachdenklich betrachtete er den Abstand zwischen uns, während er sich noch die übriggebliebene Decke über seine Schulter zog. Seufzend sah ich, dass er nicht mehr so viel Bettdecke übrig hatte, da er mit dem meisten Teil davon mich zu deckte.
Deswegen kuschelte ich mich wieder aus der Decke hervor und legte sie über seine Schultern. Er war krank. Yoongi sollte sich doch eher um seine Gesundheit kümmern als um meine. Mir ging es ja schliesslich gut. Ich musste mich doch viel eher um ihn kümmern...
"Nimm die Bettdecke ruhig. Ich kann auch wieder meine Nehmen, die am Boden liegt.", teilte ich meinem Hyung leise mit, worauf dieser aber sofort seinen Kopf schüttelte. Fragend hob ich meine Augenbraue und fuhr mir aufgewühlt durch meine Haare. "Was willst du dann? Was soll ich tun?" Fast ein wenig flehend trafen meine Augen auf seine. Suchend sah ich immer wieder zwischen seinen Augen hin und her, bevor ich ihn leicht schlucken sah und er seinen Blick von mir abwendete.
"Rede mit mir bitte...", flehte ich ihn nach ein paar Sekunden wirklich an und rutschte noch ein wenig nach hinten, um ihm noch mehr Platz zu lassen. Sobald er aber bemerkte, dass ich mich von ihm entfernte, schellten seine Augen wieder zu mir hoch. Ein wenig erschrocken traf ich auf seine wässrigen Augen.
"Kuscheln...", kam es so leise über seine Lippen, dass ich wirklich mühe hatte seine Worte zu verstehen. "Du willst wirklich mit mir kuscheln?", fragte ich zur Sicherheit noch einmal nach, worauf ich aber sofort ein Nicken erhielt. Ein erleichtertes Seufzen kam über meine Lippen, bevor ich ihn aus liebevollen Augen ansah.
"Na komm schon zu mir." Meine Worte unterstreichend streckte ich meine Arme nach ihm aus, rutschte ein wenig näher in seine Richtung und lächelte ihn sanft an. Als er mein Lächeln leicht erwiderte, ging mein Herz auf. Wie sehr ich Yoongi doch vermisst habe. Seine Persönlichkeit, sein Lächeln, einfach ihn in ganzer Person...
Ohne auch nur eine Sekunde zu verschwenden, robbte der Ältere in meine Arme. Sein Kopf fand einen Platz an meiner Brust, während er seine Arme fest um meine Taille schlang. Lächelnd sah ich ihm dabei zu, wie er sich, ohne aus der Ruhe zu bringen an mich kuschelte.
Nachdem auch ich sicher ging, dass er warm genug hatte und sich wohlfühlte, legte auch ich meine Arme um den Kleineren und zog ihn beschützerisch an meinen Körper. Geniessend schloss ich endlich meine Augen und legte meinen Kopf vorsichtig auf Yoongis ab.
In diesem Moment war ich einfach nur wunschlos glücklich. Ich fühlte mich von meinen Sorgen befreit und dies einfach nur weil ich Yoongi in meinen Armen halten konnte und ich wusste, dass es ihm gerade für den Moment gut ging. Mir war es egal was meine Hyungs sagen werden, wenn sie uns beide morgen so sehen.
Ich war extra vorsichtig mit Yoongi und passte wirklich auf, dass ihm nichts geschah oder dass er noch kranker wurde. Ich konnte auf ihn aufpassen und dies wusste ich auch. Nur schien meinen Hyungs noch nicht wirklich klar zu sein, dass ich durch diesen Schicksalsschlag nicht mehr nur ihr kleiner Junge war. Ich wollte mein Leben leben, meine Hyungs finden, mich um sie kümmern und auf sie aufpassen. Das war alles was ich noch wollte...
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My Time / Taekook
FanfictionWas geschieht, wenn man nach zehn Jahren aus dem Koma erwacht? Wenn man dachte, dass man nur ein paar Tage weg war und alles noch beim Alten wäre. Doch dann schlägt einem die bittere Wahrheit ins Gesicht, welche einem in diesem Moment den Atem raub...