Tausende von Gedanken folgen in diesem Moment durch meinen Kopf. Jedoch hatte ich keine Ahnung wie ich diese zuordnen sollte... Deswegen schaltete ich einfach meinen Kopf aus und liess mein Herz über mich bestimmen, was ich zu diesem Zeitpunkt einfach als richtig empfand.
Und so drückte ich den zitternden Körper, in meinen Armen, nur noch mehr an mich und fuhr ihm beruhigend durch seine dunkelbraunen, fast schon schwarzen Haare. Schluchzend krallte sich der Ältere förmlich an mich, was ich ohne wenn und aber über mich ergehen liess. Ich wusste, dass er gerade meinen Halt brauchte. Wie eigentlich jeder meiner Hyungs als wir uns das erste Mal sahen...
Wahrscheinlich war es eine Art Schockmoment, in welchem sie überhaupt nicht realisieren konnten, dass ich wirklich wieder da war. Verübeln konnte ich es ihnen jedoch nicht. Zehn Jahren waren nun mal eine sehr lange Zeit....
Stumm weinte ich auf der Schulter von Jimin weiter. Alles was ich in diesem Moment tun konnte, war ihm einfach das Gefühl zu geben, dass ich für ihn da war. Dass ich wirklich meinen kleinen Kampf gewonnen hatte und nun hier bei ihm war. Ich wollte ihm zeigen, dass er nicht mehr allein war. Dass er nie mehr allein sein musste.
Eine ganze Weile lang ging dies auch noch ziemlich gut, bis es jedoch irgendeinen Schalter in Jimin umschaltete. Erst recht spät bemerkte ich, wie schnell er eigentlich Atmete. Ich spürte, wie schnell sein Herz gegen meinen Brustkorb schlug, was mir, um ehrlich zu sein ein wenig Angst machte.
"Hyung?", flüsterte ich mit verweinter Stimme und versuchte ihm irgendwie mehr Halt zu geben. Als Antwort krallte er sich einfach fester an mich und weinte laut weiter. "Jimin, alles ist gut... Ich bin ja bei dir." Verzweifelt setzte ich mich anders hin und sah zu der offenen Tür. Mir war sofort klar, wenn ich ihn bald nicht beruhigen konnte, musste ich die anderen rufen. Denn er war mir gerade dabei zu hyperventilieren...
Sanft versuchte ich ihn ein wenig von mir zu schieben, worauf ich aber eher das Gegenteil von dem erzielte, was ich eigentlich wollte. Denn mein Hyung begann noch schneller zu Atmen, worauf ich ihn wieder an mich presste. "Hyung bitte beruhig dich... Du atmest viel zu schnell."
Verzweifelt versuchte ich auf ihn einzureden, was aber nicht wirklich etwas nützte. Vorsichtig richtete ich ihn anders auf meinen Beinen, so dass er schliesslich seitwärts auf mir sass und seine Schulter an meiner Brust lag. Sein Kopf lag immer noch fest in meiner Halsbeuge versteckt. Ich machte mir wirklich Sorgen um ihn...
Ein wenig zurückhaltend setzte ich meine Finger unter sein Kinn und hob es leicht an. Sobald ich ihm in die Augen sehen konnte, lächelte ich ihn behutsam an. Ein kleines Seufzen entfuhr mir als ich die roten Augen sah und die vielen Tränen auf seiner Wange. Ohne gross zu zögern wischte ich diese weg und legte meinen Kopf leicht schief.
"Siehst du? Alles ist gut. Ich bin wieder bei dir, ja?", redete ich beruhigend auf ihn ein, während ich ihm weiter durch die Haare fuhr. "Ich lass dich nicht mehr alleine und die anderen auch nicht." Tief atmete ich einmal ein und aus, bevor ich meinen Griff wieder um ihn verfestigte. Mein Hyung war so zerbrochen... Er hat über die Jahre so sehr gelitten.
"Es tut mir leid Hyung... Ich habe dich doch lieb.", flüsterte ich sanft, während mir wieder die Tränen in die Augen stiegen. Ich wusste, dass ich ihnen dies viel mehr sagen sollte, aber irgendwie kamen diese Worte nur schwer über meine Lippen. Ich wusste überhaupt nicht wieso...
Besorgt zog ich meine Augenbrauen zusammen als Jimin hektisch begann mit seinem Kopf zu schütteln. Fast sofort krallte er sich wieder an mein Shirt und sah mich mit tränenverschleierten Augen an. "N-nein... Nein, i-ich wollte das nicht. H-hörst du ich... ich wollte das nicht." Schwer schluckte ich, bevor ich den Jungen unter mir kläglich anlächelte. Liebevoll fand meine Hand auf seiner nassen Wange Platze.
"Ich weiss, dass du das nicht wolltest Jiminie. Niemand von euch wollte das... Es ist nicht eure Schuld." Mit mulmigem Gefühl im Magen wendete ich meine Augen von meinem Hyung ab und fixierte den Boden vor mir. Ich wusste, dass jeder von ihnen starke Schuldgefühle in sich trug, welche ich ihnen wirklich unbedingt nehmen wollte. Aber ich konnte es nicht...
"W-wir wollten das wirklich nicht! Wir wollten... wir wollten dich nie a-alleine lassen.", redete der Ältere verzweifelt weiter als hätte er meine Worte vorhin überhaupt nicht wahrgenommen. Mit tränenden Augen sah er zu mir hoch und blickte mich bittend an. "Bitte... D-du musst mir glauben. Du darfst uns nicht hassen. Bitte Kookie..." Fest biss ich mir auf die Unterlippe und presste den weinenden Jungen wieder an mich.
Auch mein Atem ging zittrig, während ich irgendwie versuchte die Fassung zu bewahren. Aber ich hatte wirklich keine Ahnung, wie ich meinen Hyung hätte beruhigen können. Ich hatte das Gefühl, dass ich alles nur noch verschlimmerte.
"Ich habe euch lieb Jiminie hörst du? Ihr werdet immer einen festen Platz in meinem Herzen haben. Ihr seid die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Ich kann euch doch überhaupt nicht hassen..." Verzweifelt schluckte ich den dicken Kloss in meinem Hals hinunter und sah Jimin bittend an. "Glaub mir Hyung... Bitte. Ich werde euch nicht mehr allein lassen."
Zittrig atmete ich ein und biss auf meiner Unterlippe herum. Bitte Jimin... Glaub mir. Ich könnte euch wirklich nie hassen. Fest krallten sich die Hände von Jimin in mein T-Shirt, bevor er wieder hektisch mit dem Kopf schüttelte.
"D-du warst plötzlich nicht mehr da... Du warst einfach weg.", schluchzte der Ältere, während er seine Stimme leicht erhöhte. Seine Augen sahen mich verletzte, traurig und komplett durcheinander an. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie ich ihm gerade hätte helfen sollen. " Warum... Warum hast du das gemacht? W-warum musstest du dieses Mädchen retten?! Warum hast du nicht auf dich aufgepasst..."
Stumm sah ich den erschöpften Jungen vor mir an, welcher sich immer noch kläglich an mich krallte, obwohl er mir gerade verschiedenste Dinge an den Kopf werfen wollte... "Hyung... bitte beruhig dich... Ich wollte euch wirklich nicht alleine lassen."
Mit tränenden Augen sah er in meine, bevor er sich wieder an mich warf. Fest presste ich den Älteren wieder an mich und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. Tief zog ich seinen Geruch ein, welcher mich hoffentlich ein wenig beruhigen konnte. Ich konnte nicht mehr... Ich konnte ihn nicht mehr so weinen sehen.
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Das passt hier überhaupt nicht hinein, aber ich schaue nachher das Fussballspiel der Schweiz gegen die Türkei👌 Bis ich absolut keinen nerv mehr dafür habe und mich wieder einmal frage warum wir so absolut schlecht im Fussball sind...
Thanks for listening ✊🏻😂
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My Time / Taekook
FanfictionWas geschieht, wenn man nach zehn Jahren aus dem Koma erwacht? Wenn man dachte, dass man nur ein paar Tage weg war und alles noch beim Alten wäre. Doch dann schlägt einem die bittere Wahrheit ins Gesicht, welche einem in diesem Moment den Atem raub...