"Nein, nein, nein...", murmelte ich immer wieder ganz leise vor mich hin, so dass die anderen mich fast nicht mehr verstanden. Immer wieder drückte ich meinen Kopf mehr an Jins Schulter, das Kissen fest an meine Brust gepresst, während ich versuchte irgendwie alles zu verarbeiten. Aber ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich mit der Situation umgehen sollte...
Was sollte ich jetzt tun? Wie... wie konnte ich damit umgehen? Ich könnte wirklich tot sein und dies wäre dann definitiv nicht durch einen Unfall entstanden. Viel eher wäre das ganze geplant gewesen und unwillkürlich machte mir dies Angst. Na gut, ein wenig wäre möglicherweise untertrieben...
Kurz darauf entfuhr mir ein kleines Wimmern. Ich war einfach nur überfordert. Ich wusste wirklich nicht, wie ich mit all diesen Informationen umgehen sollte... Wie konnte ich damit am besten umgehen? Wie konnte ich mit diesem Druck, welcher konstant auf mir lastete, umgehen? Wie konnte ich nicht an diesem ganzen Mist ersticken?
"Tae!", kam es zischend aus Hobi, welcher es anscheinend auch war, der mir behutsam die Hand auf den Rücken legte. "Das hättest du auch sorgsamer sagen können." Auch seine Stimme wackelte leicht, während er Mühe hatte seine ganzen Emotionen zurückzuhalten. Und um ehrlich zu sein, machte ich mir in diesem Moment mehr Sorgen um meine Hyungs als um mich...
Als Hobi mich ohne irgendetwas zu sagen an den Schultern packte, mich umdrehte und in seine Arme zog, versteckte ich meinen Kopf instinktiv in seiner Halsbeuge. Ich verstand es nicht... Ich wollte es nicht verstehen... Alles was ich wollte, war ein ganz normales Leben, welches ich mit meiner Familie führen konnte. Nicht mehr und auch nicht weniger...
"Lass es mich bitte genauer erklären...", bat mich Hobi leise, was er mir ins Ohr flüsterte. Stumm nickte ich einmal und wagte es ja nicht meinen Kopf anzuheben. Ein leises Seufzen erklang von meinem Gegenüber, worauf er seine Arme nur noch mehr um meinen Körper schlang und mich somit an sich presste.
"Unsere Eltern zwangen uns einen Diel auf... U- und du kannst mir wirklich glauben, wenn ich dir sage, dass niemand von uns diesen gerne einging. Aber du warst nun mal unser Jüngster, die Person, welche es um alles Mögliche zu beschützen galt. Wir konnten doch nicht zulassen, dass dir etwas geschehen würde..."
Ein leises Schluchzen entfuhr mir, worauf ich mich enger an meinen Hyung presste. Ich war überfordert... Wusste nicht, wie ich das Ganze verarbeiten sollte und wie ich damit umgehen sollte. Denn so tun als wäre nichts geschehen konnte ich nicht...
"Unsere Eltern wollten die weh tun Kookie... Verstehst du das?", fragte mich Hoseok leise, worauf ich instinktiv meinen Kopf schüttelte. Nein, ich verstand absolut nichts... Ich wollte es überhaupt nicht verstehen. Am liebsten wäre ich einfach unter meiner Bettdecke.
"Wir waren doch genauso überfordert, wie du gerade... Wir hatten die Qual der Wahl. Nur war uns vorneweg bereits klar, dass dir nichts passieren sollte, aber anscheinend ging das Ganze trotz allem nach hinten los." Hobis Stimme verklang gegen Ende immer mehr, worauf ich mit stark klopfendem Herzen meinen Kopf aus seiner Halsbeuge nahm.
Aus verklärten Augen sah ich in seine besorgten, worauf mir der Ältere kurz die kleinen Tränen wegstrich. "Sie... sie wollten mich umbringen?", kam es hauchend über meine Lippen, während ich einfach auf Hobis Bauch starrte. Sichtlich unwohl spürte ich den Blick meiner Hyungs auf meinem Körper. Ich wollte es nicht wahrnehmen. Ich wollte gerade überhaupt nichts...
"Wir gehen nach Amerika, arbeiten dort in einer ihrer Firmen und lassen dich hinter uns... Dafür darfst du dein Leben so leben, wie du es bisher getan hast und wirst nicht durch die Hand unserer Eltern sterben. Das war ihre Bedingung..." Aus verzweifelten Augen blickte ich Namjoon an, welcher mir mit ruhigen Worten noch einmal versuchte alles zu erklären.
DU LIEST GERADE
My Time / Taekook
FanfictionWas geschieht, wenn man nach zehn Jahren aus dem Koma erwacht? Wenn man dachte, dass man nur ein paar Tage weg war und alles noch beim Alten wäre. Doch dann schlägt einem die bittere Wahrheit ins Gesicht, welche einem in diesem Moment den Atem raub...