Stumm lagen wir eine Weile einfach nur da, nachdem Jimin auf meine Worte nichts mehr erwiderte. Still lag er einfach in meinen Armen, an meinen Körper gedrückt und presste sich fester an mich, was ich einfach so hinnahm. Währenddessen vergrub ich mein Gesicht in seinen Haaren und genoss es einfach wieder einmal so mit ihm zu kuscheln...
"Glaubst du wirklich...?", fragte er mich nach einer Weile zurückhaltend. Nachdenklich starrte ich in die Dunkelheit, bevor ich ihm antwortete. "Das alles wieder gut werden wird? Ja das denke ich.", antwortete ich Jimin überzeugt. "Ich bin doch wieder da. Wir müssen nur noch Yoongi und Taehyung suchen und dann sind wir wieder alle vereint. Das kriegen wir schon hin..."
Vorsichtig entfernte ich meinen Kopf von seinem und sah zu ihm hinunter. Jimin krallte sich fest in mein Shirt und vergrub auch seinen Kopf in diesem. Verwundert wuschelte ich ihm durch seine Haare. Um ehrlich zu sein verstand ich gerade nicht was mit ihm los war. Warum er sich gerade an mich klammerte als wäre ich sein letzter Halt...
"Was ist los? Rede mit mir." Meine Stimme brachte ich über ein kleines Flüstern nicht hinaus. Hatte ich schon wieder irgendetwas falsches gesagt? Als Jimin seinen Kopf anhob und ich direkt in seine Augen sehen konnte, zog ich verwirrt meine Augenbrauen zusammen. Seine Augen spiegelten voller Trauer und Sehnsucht, während sein ganzer Körper sich verspannte.
"Denkst du wirklich, dass sie uns sehen wollen?", hauchte er in die entstehende Stille hinein, was mich noch mehr verwirrte, aber auch ein komisches Gefühl in mir auslöste. "I-ich weiss es nicht Hyung..." Hektisch flogen meine Augen im Raum hin und her, während ich in meinem Kopf irgendwie versuchte etwas schlaues zusammenzubasteln.
Jimin verfolgte wahrscheinlich gerade dieselbe Angst, welche ich damals die ganze Zeit hatte. Als mich meine Hyungs allein liessen wusste ich überhaupt nicht mehr ob sie mich noch sehen wollten. Ob es sich überhaupt lohnen würde, wenn ich nach zehn Jahren noch nach ihnen suchen würde. Ich wusste nichts... überhaupt nichts, aber trotzdem ging ich dieses Risiko ein und suchte nach ihnen. Was sich schlussendlich als voller Erfolg herausstellte...
"Ich denke Yoongi wird froh sein, wenn wir wieder bei ihm wären...", begann ich zögerlich und versuchte irgendwie passende Wörter zu finden. "Ich möchte ihn einfach wieder finden und wissen, dass es ihm gut geht. Das ist meine grösste Sorge bei ihm. Yoongi wird uns nicht von sich stossen, da bin ich mir sicher."
Mit einer Spur von Zweifel sah der Ältere zwischen meinen Augen hin und her, was ich ein wenig skeptisch aber auch mit viel Besorgnis beobachtete. Jimin schien innerlich mit sich selbst zu ringen, jedoch verstand ich noch nicht wirklich wieso. Irgendetwas beschäftigte ihn, was er mir noch nicht mitteilen konnte.
Immer wieder kaute mein Hyung auf seiner Unterlippe herum und starrte vor sich hin. Ich sah zu, wie sich wieder Tränen in seinen Augen ansammelten, welche er aber sofort versuchte zu unterdrücken. Besorgt fuhr ich sanft durch seine Haare und versuchte ihn irgendwie in seinem Kampf zu unterstützen. Auch wenn ich nicht wirklich verstand was hier gerade passierte...
"Okay... und Tae?", kam es nach einer Weile hauchend aus ihm. Als ich erneut zu ihm hinunter sah, schien er sich wieder einigermassen im Griff zu haben. "Denkst du wir können ihn finden?" Nachdenklich sah ich ihn weiterhin an und nickte schliesslich.
"Finden werden wir auf jeden Fall, da bin ich mir sicher, nur...", abrupt stoppte ich meinen Satz und starrte neben Jimin vorbei in die Dunkelheit. Ja finden werden wir ihn, dass wusste ich. Jedoch gab es da noch etwas anderes was mich beschäftigte. Die Akzeptanz...
Ich wusste, dass Taehyung die anderen, ohne mit der Wimper zu zucken in die Arme schliessen würde. Ob er dies jedoch auch bei mir machen würde, daran zweifelte ich stark und genau dies liess mein Herz brechen. Davor hatte ich so unglaublich Angst.
"Nur was?", fragte mich Jimin neugierig und löste sich ein wenig von mir, um mir besser ins Gesicht blicken zu können. Ein leises Seufzen entfuhr mir, während ich mit meinen Schultern zuckte. Für mich war es gerade schwierig Jimin diese Situation irgendwie zu erklären. Natürlich bekamen meine Hyungs damals mit, dass Tae und ich uns irgendwie zerstritten, jedoch erfuhren sie nie den wahren Grund.
"Tae wird sich sicher freuen, dass er euch wieder hat. Da bin ich mir sicher.", teilte ich ihm schliesslich mit einem zögerlichen Lächeln auf den Lippen mit, bevor ich endlich wieder in Jimins Gesicht blicken konnte. Fragwürdig sahen seine Augen mich an, während er seine Augenbrauen leicht zusammenzog.
"Und was ist mit dir? Würdest du dich freuen ihn wieder zu sehen?", fragte er mich ziemlich ruhig, worauf ich wieder nachdenklich wurde. "Ja das würde ich Jiminie, aber ich bin mir nicht sicher ob er das auch tun würde." Tief atmete ich einmal aus und sah auf die Bettdecke. Ich hasste es mit anderen über Tae zu sprechen. Ich musste das Ganze zuerst selbst irgendwie verarbeiten, was mir momentan aber noch nicht wirklich gelang...
"Das denkst du doch nur, weil ihr euch damals zerstritten habt. Ich denke schon, dass er sich freuen würde.", teilte mir Jimin seine Meinung mit, worauf ich nur wieder mit den Schultern zucken konnte. Er wusste nicht was damals geschehen war. Er konnte sich kein Bild aus dieser Situation machen...
"Er hat genauso in dieser Situation gelitten wie wir alle, wenn nicht sogar noch mehr. Hättest du ihn damals gesehen, dann wüsstest du, dass dieser Streit absolut keine Rolle mehr spielt." Sofort schüttelte ich hektisch meinen Kopf. Er verstand es nicht. Er verstand nicht, warum der Streit so schlimm war. Er verstand es einfach nicht...
"Du kannst das nicht verstehen..." Besorgt sah er zu mir hinüber und legte seine Hand auf meiner Wange ab. "Es gibt vieles was ich nicht verstehe oder nicht weiss. Das ist mir bewusst, aber denkst du nicht, dass ich sehe, wenn meinem kleinen Bruder das Herz gebrochen wurde?"
Erschrocken zog ich die Luft ein und starrte Jimin aus geweiteten Augen an. Fast sofort schüttelte ich seine Hand ab und entfernte mich ein bisschen von ihm, was Jimin mit wachsamen Augen beobachtete. "D-du?", stotterte ich verwirrt und nervös vor mich hin. Wie...? Jimin durfte mich nicht hassen. Er durfte mich nicht von sich stossen. Bitte Hyung...
Ein sanftes Lächeln umspielte Jimins Lippen, während er mich trotz allem noch liebevoll musterte. "Ist schon gut Kookie... Aber dachtest du wirklich, dass ich nicht bemerken würde, wenn du dich verliebst?" Immer noch sprachlos sah ich ihn weiterhin einfach an und schien den Rest überhaupt nicht mehr mitzubekommen.
Erst als sich eine kleine Träne aus meinem Auge löste und sich langsam über meine Wange bewegte, erwachte ich aus meiner Starre. "Es... es ist nicht so wie du denkst. Bitte...", haspelte ich schnell hinunter, während ich das letzte Wort leise vor mich hin hauchte. Er würde mich hassen... Ohne dass ich wirklich etwas dagegen unternehmen konnte, zog mich Jimin ruck zuck in seine Arme und presste mich dieses Mal an seinen Körper. Er hasste mich nicht? Er....
Ein leises Schluchzen entfuhr mir, während ich mich fest an meinen Hyung krallte und mein Gesicht in seinen Oberkörper drückte. Er durfte nicht gehen... Wenn er gehen würde, würden es die anderen auch tun. Bitte nicht... Ich wollte nicht noch einmal allein sein...
"Du dummer Idiot...", nuschelte Jimin in meinen Haarschopf. "Dachtest du wirklich, dass wir dich nicht so akzeptieren würden, wie du nun mal bist? Es spielt absolut keine Rolle, wenn du dich jetzt in Taehyung verliebt hast... Ich finde es süss, okay? Es war süss euch jedes Mal dabei zu zusehen, wie ihr die Finger nicht voneinander lassen konntet. Wir würden dich doch nie mehr von uns stossen, dass hätten wir damals auch nicht gemacht, wenn du beschlossen hättest es uns zu erzählen. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt..."
🥀⌛🍃
Ihr bekommt heute ca. 2 oder 3 Kapitel. Ich muss meine Frust von gestern loswerden. Dieser Schiedsrichter regt mich immer noch auf...😤😭
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My Time / Taekook
FanfictionWas geschieht, wenn man nach zehn Jahren aus dem Koma erwacht? Wenn man dachte, dass man nur ein paar Tage weg war und alles noch beim Alten wäre. Doch dann schlägt einem die bittere Wahrheit ins Gesicht, welche einem in diesem Moment den Atem raub...