Schmunzelnd drückte ich den Älteren wieder an mich, welcher immer noch ein wenig bedrückt zu Boden sah. "Ist schon in Ordnung Hyung. Lass dir einfach Zeit und verarbeite das Ganze zuerst, ja?" Mit glitzernden Augen sah Jimin genau in meine, bevor er leicht nickte und sich wieder um meinen Hals hing.
Jimin war schon immer eine sehr anhängliche Person, jedoch machte es mir nicht wirklich etwas aus. Viel eher genoss ich das Ganze einfach, denn auch ich liebte es zu Kuscheln. Früher tat ich das viel mit Taehyung... Ich liebte es einfach, wenn ich seine grossen Hände auf meiner Taille spüren konnte, die mich näher an seinen Körper zogen. Oftmals waren seine Arme um mich geschlungen, während sich mein Kopf in seiner Halsbeuge befand. So konnte ich immer am besten schlafen...
Mit gerunzelter Stirn sah ich zu Boden und schüttelte leicht meinen Kopf. Ich sollte jetzt nicht an so etwas denken. Dies wird es nämlich nie wieder geben und damit sollte ich mich abfinden. Keinen Taehyung mehr in meinem Kopf. Ich musste mich auf wichtigere Dinge konzentrieren.
"Das da drüben ist übrigens Nuri. Sie ist die Schwester von Yugyeom." Leicht stupste ich Jimin an, um seine Aufmerksamkeit wieder zu erlangen. Als ich keine Antwort von ihm bekam, wiederholte ich dies noch einmal, da ich bemerkte, dass er komplett in seinen Gedanken verunken war. Fragend sah er zu mir, worauf ich mit einem Kopfnicken zu Nuri zeigte.
"Das da drüben ist Nuri. Sie ist Yugyeoms Schwester.", erklärte ich ihm noch ein zweites Mal, damit er nun auch wirklich beide Neuzugänge kannte. Neugierig hob er seinen Blick und sah zu der jungen Frau, welche ihn schüchtern anlächelte und ihm vorsichtig zu wank. Auch Jimin erwiderte dieses Lächeln schüchtern und spielte mit seinen Fingern herum.
Lächelnd sah ich zwischen diesen beiden Menschen hin und her. Ab diesem Moment wusste ich, dass sich die beiden eines Tages gut verstehen werden. Denn auch Jimin trug eine kleine verrückte Ader in sich, wie wir alle eigentlich und dies war auch gut so.
Als ich lange Nuris stechenden Blick auf mir wahrnahm, hob ich fragend eine Augenbraue. Stumm deutete sie auf Jimin, welcher wieder in Gedanken versunken war. Nachdem sie auch noch mit dem Finger auf sich selbst zeigte und ihre Augen voller Schuldgefühle glänzten, schüttelte ich sofort meinen Kopf. Mit meinen Lippen formte ich ein kleines 'später', was die Jüngere leise Seufzen liess.
Nein, ich würde Jimin ganz bestimmt noch nicht erklären, dass Nuri das Mädchen war, welches ich damals rettete. Das konnte ich ihm zu diesem Zeitpunkt nicht zumuten. Er war eh schon ziemlich mitgenommen und langsam aber sicher wurde er immer wie zerbrechlicher. Auch an ihm nagten die verschiedensten Dinge.
Ich würde es ihm irgendwann erklären, dies war auf jeden Fall sicher, doch jetzt war einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Denn um ehrlich zu sein, wollte ich gerade überhaupt nicht wissen, wie er darauf reagieren würde. Denn ich dachte nicht, dass er so positiv darauf reagieren würde. Auf jeden Fall nicht so, wie es Namjoon, Jin und Hoseok taten. Nicht in diesem Moment...
"Sie waren für dich da, oder?", flüsterte Jimin mir plötzlich fragend zu und spielte mit dem Saum seines T-Shirts herum. Verwundert und nachdenklich zugleich, legte ich eine Hand auf seinem Oberschenkel ab, bevor ich zögerlich ein kleines Nicken als Bestätigung abgab. Kurz richtete ich meine Aufmerksamkeit auf Yugyeom, welcher ein sanftes Lächeln auf den Lippen trug.
"Ja das waren sie... Genau wie ihr sechs auch immer für mich da wart.", gab ich ihm leise als Antwort und sah wieder zu ihm. Auch er nickte verstehend und presste seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Bitte nicht weinen Hyung...
"Wir waren aber nicht immer für dich da Kookie... Du hättest uns doch gebraucht, nur war ich einfach zu feige, um bei dir zu bleiben. E- es tut mir leid, aber ich konnte wirklich nicht." Wieder sammelten sich Tränen in den Augen des Älteren, was ich mit schmerzendem Herzen beobachtete. Ich war so aufgeschmissen, wie schon lange nicht mehr.
"Es ist in Ordnung, das habe ich doch schon gesagt.", gab ich mit einem leisen Seufzen von mir, was aber Jimin nicht wirklich zu beruhigen schien. Denn der Ältere wurde immer unruhiger und sah mich aus grossen Augen an. "Du... du verstehst das nicht...", nuschelte er leicht, was mich den Kopf schieflegen liess. Was verstand ich nicht...
Anscheinend schien er meinen fragenden Blick zu verstehen, da er sofort zum Reden ansetzte, ohne jedoch in mein Gesicht zu sehen. "Es spielt nicht eine grosse Rolle, ob es für dich in Ordnung ist, ob du uns verziehen hast, verstehst du? W-wir werden immer diese Schuldgefühle in uns tragen. D-das kannst du uns nicht nehmen..."
Leicht kippte mein Mund auf, während sich mein Puls drastisch veränderte. "I-ich...", stotterte ich ein wenig vor mich hin und versuchte verzweifelt die richtigen Worte zu finden. Ich wusste doch, dass ich ihnen diese Gefühle nicht nehmen konnte. Aber ich durfte doch wohl versuchen, dass ich diese irgendwie vergessen lassen kann. Ich wollte ihnen doch nur irgendwie helfen, dass es ihnen so bald wie möglich einfach wieder besser gehen würde.
"I-ich möchte euch aber helfen...", murmelte ich vor mich hin und sah Jimin mit bittenden Augen an. Ein paar Sekunden später huschten meine Augen zu Joonie und Hobi, welche es jedoch nicht wagten meinen Blick zu erwidern.
"Zehn Jahre war ich weg, das weiss ich. Auch wenn es mir teilweise immer noch sehr schwer fällt dies zu akzeptieren, aber ich weiss, dass es für euch über all die Jahre schwerer war als für mich." Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum und suchte hektisch nach irgendwelchen Worten. "Ich werde euch helfen, versprochen. Ich werde euch irgendwie helfen mit dieser ganzen Situation besser umgehen zu können und irgendwann werdet ihr diese Gefühle nicht mehr in euch spüren, okay?"
Bittend sah ich meine Hyungs an und wartete ungeduldig auf irgendeine Antwort von ihnen. Flatternd huschten meine Augen zwischen diesen vieren hin und her, welche es aber immer noch nicht hinbekamen mir in die Augen zu sehen. Meine zittrigen Hände faltete ich auf meinen Beinen zusammen und versuchte irgendwie meine Anspannung loszuwerden.
"Bitte... Was mu-", setzte ich ein wenig verzweifelt an und wurde jedoch von Jin unterbrochen. "Bleib bei uns." Überrascht sah ich sofort zu ihm. "Bleib bei uns. Geh nicht mehr weg, egal was wir für eine scheisse anstellen." Mit matten Augen sah der Älteste mich an und wendete seinen Kopf ein wenig von mir ab. Ich würde alles für sie tun und wenn dies nun mal ihre Bedingung war sollten sie diese auch kriegen.
"Versprochen, aber dafür möchte ich, dass ihr mit mir über alles redet. Ich will nicht mehr so ausgeschlossen werden." Fest sah ich in Jins Augen und beobachtete, wie sich langsam wieder dieses Funkeln in ihnen ausbreitete. Auch Jimin sah ich fragend an, worauf der Ältere mir wieder um den Hals fiel, was ich mit einem leichten Kichern abtat.
Auch die anderen drei älteren fielen mir strahlend um den Hals, was ich mit einem amüsierten Kopfschütteln abtat. Gemeinsam... Gemeinsam konnten wir alles überwinden, dies wusste ich. Was mich in diesem Moment aber wirklich glücklich machte, war nicht nur dieses Versprechen. Denn wie als wäre es ganz normal, wurden auch Nuri und Yugyeom in unser Gruppenkuscheln einbezogen und dies machte mich wirklich sehr glücklich...
🥀⌛🍃
Was denkt ihr eigentlich wer die kleine Gruppe als erstes findet wird? 🤔
Yoongi oder Taehyung?
und was denkt ihr, wie die erste Begegnung abläuft? Würde mich mal echt interessieren🙈
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My Time / Taekook
FanfictionWas geschieht, wenn man nach zehn Jahren aus dem Koma erwacht? Wenn man dachte, dass man nur ein paar Tage weg war und alles noch beim Alten wäre. Doch dann schlägt einem die bittere Wahrheit ins Gesicht, welche einem in diesem Moment den Atem raub...