Kapitel 53

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Wincent

Was war denn mit Emma los? Bestimmt hatte sie einfach mal wieder ihre Tage, das würde auch erklären, warum ich gestern leer ausgegangen bin. Oder sie ist nicht ausgelastet. Hmmmmm... . Ich ging einfach wieder zu meinen Jungs und quatschte mit ihnen und Gina. „Wo ist denn deine Freundin?", hob Gina eine Augenbraue. „Die arbeitet bestimmt irgendwas.", erwiderte ich nur. „Sah aber nicht so aus, so wie sie abgerauscht ist.", grinste sie. Was mischte die sich da eigentlich ein? Kann sie sich da nicht raushalten? „Geht dich nichts an.", brummte ich. „Nana, nicht so unfreundlich.", lächelte sie und strich über meinen Arm. Was sollte dieser Move denn jetzt? „Gina, ich wollte dir doch noch den Bus zeigen.", unterbrach Fabi uns dann- zum Glück. „Oh ja, stimmt.", piepste sie. „Ich muss auch nochmal kurz zum Bus.", sagte ich. Ich hatte dort noch einen Stick, den ich Kevin geben wollte. Wir gingen also zu dritt raus und ich zog mir meine Kapuze tiefer ins Gesicht. „Wincent, Fabi!", erklangen dann aber doch ein paar Stimmen. „Geh schnell in den Bus und warte unten. Wir kommen gleich.", sagte ich zu Gina und tippte den Code ein. „Hallöchen.", grinsten Fabi und ich dann in die Runde. Wir quatschten kurz ein bisschen und machten ein paar Fotos, bevor wir wirklich weiter mussten. Wir gingen rein und hörten sofort Stimmen.

„Hör auf dich an Wincent ranzumachen und Fabi zu verarschen."

„Ich verarsch Fabi nicht und Wincent ist nunmal nett."

„Wincent ist aber vergeben."

„Das ist ein Grund, aber doch kein Hindernis."

„Ich dachte du bist das Date von Fabi. Lass einfach die Finger von Wincent.".

In dem Moment kamen wir um die Ecke und ich sah schockiert zwischen Emma und Gina hin und her. Was zur Hölle war hier los? „Ja, ich find auch, dass Fabi wundervoll ist und es ist so schön, dass du dich für uns freust.", grinste Gina und schmiss sich Fabi um den Hals. Er lächelte nur breit und ging mit ihr nach hinten in die zweite Lounge.

„Macht sie das wirklich?", fragte ich an Emma gerichtet. „Ne, ich zick hier nur so den ganzen Tag rum.", rollte sie mit den Augen und flüchtete nach oben. Ich atmete tief durch und folgte ihr und je mehr ich drüber nachdachte, desto klarer wurde mir das Problem. Ich öffnete die Tür zu unserem Zimmer und dort saß Emma auf dem Bett. „Babe?", fragte ich und setzte mich neben sie. „Willst du mir sagen, dass ich eifersüchtig bin?", brummte sie. „Diesmal begründet eifersüchtig?", schmunzelte ich leicht. „Männer merken sowas echt nicht, oder?", fragte Emma und sah mich an. „Scheinbar nicht. Wir müssen das Fabi sagen, der rennt doch in sein Unglück.", stellte ich fest. „Hab ich ihm gesagt, der ist noch blinder, als du.", sagte Emma und ließ sich gegen meine Schulter sinken. „Also muss ich jetzt dabei zusehen, wie dem Kleinen so richtig das Herz gebrochen wird?", fragte ich. „Wahrscheinlich. Vielleicht reden wir morgen oder so nochmal mit ihm.", meinte Emma. „Es tut mir jedenfalls leid.", flüsterte ich und küsste sie auf den Kopf. Ich wusste, dass sie nicht sauer auf mich war. Dass ich erst dieses Gespräch zwischen den Mädels hören musste, bis ich verstand, tat mir trotzdem leid. 

„Bist halt doch nur nen Mann und das werd ich jetzt ausnutzen.", grinste Emma und kletterte auf meinen Schoß. „Ich muss mich gleich auf die Show vorbereiten.", gab ich leise von mir, während sie mich nach hinten drückte und mich küsste. „Spontan und schnell können wir doch.", hauchte sie gegen meine Lippen und damit hatte sie mich mal wieder. Mit leicht zerstrubbelten Haaren und deutlich besser gelaunt kamen Emma und ich wieder drüben an, wo Fabi mit Gina auf dem Sofa saß und sie immer noch anstarrte, als wäre sie das Wertvollste der Welt. Mein Gott ist der Typ verknallt und wenn ich sie mir jetzt so ansehe, verstehe ich, warum Emma von Anfang an so kühl war.

„Niemals würde ich dich gegen so eine tauschen.", flüsterte ich ihr ins Ohr. „Das will ich aber hoffen", schmunzelte Emma und küsste mich besonders lang. „Jetzt musst du dich aber auf deine Show vorbereiten.", sagte sie dann. „Und Fabi auch und du bürstest seine Tussi bitte Mal in den Zuschauerbereich, er soll ne vernünftige Show abliefern.", lachte ich. „Aber nur, wenn du mir nicht wieder in den Rücken fällst.", meinte Emma ernst und ich sah sie fragend an. „Hast du heute mehrfach.", erwiderte sie und mein schlechtes Gewissen kam sofort wieder hoch. Ich hätte von Anfang an hinter ihr stehen müssen. „So, Fabi, Show vorbereiten und alle Gäste gehen bitte schonmal auf ihre Plätze draußen, sonst ist das Gewusel nachher zu groß.", sagte Emma. „Aber ich will die Show von hinten ansehen.", schmiss Gina sofort ein. „Das geht heute leider nicht.", sagte Emma professionell und deutete Allen an zu gehen. Gina meckerte noch ein bisschen vor sich hin und irgendwann schnappte ich mir Fabi einfach und schob ihn zu unseren Garderoben. „Was hat Emma gegen sie?", fragte Fabi. „Ist nicht so ihr Typ Frau, alles gut.", log ich. Fabi musste sich jetzt einfach auf diesen Gig konzentrieren.

Nach der Show saß ich noch lange mit Emma und meinen Jungs zusammen, während diese Gina sich ziemlich schnell verkrümelte. „Was war denn jetzt mit ihr los?", fragte ich Fabi, nachdem er sie zur Bahn gebracht hatte. „Sie meinte Emma wäre so scheiße zu ihr, ich soll mich melden, wenn ich alleine bin.", erklärte Fabi und irgendwie wirkte er gar nicht so sauer, wie ich das erwartet hätte. „Das wollte ich nicht, sorry Fabi.", entschuldigte sich Emma sofort. „Alles gut, sie war auch echt nicht besonders nett zu dir.", pflichtete Fabi ihr bei und öffnete sich ein Bier. 

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