Wincent
Wir waren noch ein wenig in Hamburg unterwegs und ich hatte immer noch keinen Plan, was wir machen würden. „Bock einen Tag nochmal richtig Kind zu sein?", fragte Marco und blieb stehen. „Immer?", meinte ich unsicher. „Dann dreh dich um.", grinste Fabi. Ich drehte mich um und meine Augen begannen sofort zu strahlen. Wir waren auf dem Hamburger Sommerdom, Autoscooter, Karussells, Buden und Achterbahnen, soweit das Auge reichte. „Geil.", grinste ich und drehte mich zu den Jungs. „Damit es nicht ganz so langweilig mit dem Anstehen wird, gibt es das hier.", erklärte Paul und gab mir ein Armband. „Das ist ein All you can Drive Pass.", schob er noch hinterher. Ich machte mir das Band um und sah alle an. „Wer als erstes im Autoscooter sitzt.", schrie ich und rannte los. Natürlich holte mich keiner ein und ich genoss es ein wenig, dass sich direkt alle gegen mich verschworen hatten. Immer wieder griffen sie mich an, aber immer wieder trickste ich sie aus. Wir wanderten dann vom Autoscooter zur Achterbahn, zum Breakdance und ich fühlte mich einfach wie ein kleiner Junge, der auf dem größten und tollsten Spielplatz ausgesetzt wurde, den es gab. Vor allem musste ich kaum Fotos machen. Den ganzen Tag über vielleicht vier und damit war ich sehr zufrieden.
„Leute, langsam brauch ich mal wieder was zu Essen.", stöhnte ich, nachdem wir bestimmt fünf Stunden die Karussells unsicher gemacht haben. „Pass auf, wir gehen jetzt noch eine Runde aufs Riesenrad, das hatten wir noch nicht und dann haben wir nochmal was vorbereitet.", sagte Kevin. „MEGA!", rief ich und suchte mir den Weg zum Riesenrad. Wir schmuggelten uns natürlich ein bisschen Schnaps mit rein und gönnten uns hoch über Hamburg endlich mal wieder etwas Alkoholisches. „Leute, ich liebe euch jetzt schon.", sagte ich, als wir ausstiegen und gab jedem der Jungs einen Kuss auf die Wange. „Du bekommst gleich Alkoholverbot.", lachte Fabi. „Nein, ich brauch mehr!", stellte ich fest und sah alle erwartungsvoll an.
„Essen, Saufen, Feiern? Wo muss ich hin?", fragte ich und sprang von einem Bein aufs andere. „Gruppe Absturz hier lang!", rief Marco dann und führte uns mehr in die Innenstadt. Wir liefen ungefähr zwanzig Minuten und ließen uns dann in eine Loungeecke des besten Burger Grills in Hamburg sinken. Wir bestellten erstmal wieder eine Runde Bier, aber auch was Gutes zu Essen und unterhielten uns eine Weile.
Mittlerweile war es 22 Uhr und unseren Pegel hatten wir nach dem Essen gut aufgebaut. Wir betraten einen Club und nach einer Hand voll Schnäpsen an der Bar stürmten wir die Tanzfläche. Immer wieder drängten sich Frauen in unsere Runde, doch niemand von uns war daran interessiert. Also außer Fabi vielleicht, aber auch er wollte heute eine frauenfreie Party. Wir grölten jeden noch so dämlichen Song mit, tanzten uns gegenseitig an und irgendwer sorgte immer für Getränkenachschub. Irgendwann ging ich aufs Klo und hatte schon einen ganz schönen Pegel. Ich betrachtete meinen völlig zerstörten Körper im Spiegel und spritzte mir ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht. Ich griff in meine Hosentasche und wollte Emma wenigstens ein Herz oder so schicken, aber dann fiel mir ein, dass ich das Ding heute Morgen nicht mal mitgenommen hatte. Ich schwankte also wieder zurück auf die Tanzfläche und suchte nach meiner Partygruppe. Die hatte sich aber mittlerweile um einiges vergrößert, vor allem um Frauen. „Digga, was hier los?", lallte ich Marco ins Ohr. „Die haben uns angetanzt und gucken darf man ja wohl, nur gegessen wird zu Hause.", grinste Marco und auch er war definitiv nicht mehr bei allen Sinnen. Aber meine Güte. Blonde, schlanke Frauen mit ziemlich tiefen Ausschnitten, da konnte man schonmal schauen. „Sie heiratet auch, tanzt du mir ihr?", grinste mich dann eine von denen an. Erst jetzt fiel mir auf, dass die ähnlich bescheuerte Shirts trugen wie wir und jetzt mal im Ernst, wenn sie eh vergeben war, sah ich da kein Problem.
Grinsend ließ ich mich in die Mitte des Kreises schieben und tanzte die Dame mit der Scherpe etwas bescheuert an. Erst battleten wir uns eine Weile, bis ich sie irgendwann zu mir zog und sie ihren Körper an meinen schmiegte. Aus mir sprach gerade definitiv der Alkohol und ich genoss es einfach nur alles um mich herum zu vergessen. „Schau mal Susi, wie geil.", hielt dann der Braut eine von den anderen Mädels ein Handy unter die Nase. Darauf war ein Video zu sehen, wie wir tanzten. Auf Instagram. „Lösch das, sofort!", sagte ich laut und sofort stand Marco neben mir. „Alter, ernsthaft?", verdrehte er die Augen. „Was habt ihr erwartet?", wurden wir frech angegrinst. Ja, das definitiv nicht, antwortete meine innere Stimme genervt. „Seht zu, dass ihr das löscht.", verdrehte ich die Augen und ging zur Bar. „Ich hasse es, wenn Fans sich so hinterhältig an uns ran schleichen.", brummte ich und kippte mir einen Schnaps runter. „Ich hätte da so nen Vorschlag.", warf Fabi ein. Fragend sahen wir ihn an. „Stripclub, da kannste gucken und gut ist.", grinste er. Das erschien mir sofort als eine sehr gute Idee. „Bin dabei.", nickte ich und war schon auf dem Weg nach draußen. Nach dem Tief brauchte ich viel Alkohol und was Netteres, als solche Bitches.
Bis die Sonne wieder hoch am Himmel stand, versackten wir im Stripclub. Es gab guten Alkohol, gute Musik und ein bisschen was zu gucken, wobei... keine war so heiß wie Emma. Um acht Uhr morgens fielen wir in unsere Betten in einem Appartement. „Jungs, ich liebe euch. Danke für den besten Junggesellenabend, den ich mir hätte wünschen können", murmelte ich noch und dann musste ich erstmal meinen Rausch ausschlafen.
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Nur mit Dir
FanfictionDas hier ist der zweite Teil rund um Emma und Wincent. Es war schwierig mit den Beiden; dieser Pakt ihrer Freundschaft- plus, von der jeder sagte, dass es nicht gut gehen könnte. Und jeder sollte Recht behalten. Erst verliebt sich der eine, dann der...