Emma
„Ich liebe dich, Emma, und ich freu mich auf alles, was kommt", flüsterte Wincent und begann mich zu küssen. Wieder schaffte er es meine Gedanken binnen Sekunden beiseite zu schieben. Zaghaft stupste er mit seiner Zunge gegen meine Lippen und diese Einladung konnte ich unmöglich ausschlagen. Ich vergrub meine Finger in seinen Haaren, als seine Hände unter mein Shirt glitten und sanft meine Haut streichelten. Jeder meiner Muskeln zuckte unwillkürlich und auch an Wincent war unsere Knutscherei nicht spurlos vorbeigegangen. Langsam ließ ich meine Hände über seine Brust und seine Seiten gleiten, bis ich am Bund seiner Hose angekommen war. Sanft strich ich über die Beule in seinem Schritt, was ihn seufzen ließ. „Vielleicht sollten wir ins Bett rüber wechseln?", nuschelte er an meine Lippen und ehe ich mich versah war er mit mir aufgestanden. Ich klammerte mich an seine Arme und schlang meine Beine um seine Hüften, um nicht zu fallen. So stolperte er schon fast die wenigen Schritte aus dem Bad, bis wir auf der Matratze landeten.
Sofort schob Wincent sich über mich und küsste mich wieder. Dabei verloren wir nach und nach jedes unserer Kleidungsstücke und ich hielt es kaum mehr aus. Und Wincent kostete das in vollen Zügen aus. Seine Hände strichen federleicht über meinen Bauch und meine Seiten und jagten mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Mein Herz klopfte wie verrückt. Ich wollte nichts mehr als ihn in diesem Moment. Als ich mal kurz meine Augen öffnete, grinste Wincent mich mit diesem unwiderstehlichen, schelmischen Grinsen an, dem ich schon seit immer so verfallen war. Ich verlor mich völlig in seinen dunklen Augen, die mich mit so viel Liebe anstrahlten, dass ich alles um mich herum vergessen konnte. Ich verschränkte meine Finger in seinem Nacken und drückte ihn zu mir, bis ich seine Lippen auf meinen spürte. Er wusste, was ich wollte, was wir wollten und endlich erlöste er mich. Ich ließ meine Hände über seinen trainierten Rücken wandern, während er uns nahe an den Abgrund brachte. Ich spürte seinen schnellen, heißen Atem an meinem Hals. „Hör nicht auf, Babe", flüsterte ich ihm ins Ohr, als ich mich kurz vor dem Höhepunkt wusste.
Aber Wincent tat genau das Gegenteil. Er verlangsamte sein Tempo und sah mir direkt in die Augen. Ich musste erstmal meinen schnellen Atem unter Kontrolle bringen, bevor ich etwas sagen konnte. „Du quälst mich", keuchte ich und Wincent grinste nur breit. „Vielleicht", konterte er und drehte uns um, bis er unter mir lag. „Oder ich will nur mehr genießen", flüsterte er und drückte mich zu sich runter. Je länger wir knutschten, desto mehr steigerte sich die Spannung in mir und ich musste mich bewegen. Ich wusste genau, was ich tun musste, um Wincent mitzunehmen und so war er schnell derjenige, der mich flehend ansah. „Jetzt quälst du mich", kommentierte er. Ich beugte mich zu ihm runter und fuhr ihm durch die Haare. Ich liebte es ihn so in der Hand zu haben. „Damit sind wir quitt, oder?", grinste ich und er nickte. Er ließ seine Hände über meinen Rücken wandern und legte sie auf meinem Hintern ab, um meine Bewegungen etwas steuern zu können. Ich krallte meine Fingernägel in seine Brust, als ich kam, und Wincent folgte mir kurz darauf. Schweratmend ließ ich mich auf ihn sinken und brauchte einen kurzen Moment um runter zu kommen. Er strich mir durch die Haare und über den Rücken, während ich meine Nase in seiner Halsbeuge vergrub. Wincent drehte uns auf die Seite und drückte mich fest an seine Brust. „Weißt du, dass ich gerade platzen könnte vor Glück?", murmelte er und küsste mich auf den Kopf. „Du hättest mir nix Schöneres sagen können, als dass du bereit bist für eine Familie mit mir".
Ich musste schlucken, wenn er das so sagte. Ich wusste, dass das sein größter Traum war und dass er viel zurückstecken musste im letzten Jahr. Ich hob meinen Kopf und sah zu ihm hoch. „Es tut mir leid, dass du so lange darauf warten musstest", flüsterte ich. Wincent widersprach mir sofort. „Hör auf damit, nix muss dir leid tun. Es war total vernünftig erstmal den Befund einschätzen zu können, bevor wir den nächsten Schritt gehen. Es is alles gut so, wie es is. Aber trotzdem kann ich dir doch wohl sagen, dass du mich damit mehr als glücklich machst", sagte er. Er war so verständnisvoll und immer an meiner Seite, ich fragte mich womit ich das verdient hatte. „Wir haben uns beide verdient", klinkte sich Wincent ein und grinste schief, „und jetzt will ich nicht mehr darüber reden". Ich legte meine Hand auf seine Brust und sah ihn an. „Und was willst du stattdessen?", frage ich ihn und biss mir auf die Unterlippe. Mir war klar, dass wir das Gleiche dachten und das Gleiche wollten. „Dich nochmal so geil kommen sehen wie vorhin", raunte er mir ins Ohr und drehte mich auf den Rücken. Es gab bei uns Beiden wie einen Schalter, den der eine umlegen konnte, und da war die Romantik und Gefühlsduselei dahin und es ging einfach nur um uns- wie am Anfang vor mittlerweile knapp dreieinhalb Jahren.
Dass mein Wecker uns am nächsten Morgen bereits um neun Uhr weckte, gefiel Wincent ganz und gar nicht. Brummelnd drehte er sich von mir weg und zog sich die Decke über den Kopf. Ich hingegen rollte mich aus dem Bett und öffnete alle Vorhänge und Fenster, bevor ich im Bad verschwand. „Wince, komm jetzt", wurde ich nach meiner Dusche langsam ungeduldig. Er hatte den Zeitraum, den er noch schlummern konnte bis zur letzten Minute ausgereizt. Wenn er jetzt nicht aufstehen würde, kämen wir auf jeden Fall zu spät zu seinem Interviewtermin. „Bin wach, bin wach", schreckte er hoch, als ich ihm die Decke wegzog und diesmal tapste er ohne weiteres Gemecker ins Bad. Ich packte derweil unsere Sachen und wartete fix und fertig angezogen an der Tür. „Du wirst mal Schuld an meinen ganzen grauen Haaren sein", meinte ich, als er keine zehn Minuten später neben mir erschien. „Und auch mit grauen Haaren wirst du noch hinreißend aussehen, Babe", grinste er, gab mir schnell einen Kuss und schob mich dann aus der Tür. Auf die Minute pünktlich betraten wir das Gebäude und wurden schon mit Kaffee erwartet. Ich hasste das, normalerweise wäre ich bei solchen Terminen mindestens zehn Minuten zu früh dran, aber mit Wincent war das fast unmöglich. Wir fuhren in den dritten Stock und als sich die Aufzugtüren öffneten, traf mich fast der Schlag, als ich erkannte wer uns in Empfang nahm.
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Nur mit Dir
FanfictionDas hier ist der zweite Teil rund um Emma und Wincent. Es war schwierig mit den Beiden; dieser Pakt ihrer Freundschaft- plus, von der jeder sagte, dass es nicht gut gehen könnte. Und jeder sollte Recht behalten. Erst verliebt sich der eine, dann der...