Kapitel 69

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Emma

Irgendwie lief das Bier an diesem ersten Tag überraschend gut, dass wir beide kein Ende fanden. Aber es war so befreiend, keiner interessierte sich für uns, und wir waren einfach nur Wincent und Emma- und das hatten wir selten im letzten halben Jahr. Recht schnell hatten wir uns mit der Gruppe am Nebentisch angefreundet und mittlerweile hatten wir einige Trinkspiele durch und ordentlich einen Sitzen. „Emma, Schatz, hast du nicht den ultimativen Tipp für die Jungs hier? Dass die heute nicht alleine nach Hause gehen?", rief Wincent einmal quer über den Tisch. Jep, die Truppe war ne reine Männerrunde und ich mittendrin. Also alles beim Alten, wenn man es mal so sieht. Ich rutschte zu ihm rüber und folgte den Blicken der Jungs durch den Raum, bis mich alle erwartungsvoll anschauten. „Ach, suchen wir irgendwas?", fragte ich und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ein zweites Mal ließ ich möglichst unauffällig meinen Blick durch den Raum wandern, bis ich an einer Gruppe Mädels hängen blieb. Sie bedienten so ziemlich jedes Klischee und waren auch schon ordentlich angeheitert. „Also wenn es nur für den Spaß sein soll, würd ich da mal mein Glück versuchen", wandte ich mich an die Jungs und deutete in Richtung der Mädelsclique. 

Breites Grinsen strahlte mir entgegen. „Aber wie?", fragte mich einer und ich musste seufzen. Der war wohl ein hoffnungsloser Fall! Aber das konnte ich mir nicht anmerken lassen und so tischte ich die billigste Strategie der Welt auf. „Gebt ihnen einfach was aus und stellt euch einfach bisschen weniger blöd an als gerade mit mir. Ihr seht nicht schlecht aus, also da geht schon was", meinte ich abschließend. Ich wusste wie abgedroschen und billig das klang, aber die suchten ja auch nix für immer, sondern nur für eine Nacht und meine Güte, das sei ihnen gegönnt in ihrem Männerurlaub. Überrascht sah Wincent mich an. „Auf sowas würdest du stehen?", fragte er, als die Jungs abgetrollt waren. Fragend sah ich ihn an. War das sein Ernst? „Natürlich nicht...aber darum gehts ja auch nicht. Aber die springen safe darauf an, schau", erwiderte ich und deutete an das andere Ende des Lokals.

Eine grinste dämlicher als die andere, während sie ihren spendierten Aperol schlürften. Es ist ja auch kein Verbrechen auf genau sowas wie einen One-Night-Stand aus zu sein, schließlich waren wir alle erwachsen. „Und außerdem erzähl du mir nix über One-Night-Stands...du erinnerst dich vielleicht, wie das mit uns angefangen hat?", zog ich Wincent auf. Er rollte nur mit den Augen. „Ja ja, schon klar, an diese Geschichte wirst du mich wohl auf ewig erinnern, was?" Ich rutschte näher zu ihm und legte meine Beine über seinen Schoß und meine Hände in seinen Nacken. „Is ja auch ne schöne Geschichte...schau mal wo sie uns hingebracht hat", grinste ich und küsste ihn. Ich fädelte meine Finger in seine Haare und seine Hände wühlten sich unter mein Shirt. Die stickige Luft in der Bar und der Alkohol in meinem Körper verstärkte jedes meiner Gefühle. 

Schmunzelnd ließ Wincent irgendwann von mir ab. „Gehen wir?", flüsterte er und ich nickte nur. Ich hatte keine Ahnung wie wir ins Hotel gekommen waren, aber irgendwann hatten wir es in unser Zimmer geschafft. Ich schälte mich aus meinen vielen Lagen an Klamotten und Wincent tat es mir gleich. Als er nur noch in Boxershorts vor mir stand ging ich auf ihn zu und schlang meine Arme um ihn. Er hob mein Kinn und legte seine Lippen sanft auf meine. „Erst duschen oder erst Bett?", nuschelte er an meine Lippen. „Erst Bett...dann Wanne", grinste ich. Wincent öffnete meinen BH und hob mich hoch, um mich zum Bett zu tragen. Er küsste sich über meinen Hals und meine Brust zu meinem Bauch und streifte mir mein Höschen von den Beinen. Jeder Fasern meines Körper kribbelte, wenn ich eine Berührung von ihm spürte. Ich ließ meine Finger über seinen trainierten Rücken streichen, was ihn seufzen ließ.

Ich liebte es, wie wir miteinander funktionierten und welche Wirkung wir aufeinander hatten. Mit Niemandem war es so gut, wie mit Wincent. Ich ließ meine Hände tiefer wandern und schob ihm seine Boxershorts über den Hintern. Er vergrub seine Finger in meinen Haaren, als er mich in eindrang, und wir Beiden konnten unser Aufstöhnen nicht mehr zurückhalten. Ich genoss es, wie er mit mir umging, und ich spürte schnell, dass wir uns dem Höhepunkt näherten. Wincent vergrub seine Nase in meiner Halsbeuge und atmete mir schwer ins Ohr. Ich krallte meine Nägel in seinen Rücken, als mich eine lange Welle überrollte. Ich lag auf dem Bauch und war gerade am Wegdösen, als sich Wincent neben mir regte. „Ich wünsche mir so sehr, dass das mit uns für immer so bleibt", flüsterte er mir ins Ohr. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und lächelte ihn sanft an. „Das wird's! Zumindest werd ich alles dafür geben", erwiderte ich leise und griff nach seiner Hand. Ich kuschelte mich an ihn und legte seinen Arm um mich. 

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