Prolog

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Immer wieder entfuhren mir kleine Schluchzer, während ich die Hauptstrasse entlang rannte. Von allen Seiten bekam ich verwirrte aber auch besorgte Blicke, von den Menschen um mich herum zu spüren. Zwar bekam ich ihre Augen auf mir mit, aber trotzdem fühlte es sich so an als wäre meine Umwelt in eine dicke Watteschicht gepackt.

Kein einziges Geräusch vom Verkehr nahm ich wahr. Kein Aufheulen der Motoren und auch kein Hupen, von den aufgebrachten Autofahrern. Das einzige was ich hören konnte, waren meine schmerzhaften Aufschluchzer, welche sich wie Pistolenschüsse in mein Gedächtnis brannten.

Wie konnten sie nur... Warum tun sie mir das nur an? Sie wissen doch ganz genau, dass ich ohne sie nichts bin. Mein ganzes Leben lang hatte ich sie an meiner Seite. Sie waren meine Familie... Meine echte Familie und jetzt wollten sie mich einfach alleine lassen...

Als ich endlich die altbekannte Seitenstrasse sah, verschnellerte ich meine Schritte nur noch mehr. Meine Lunge brannte wie verrückt und ich wusste, dass mir bald die Kraft ausgehen würde, wenn ich so weitermachen sollte. Aber ich konnte nicht anders.

Irgendetwas in mir sagte, dass ich so schnell wie möglich Abstand zwischen mir und den anderen bringen sollte. Ich wollte sie in diesem Moment nicht sehen... Sie haben mich enttäuscht. Ich war blind vor Wut und vor allem gefüllt mit Trauer. Ich konnte es einfach nicht einsehen, oder besser gesagt ich wollte es gar nicht...

Schon bald kam ich in einen abgelegenen Park, welcher in den letzten Jahren ganz sich selbst überlassen wurde. Überall spriessten Blumen in ihren schönsten Farben und vollendeten dieses ganze Bild. Keine Menschenhand hatte hier ihr Spiel, darum war er für mich, aber auch für die anderen sechs so besonders...

Schwer atmend liess ich mich, auf eine in der Nähe liegende Bank fallen. Erst vor ein paar Tagen war ich hier mit meinen Hyungs... und zwar noch glücklich. Wir haben zusammen gelacht und Spass gehabt. Vor meinem inneren Auge tauchten die letzten paar Tage auf, welche wir hier verbrachten.

Zusammen haben wir hier auf der Wiese gepicknickt, was wir schon lange nicht mehr taten. In den letzten Wochen waren wir alle so mit uns selbst beschäftigt, dass wir nicht viel Zeit untereinander hatten. Ich war mit meinem Abschluss beschäftigt. Was die anderen taten, wusste ich damals noch nicht und um ehrlich zu sein hätte ich es am liebsten nie gewusst...

Natürlich bemerkte ich, wie sich die anderen sechs komisch verhielten. Ohne dass ich es richtig bemerkte, nahmen sie Abstand von mir. Wahrscheinlich um mich unbewusst auf das Vorstehende vorzubereiten...

Schlagartig fühlte ich mich nicht mehr wohl in diesem verlassenen Park, welcher nur so von guten Erinnerungen strotze. Ihr glückliches Lachen hallte in meinen Ohren, während ich mir diese lästigen Tränen wegwischte. Ich hielt dieses Glückliche nicht mehr aus, nach dem Motto, dass doch alles gut sei. Denn dies war es definitiv nicht.

My Time / TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt