M I R A
Der sympathische Herr Sezin kommt um die Glaswand herum und auf den Eingang der Schwimmhalle zu.
„Oh nein.", murmelt Yaz und ich lache leise, dass sie mich wütend ansieht,„Wenn du nicht wirklich Angst vorm Wasser hättest, dann würde ich dich jetzt ertränken. Nur damit du weißt, was ich gerade in meinem Kopf tue."
„Ich habe keine Angst vorm Wasser!", korrigiere ich sie und der Mann kommt hinein.„Hallo die Damen!", trällert Herr Sezin fröhlich und kniet sich an den Beckenrand,„Was macht ihr denn hier?"
„Wir haben eben an einem Wassersport-Kurs teilgenommen und Sie?", antworte ich, da Yaz nicht wirkt, als wolle sie auch nur einen Ton von sich geben.
„Wir sind hergekommen, um etwas Sport zu treiben. Früher waren wir sehr oft hier. Das haben wir in letzter Zeit ein wenig vernachlässigt.", erzählt er und schaut zu Yaz herüber,„Aber vielleicht sollten wir wieder beginnen öfter herzukommen. Wann seid ihr hier?"Ich schaue ebenfalls zu Yaz herüber und für manche mag sie gerade gar keinen Gesichtsausdruck haben, doch ich sehe die Warnung in ihren Augen. Wenn ich ihm nun verrate, dass sie mehrere Tage die Woche hier ist, wird sie mir das ein Leben lang nicht verzeihen.
„Wir haben keine festen Tage. Wir kommen wann es sich ergibt.", lüge ich meinen Chef mit einer Leichtigkeit an und er nickt.
„Verstehe."Mein Blick wandert zum Glas zurück, wo der andere Herr Sezin noch immer steht und uns beobachtet. Er sieht genervt aus, weil sein Cousin hier bei uns ist, doch da hat er wohl Pech gehabt. Ich werde ihn jedenfalls nicht zurücksenden.
„Haben Sie schon eine Schneiderei gefunden?", frage ich stattdessen und plantsche sanft mit den Händen auf der Wasseroberfläche, als er den Kopf schüttelt.
„Wir werden noch probieren mit unserer üblichen Schneiderei zu verhandeln. Wir würden ungern mit jemand anderem zusammenarbeiten, weil wir bis jetzt alles dort machen lassen haben und wir kennen deren Arbeit. Sie haben die selben Prinzipien wie wir und verstoßen ganz sicher nicht dagegen." Verstehend nicke ich.„Bleibt ihr hier im Wasser oder kommt ihr raus?", fragt er und sieht zum hundertsten Mal in diesen paar Minuten zu Yaz herüber, die die Brauen zusammenzieht.
„Kommt ganz drauf an. Kommst du rein oder nicht?", fragt sie herausfordernd, dass er grinst.
„Wenn du mich ausgezogen haben willst, dann musst du es nur sagen, Yaz Erten." Sie verzieht das Gesicht, doch ich muss mir auf die Unterlippe beißen, um nicht kichern zu müssen.
„Nein danke, Kadir. So etwas will ich nicht sehen.", sagt sie desinteressiert und meine Brauen schießen in die Höhe, während ich schmunzle. Herr Sezin findet das nicht so witzig, denn seine Mundwinkel sinken abrupt herunter.Ohne weiteres schwimmt Yaz zum Beckenrand und zieht sich elegant aus dem Wasser, um selbstbewusst zu unseren Handtüchern und Badelatschen zu gehen und eines der Handtücher um sich zu wickeln.
„Ich gehe duschen.", sagt sie an mich gewandt und geht um die Ecke zu den Duschkabinen. Wir schauen ihr hinterher, bis sie verschwunden ist und er schaut mich wieder an, als ich auch aus dem Wasser steige.„Das hat sie mit Absicht gemacht. Sie weiß, dass ich nicht Kadir heiße.", mutmaßt er und ich zucke amüsiert mit den Schultern, während ich nach dem anderen Handtuch auf der Liege greife.
„Mag sein. Sie haben sich da eine ganz harte Nuss ausgesucht, Herr Sezin.", warne ich ihn vor, doch es scheint ihn nicht abzuschrecken. Stattdessen sieht er noch entschlossener aus.
„Das stört mich nicht. Mein Freund Mert sagt, Frauen, die sich zu wehren wissen, seien heiß.", teilt er mir mit und grinst dabei wie blöd, dass ich die Stirn runzle. Wieso sieht er mich nun so an?Ich gehe ebenfalls duschen und mich in meine Straßenkleidung anziehen, denn ich werde keinen Sport heute mehr machen. Meine Haare trockne ich noch etwas, doch sie bleiben etwas feucht, als Yaz und ich zur Saftbar im Fitnessstudio gehen und uns setzen.
Natürlich gebe ich ihr eins zu eins wieder, was Herr Sezin gesagt hat und sie verdreht die Augen, während sie ihre Haarspitzen inspiriert.
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SECRET DESIRE
Ficção AdolescenteSie bedeutet seinen Tod. Davon ist Demir fest überzeugt, denn jede Begegnung zwischen ihnen scheint verflucht und ruft eine rasende Wut in beiden hervor. Alles, was Mira je wollte, war Mode zu erschaffen und plötzlich könnte ihr Traum Wirklichkeit...