25|das Feuer in seinen Augen

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M I R A

Sobald ich Feierabend habe sprinte ich nach Hause und verbringe den Abend auf dem Fußboden meines Schlafzimmers, ein riesiger Koffer vor mir und der Inhalt meines Kleiderschranks verteilt im gesamten Zimmer.
Ich greife nach einem braunen Crop Top und falte es so klein wie möglich, um es in meinen Koffer packen zu können.

„Übertreibst du nicht etwas?", fragt Yaz, die auf meinem Teppich sitzt und Popcorn -weder gesalzen noch gesüßt isst, weil sie laut ihrem Ernährungsplan auf unnötige Kalorien verzichten soll. Hin und wieder ist es okay, doch die meiste Zeit über ist ihr Essen streng überwacht und berechnet. Ich könnte mich niemals daran halten, doch ich bin auch nicht so zielstrebig wie Yaz.

„Ich habe keine Ahnung.", gestehe ich und sehe in meinen zur Hälfte vollen Koffer. Plötzlich weiß ich nicht mehr, was man anzieht und wie das Wetter dort im September ist. Brauche ich Regenkleidung? Kann ich Kleider tragen oder brauche ich dicke Hosen? Scheint die Sonne und ich benötige todschicke Sonnenbrillen?
Ich kriege die Krise und spüre wie ich um zehn Jahre altere.
Yaz lacht plötzlich, dass ich zu ihr herübersehe und sie noch mehr lachen muss.
„Du siehst mit dieser Maske aus, als hättet du eine Midlife-Crisis.", erklärt sie sich und ich bin kurz irritiert, bis mir wieder einfällt, dass ich in der Eile eine grüne Gesichtsmaske aufgetragen habe, damit meine Haut morgen strahlt.

Es klingelt an der Haustür und Yaz steht auf, um nachzusehen, während ich mich noch weiterhin durch die Kleidung wühle. Ich könnte ohnehin nicht aufstehen, weil ich umgeben davon bin und mein Koffer mir den Weg aus diesem Chaos versperrt. Ist mein Koffer eventuell zu groß? Ich bleibe nicht einmal eine Woche dort.
Nein, mein Koffer ist nicht zu groß! Ich darf auf keinen Fall meine Duschsachen vergessen und ich brauche genug Outfits, um nicht das selbe zwei Mal zu tragen.

Yaz kommt mit Aras im Schlepptau hinein und er setzt sich auf das Fußende meines Bettes, während sie ihren Platz auf dem Teppich einnimmt.
„Wow. Es sieht aus als hätte eine Bombe eingeschlagen.", meint er und zieht seine Lederjacke aus.
„Hat es auch. Eine Überraschungsbombe, die Herr Sezin vor fünf Stunden platzen lassen hat und jetzt muss ich schnell machen!", erzähle ich und falte eine enge Jeans,„Okay, ich bin von Dienstag bis Freitag dort und gehen wir mal von zwei Outfits pro Tag aus. Das bedeutet acht Outfits plus Pyjamas und Accessoires, die ich einpacken muss."
„Oder du nimmst zwei drei Oberteile und vier Hosen mit. Das reicht auch aus.", behauptet Aras, dass ich ihn entsetzt ansehe. Spinnt er?
„Wie kann ich mit einem Mann wie dir befreundet sein?"

Das ist doch nicht irgendeine Geschäftsreise, es geht zur Fashion Week, verdammt! Wenn nicht jetzt jedes Outfit von mir spektakulär aussehen soll, wann denn dann?
Es wäre eine unverzeihliche Sünde, wenn ich in die Stadt der Mode mit zwei drei willkürlichen Shirts erscheine!

„Bist du mit deinem Chef dort?", fragt Aras und ich nicke, während ich mir ein passendes Oberteil zu der hellen Jeans raussuche.
„Klar. Ich bin dort als seine Assistentin, also wird er natürlich da sein müssen."
„Ah." Er hüstelt, doch ich höre das leise Lachen, das er versucht mit dem Schnauben zu übertönen. Fragend sehe ich ihn an.
„Was ist daran so witzig?"

„Hast du auch genug Unterwäsche eingepackt?", hakt er plötzlich nach und deutet auf meinen Koffer, dass ich verwirrt die Stirn runzle. Möchte er etwa ablenken?
„Dazu komme ich erst gleich, aber was geht dich meine Unterwäsche an?", frage ich langsam und er grinst breit.
„Du solltest dein bestes Paar einpacken.", beschwichtigt er und zwinkert mir zu,„Für den Fall der Fälle."
Entgeistert klappt mir der Mund auf und ich werfe einen Pullover auf diesen Perversen, während Yaz wieder zu lachen beginnt.
Wie kann er so etwas nur andeuten?
„Du bist unmöglich!"

„Habe ich unrecht?", ruft er lachend aus,„Der Chef und seine Assistentin fliegen auf Geschäftsreise. Da passiert viel mehr, als bloß Geschäfte!" Er malt das Wort mit den Fingern in die Luft und ich werfe gleich noch ein Oberteil nach ihm.
„Wir haben aber nicht dieses Assistentin und Chef Verhältnis, Gerizekalı! Es ist wahrscheinlicher, dass wir uns gegenseitig umbringen!", mutmaße ich und jetzt klickt sich auch Yaz in das Gespräch.
(Vollidiot)

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