D E M I R
Sie ist wieder im Café unter ihrer Wohnung, als ich sie abhole, doch dieses Mal gehe ich nicht rein, sondern warte draußen darauf, dass sie sich hetzt und beeilt um rauszukommen.
Die Nachricht, die ich ihr geschrieben habe, kommt gerade bei ihr an und ihr Handy auf dem Tresen leuchtet auf, dass sie danach greift.
Sie wirft einen Blick durch die Fenster zu mir und deutet mit erhobenem Finger, dass ich warten soll.Dieser Kerl ist auch wieder bei ihr.
Aras.
Wer ist er eigentlich?
Er meinte er hätte die Fotos von Frau Acar und mir gesehen, also müsste er auch wissen, dass wir eine Beziehung vorspielen. Aber er hat ihrem Namen eine Verniedlichung gegeben und sie inniger umarmt, als Mel und ich es je getan haben. Mirachen. Klingt dumm. Das gefällt mir nicht.
Ist er ihr Freund? Ich bezweifle es, und dennoch kommt es mir in den Sinn.Ich verschränke die Arme vor der Brust und beobachte sie dabei, wie sie in aller Ruhe ihre Hemdjacke anzieht und dieser Aras um den Tresen herumgeht, um sie wieder einmal zu umarmen.
Und dieses Mal gibt er ihr sogar einen Kuss auf die Wange.
Okay. Na gut.
Vielleicht ist er ja doch ihr Freund.Ein Kerl wie er passt gar nicht zu ihr.
Sie lächelt und winkt ihm den ganzen Weg, bis zur Tür zu und er schaut ihr auch so lange hinterher, bis sie endlich aus diesem Café kommt. Man, können sich die Zwei nicht trennen!
„Hallo!", begrüßt sie mich und schultert ihren Rucksack vernünftig, dass ich mich vom Auto abstoße und mit verschränkten Armen hinstelle.
„Das hat lange gedauert.", meine ich, dass sie die Brauen zusammenzieht.
„Das stimmt nicht. Höchstens zwei Minuten."
Ich ziehe kommentarlos die Beifahrertür auf und gehe selbst um das Auto herum, als sie erst zögerlich zum Auto geht.
„Wir sollten los, der Parkplatz ist immer voll.", sage ich und steige ein.Ich habe mich nicht bei Mel erkundigt um was für eine Kunstausstellung es sich handelt und es hatte mich auch schon gewundert, weshalb das Ganze in einem Park stattfindet, doch jetzt ergibt es Sinn.
Das Thema -wie ich vorne gelesen habe- sind romantische Gärten, in denen die Natur, sich zurückholt, was einst ihr gehörte.
Es sind lauter bewachsene Menschenskulpturen, die im Park aufgestellt sind und jetzt bei Abenddämmerung sieht das Ganze beinahe magisch aus, wie sich die Skulpturen in dem orange-pinken Licht recken und strecken.„Das ist so inspirierend!", meint Frau Acar und bleibt vor einer jungen Frauenskulptur stehen, die sich mit gesenktem Blick die Haare über eine Schulter nach vorne streicht, während die andere Seite von Moos bewachsen ist und Blümchen von ihrer Haut sprießen lässt.
„Denken Sie auch an ein Kleid aus dunklen Sonnenuntergangsfarben?", fragt sie und betrachtet das fallende Kleid der Frau.
„Aus Chiffon.", füge ich hinzu, dass sie sofort den Kopf zu mir herumdreht und strahlend lächelt.
„Ja genau!"
„Und kleine Perlen und Steinchen in den gleichen Farben, die wie Wasser über den Stoff hinunterlaufen.", denke ich weiter. Sie seufzt verträumt und nickt hastig.
„Darunter ein weißer Body und ein schmaler Gürtel, der das Kleid an der Taille engschnürt."Plötzlich sehe ich statt der Statue genau die selbe Frau, doch mit dem Kleid, das wir uns ausgedacht haben. Es sieht verdammt gut aus und würde auf dem Laufsteg atemberaubend aussehen, wenn der Stoff hinter ihr herweht.
„Das ist eine schöne Idee.", äußere ich und grinse. Eine Kollektion inspiriert an Kunst, die im Sonnenuntergang steht.Wir gehen weiter und Frau Acar zieht mich kurz am Ärmel, dass ich sofort zu ihr schaue und sie bereits nach rechts gehen sehe.
„Sehen Sie mal!"
Ich folge ihr zu den Skulpturen. Es ist ein Mann neben einer Frau, die sich von ihm weggedreht hat und er hält ihr Kleid fest in der Hand, dass es beginnt Moos und Blumen wie eine Infektion über seinen Arm zu bewachsen. Aus der Frau wachsen Äste und sie ist bereits zur Hälfte mit Moos bewachsen, welches dicht und voll aussieht.
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SECRET DESIRE
Roman pour AdolescentsSie bedeutet seinen Tod. Davon ist Demir fest überzeugt, denn jede Begegnung zwischen ihnen scheint verflucht und ruft eine rasende Wut in beiden hervor. Alles, was Mira je wollte, war Mode zu erschaffen und plötzlich könnte ihr Traum Wirklichkeit...