D E M I R
Ich wusste nicht ganz, was mich am Montag im Atelier erwarten würde, gegeben der neuen Situation.
Doch in allen möglichen Varianten, die mir durch den Kopf gegangen sind, habe ich Miras Hintern nicht kommen sehen.Sie ist auf allen Vieren auf dem Boden und bei jeder Bewegung reckt sie ihren Hintern nur noch etwas höher, als würde sie um Aufmerksamkeit buhlen. Bei jedem Vorrücken ihrer Hüften zuckt mein Schwanz und ich kriege meine Augen nur schwer von dieser Aussicht unter meinem Schreibtisch ab.
Reiß dich zusammen, Demir.„Ich schätze diese Begrüßung sehr", sage ich im Vorbeigehen, um sie auf mich aufmerksam zu machen,„aber mir wäre es lieber, wenn du das nicht tun würdest, wenn die Tür offen ist."
Ich ziehe meinen Mantel aus und hänge ihn an den Herrendiener, als ein dumpfer Stoß gefolgt von einem schmerzerfüllten Zischen durch den Raum geht. Als ich mich zu ihr umdrehe, setzt sie sich hinter dem Tisch auf und reibt sich den Hinterkopf.„Du hast mich erschreckt." Sie schaut mich über den Tisch hinweg an und steht langsam auf.
„Frag mich mal. Ich öffne die Tür und plötzlich ist da wackelnder Hintern mitten im Raum.", kontere ich und ziehe meinen Stuhl zurück, um mich zu setzen. Sie kräuselt die Nase und lässt ihren Kopf los.
„Sorry..."
„Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht mochte.", merke ich an und sie grinst, dass auch meine Mundwinkel zucken. Die Wochen würden sicher besser starten, wenn ich gleich am Montagmorgen zu allererst ihren Hintern in meinen Händen hätte. Selbst der Anblick genügt.„Was hast du auf dem Boden gemacht?", frage ich, bevor ich noch völlig wahnsinnig werde und etwas tue, wie sie über meinen Tisch zu legen,„Sicherlich war das kein geplanter Empfang."
„Tatsächlich nicht.", stimmt sie zu und hält einen blauen Kugelschreiber in die Höhe,„Der hier ist mir hingefallen."
„Und ich dachte das wäre für mich gewesen."Sie zuckt mit den Schultern und macht einen Schritt weiter auf mich zu. Ihr Blick geheftet auf die Mappe in der Mitte meines Tisches.
„Das sind die Abrechnungen aus der Schneiderei. Der nette Herr Sezin braucht noch eine Unterschrift von dir.", erklärt sie und tippt mit ihren manikürten Fingernägeln darauf. Mir entgeht nicht, dass sie Kerem immer noch als den netten Herr Sezin adressiert. Ich würde sagen, dass es sehr nett von mir war, als mein Kopf zwischen ihren Beinen war.„Und die Vorsitzenden aus dem Osten wollen eine Videokonferenz. Sie sagten alle, dass Freitag ihnen am Besten passen würde.", fügt sie hinzu, aber ich brauche gar nicht erst darüber nachdenken.
„Freitag ist Heiligabend. Sie können anrufen, aber hier wird niemand am Arbeiten sein."
„Das habe ich mir schon gedacht, dass du das sagst, deswegen habe ich mit ihnen Montag um Punkt neun Uhr verhandelt.", antwortet sie prompt und lächelt selbstzufrieden.Zustimmend nicke ich und schlage die Mappe auf, um die Unterschrift unter die fünfstellige Summe zu setzen, die ich nicht nachrechnen werde. Kerem kann sich daran setzen das zu tun. Ich war schon immer schlecht mit Zahlen.
Als ich die Mappe wieder schließe und über den Tisch schiebe, nimmt Mira sie nicht in die Hand, sondern steht steif wie ein Brett vor mir.„Wieso stehst du da?"
„Ich stehe immer hier." Ich ziehe eine Braue hoch und sie zuckt als Antwort mit den Schultern. Mein Blick führt an ihr vorbei und zu der Tür, die verschlossen, doch nicht abgeschlossen ist. Ohne ein Wort rutsche ich mit dem Stuhl zurück und klopfe mir zwei Mal auf den Schoß.
„Komm her."Es gefällt meinem Ego sehr, dass ich nicht mehr tun brauche, um sie dazu zu bringen sofort zu mir herzukommen und sich auf meinen Schoß zu setzen. Ihre Augen glänzen und das Funkeln schießt geradewegs in meinen Magen und herunter.
Sie zögert keine Sekunde und legt ihre verführerischen Lippen auf meine.
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SECRET DESIRE
Roman pour AdolescentsSie bedeutet seinen Tod. Davon ist Demir fest überzeugt, denn jede Begegnung zwischen ihnen scheint verflucht und ruft eine rasende Wut in beiden hervor. Alles, was Mira je wollte, war Mode zu erschaffen und plötzlich könnte ihr Traum Wirklichkeit...