95|nicht genug und zugleich alles

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D E M I R

Es war nicht meine Absicht ihr heute zu sagen, dass ich sie mag und sie zu küssen, hatte ich von allen Seiten nicht kommen sehen.
Aber was auch immer uns dazu gebracht hat in diese Situation zu geraten -ich würde es um Nichts auf dieser Welt ändern wollen.

Schnee ist in meine Ärmel gerutscht und durchnässt meine Kleidung, während die Schneeflocken in meinen Nacken fallen und sich auf meine Haut brennen, doch trotz der Minusgrade stehe ich in Flammen.

Mein Herz pocht wie verrückt, als sie sich einen Kuss von mir stiehlt und zittrig ausatmet, bevor ich den Mund wieder auf ihren presse.
Mit einer Hand fahre ich über ihre Wange und vergrabe meine Finger in ihren Haaren, die breit gefächert auf dem durchtretenen Schnee unter ihr liegen.

Sie seufzt, als ich den Kopf seitlicher lege, um mehr von ihr kosten zu können und ich kann meine Hüften nicht davon abhalten sich ihr entgegenzudrängen.
Fast erwarte ich, dass es zu viel ist und sie mich von sich stößt, doch stattdessen spüre ich, wie sie ihre Beine enger um mich schlingt.

Ihre Hände fahren meine Schultern hoch und mit einer erstaunlichen Ruhe, die ich auf keine Weise nachempfinden kann, kratzt sie meinen Nacken, bis sie ihre Finger in meine Haare gleiten lässt und an den kurzen Spitzen zieht. Mir entkommt ein Laut und ich dränge ihren Mund auf, dass ich mit der Zunge über ihre fahre, was mir einen Schauder über den Rücken laufen lässt.

Sie schmeckt so sehr nach allem, wonach ich mich sehne. So süß wie sorglose Träume und so unwiderstehlich wie wahr werdende Wünsche, dass ich ihr lebenslängliche Versprechen zuflüstern möchte, nur, um sie immer und immer wieder kosten zu können.
Sie könnte mich in diesem Moment um alles bitten und ich würde nicht zögern es zu tun, es könnte noch so lächerlich oder verboten sein wie es nur geht. Sie hat mich völlig in ihrer weichen Hand mit den langen Fingern, die meinen Hinterkopf streicheln und kratzen.

Gott! Mir wird schwindelig, als sie an meiner Zunge zu saugen beginnt und mit leichtem Druck meine Unterlippe beißt.

„Scheiße.", fluche ich zwischen schweren Atemzügen und bewege meine Hand herunter in ihren Nacken, um ihren Kopf näher an mich zu ziehen, doch es reicht mir nicht. Unsere Körper liegen aneinander gepresst im Schnee und dennoch ist es nicht genug. Ich will ihren fruchtig-süßen Duft verinnerlichen. Ich will es für immer riechen können, sie für immer spüren und diesen Hauch Vanille unter ihrem Duft noch stärker wahrnehmen.

Schweratmend lasse ich von ihren geschwollenen Lippen ab und nehme mir einen Moment, um sie anzusehen.
Flatternd öffnet sie die Augen und ihr Mund glänzt von den Küssen, ihr Blick ist aber matt, als wäre sie in einer ganz anderen Dimension. Ich küsse mir einen Weg über ihre Wange herunter zu ihrem Hals und vergrabe die Nase hinter ihrem Ohr, um tief einzuatmen, während ich über ihre Haut lecke. Sie stöhnt leise in mein Ohr und ihre Umarmung verspannt sich.

Hier ist also ihre Schwachstelle.
Diese kleine Einbuchtung unter ihrem Kiefer und hoch zu ihrem Ohr. Ich drücke einen Kuss auf die Stelle und sie legt ein Bein um meine Hüfte, schiebt mich mit einem Ruck enger an sich, dass ich gegen sie stoße und stöhnen muss. Wenn es auch nur für einen kurzen Moment ist, reibt sie sich an mir und ich würde sie am liebsten weitermachen lassen, doch der herabfallende Schnee erinnert mich daran, wo wir sind. Ein Glück, dass wir etwas abgelegener zu der genutzten Piste liegen, dass wir weitgehend ungestört sind.

„Wir sind", hauche ich und küsse sie nochmal,„draußen."
„Ich weiß-" Ihr Satz endet mit einem Stöhnen, weil ich sie trotz meiner Warnung beiße und neckend an ihrer Haut sauge.

Das Verlangen danach sie in mein Zimmer zu nehmen und Stück für Stück auszuziehen, um sie überall lecken und beißen zu können, war noch nie so groß wie jetzt.

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