Wiedersehen mit Hindernissen
Pairing: Julian Brandt x Kai Havertz
Genre: Drama, Romanze
Warnung: Erwähnung von Depressionen und Selbstverletzung○●○●○●○●○●○●○●○●○●○●○●○
Kapitel 1
Julians Pov.
Es war bereits spät am Abend, als ich aus dem Wagen stieg, welchen der DFB mir zur Verfügung gestellt hatte, um nach Wolfsburg zu kommen. Noch immer hatte ich gemischte Gefühle, was meine Nominierung betraf. Auf der einen Seite war da natürlich die unfassbare Freude, der Stolz, nach einem Jahr wieder für mein Land auflaufen zu dürfen, auf der anderen Seite hatte ich aber auch Angst davor, was dies bewirken könnte. Umso froher war ich, dass auch Marco mit dabei war. Dieser war mir schließlich, nach einigen Startschwierigkeiten, eine große Stütze gewesen. Leise seufzend griff ich nach meinem Koffer und ging durch die Eingangstür des Hotels. Dort wurde ich sofort von einem der Betreuer in eine Umarmung gezogen und bekam kurz den bereits geplanten Ablauf des nächsten Morgens erklärt, bevor mir meine Zimmerkarte gereicht wurde und ich mich endlich in mein Zimmer zurückziehen konnte. Erleichtert schloss ich die Tür hinter mir und ließ mich erstmal auf das Bett fallen, bevor ich mein Handy rausholte und die Nachricht von Jannis beantwortete. Dann rappelte ich nochmal auf, öffnete meinen Koffer, um eine Jogginghose und einen Pulli raus zu ziehen, ehe ich nochmal kurz ins Bad ging.
Viel zu früh wurde ich am nächsten Morgen, von meinem Wecker, aus dem Schlaf gerissen. Müde stellte ich diesen aus, drehte mich nochmal um und schloss erneut meine Augen. Nur noch ein paar Minuten ausruhen. So war zumindest mein Plan, bis es an meiner Zimmertür klopfte und Marcos Stimme von der anderen Seite erklang. ,,Guten Morgen. Zeit zum Aufstehen. Und denkt gar nicht dran, dich jetzt nochmal umzudrehen." Tja, leider kannte er mich, als Zimmerpartner vom BVB, zumindest vor der Pandemie, viel zu gut. Außerdem war das der Grund, weshalb ich ab und zu mal ein wenig verspätet zum Training kam. Genervt schlug ich also die Decke beiseite und riss kurz darauf die Tür auf, vor der ein grinsender Marco Reus stand. ,,Bin wach." ,,Sehr gut. Bis gleich." Damit drehte sich mein Teamkollege um und lief den Flur runter Richtung Aufzug. Kopfschüttelnd schloss ich die Tür wieder. Jetzt konnte ich bestimmt nicht mehr schlafen. Also nahm ich mir die DFB Sachen aus dem Koffer und ging ins Bad. Ein paar Minuten später machte ich mich fertig angezogen auf dem Weg zum Frühstück. Dort saßen bereits recht viele an die verschiedenen Tische verteilt und unterhielten sich angeregt. Nach einem Moment erkannte ich eine sehr bekannte Gestalt. Kai. Er saß mit Bernd und einigen anderen zusammen und hatte augenscheinlich seinen Spaß. Dieser Anblick sorgte sofort für einen Stich in meinem Herzen. Wie sehr hatte ich mir im vergangenen Jahr gewünscht, etwas von ihm zu hören, dass über normalen Smalltalk, alle paar Wochen mal hinaus ging. Insgeheim hatte ich mir immer gewünscht, er würde merken, wie schlecht es mir in dieser Zeit gegangen war, alleine um etwas seiner Aufmerksamkeit zu bekommen, die ich in den letzten anderthalb Jahren so schmerzlich vermisst hatte. Doch das hatte er nicht. Schnell wandte ich meinen Blick ab und ging zu Marco. ,,Morgen.", nuschelte ich, als ich mich neben ihn fallen ließ. ,,Guten Morgen. Ein großartiger Tag. Findest du nicht auch?", grinste er mich an. ,,Mein Gott, wie kannst du am frühen Morgen nur schon so gute Laune haben?!", brachte ich kopfschüttelnd hervor. ,,Ach Jule, das ist alles eine Frage der Motivation." ,,Ja klar." ,,Was ist los?" ,,Nichts. Ist das Rührei gut?", wich ich ihm aus, was mir einen besorgten Blick einbrachte. ,,Ja, ich kann es auf jeden Fall empfehlen.", ging er vorerst auf meinen Ablenkungsversuch ein. ,,Dann werd ich mir mal was davon holen." Entschlossen stand ich auf und holte mir etwas zu Essen und einen Kaffee, bevor ich mich wieder auf meinen Platz setzte und zu essen begann. Währenddessen spürte ich immer wieder einen Blick in meinem Rücken, doch jedes Mal wenn ich mich unauffällig danach umsehen wollte, konnte ich niemanden erkennen. ,,Jungs. Hört mir bitte mal kurz zu.", erklang dann die Stimme des Bundestrainers. ,,Wie einigen von Euch vielleicht schon aufgefallen ist, ist unsere Gruppe heute Morgen nicht ganz komplett. Das liegt daran, dass uns ein paar leider wieder verlassen mussten, da es einen positiven Corona-Fall gab und die Person und die engen Kontaktpersonen abgereist sind." Ein aufgeregtes Gemurmel kam auf. ,,Ich möchte Euch daher bitten, nach dem Frühstück auf eure Zimmer zu gehen und eure Kontakte, auf die jetzt bereits bestehenden zu reduzieren. Ihr werdet dann alle im Laufe des Vormittags getestet werden und dann werden wir weiter sehen."
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Fußball Kurzgeschichten
FanfictionKleine Kurzgeschichten über unsere Lieblingsfußballer.