Felix Platte & Julian Pollersbeck

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=> Kaihavertzsister

Terror


P

airing: Felix Platte x Julian Pollersbeck
Genre: Freundschaft, angedeutete Romanze
Warnung: /

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Felix Pov.

Mit leichten Bauchschmerzen saß ich im Taxi auf dem Weg zum Flughafen. Je näher wir diesem kamen, desto unwohler fühlte ich mich. Mit jedem Meter, den wir dem Gebäude näher kamen, wurde mir übler. Am liebsten würde ich wieder umdrehen, mich in die Sicherheit meiner vier Wände zurückziehen und nie wieder daran denken. Doch leider ging das nicht. Wenn ich nicht zur U21 Nationalmannschaft erscheinen würde, würde dies nur unnötige Fragen aufwerfen. Fragen, die ich weder beantworten konnte, noch wollte. Außerdem würde es meinem Platz in der Mannschaft, nicht nur in der Natio, gefährden. Auf keinen Fall konnte ich das riskieren. Der Fußball war mein Leben. Es war schon immer mein großer Traum gewesen. Ich konnte das nicht einfach so wegwerfen, weil ein paar Leute meinten, mich während der Nationalmannschaftszeit terrorisieren zu müssen. ,,Wir sind da.", riss mich die Stimme des Taxifahrers aus meinen Gedanken. Ich hatte, so in meine Gedanken vertieft, gar nicht mitbekommen, dass wir inzwischen bereits vor dem Flughafen standen. Sofort begann mein Herz wie verrückt zu klopfen, die Angst übermannte mich regelrecht. Ich verabschiedete mich schnell von dem Fahrer, bezahlte und stieg aus. Meinen Koffer hinter mir her ziehend betrat ich das Flughafengebäude. Nach einem kurzen Umsehen, entdeckte ich die anderen. Langsamen Schrittes ging ich auf die Gruppe zu und begrüßte den Trainer und das Betreuerteam schnell, bevor ich mich etwas abseits auf einer Bank niederließ, in der Hoffnung, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Leider war das nicht von allzu langer Dauer. Nach nur wenigen Minuten wurde ich bereits vom ersten bemerkt und so kamen sie auf mich zu. ,,Hallo Felix. Wir haben gar nicht gewusst, dass du auch hier bist. Bei deinen Leistungen dachten wir nicht, dass du nochmal kommst. Aber naja, der Trainer braucht halt auch einen Sündenbock." Die anderen begannen sofort zu lachen, dann drehten sie sich um und verschwanden wieder. Verzweifelt versuchte ich, die Tränen zurückzuhalten, die mir in die Augen gestiegen waren. Dann kündigte der Trainer auch schon an, dass wir jetzt einsteigen würden. Ich folgte also mit einigem Abstand, gab meinen Koffer ab und stieg in den Flieger. Leise suchte ich meinen Platz und rutschte nach ganz hinten durch. Nachdem ich meinen Rucksack verstaut hatte, machte ich mich so klein wie möglich, hoffentlich, dass mich so niemand bemerken würde. ,,Hey.", sagte plötzlich eine freundliche Stimme. Verwirrt sah ich auf. ,,Meinst du mich?" ,,Natürlich, ich wollte fragen, ob hier noch frei ist?", lächelte er mich freundlich an und deutete auf den Platz neben mich. Langsam nickte ich, unsicher, ob die Freundlichkeit erst gemeint ist oder ob das nur wieder ein neuer Trick war. Also steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und schaute erst einmal eine ganze Weile aus dem Fenster. Solange, bis mich auf einmal jemand vorsichtig antippte. Ich drehte meinen Kopf und sah Julian fragend an. ,,Alles in Ordnung?", wollte er wissen, nachdem ich meine Kopfhörer raus genommen hatte. ,,Ähm...ja, alles bestens." ,,Okay.", er schien nicht ganz überzeugt zu sein. ,,Was hörst du da?" Da ich nicht wusste, wie ich auf diese plötzliche Frage antworten sollte, schließlich hatte noch keiner versucht, irgendwie ein Gespräch mit mir aufzubauen, hielt ich ihm einfach einen Kopfhörer hin. Er nahm ihn lächelnd an. ,,Das ist gut.", meinte er und ganz langsam konnte ich mich etwas entspannen. Wir unterhielten uns ein bisschen, bis plötzlich eine Stimme von hinten erklang. ,,Hey, Julian. Was machst du denn bei dem Versager? Setzt dich doch.zu uns." Julian drehte sich verwirrt um. ,,Nein, danke. Ich sitze da wo ich will." Mein Herz setzte bei diesem Kommentar einen Schlag aus, machte danach jedoch einen Sprung. Er hatte sich gerade tatsächlich für mich entschieden. Ich konnte das gar nicht so richtig glauben. Noch nie hatte jemand bei der Natio das für mich getan. Sie gaben alle eigentlich relativ schnell nach und stellten sich auf die Seite der Allgemeinheit. Doch Julian nicht. ,,Also, wollen wir vielleicht einen Film gucken?" Zustimmend nickte ich, während mein Herz, vor Freude, wie verrückt schlug.

Schmerzerfüllt verzog ich das Gesicht und hielt mir meinen Knöchel. Während des Trainingsspiels hatte es sich natürlich jemand wieder einmal nicht nehmen lassen und mir brutal in den Knöchel gegrätscht. ,,Hey, ist alles in Ordnung?", fragte Julian und kniete sich besorgt neben mich. ,,Ich schüttelte nur den Kopf. ,,Oh, hat der kleine Felix jetzt aua?", sagte einer, was alle lachen ließ. Der Teamarzt kam zu mir, half mir aufzustehen und führte mich weg. ,,Was soll das?! Das ist doch kein Teamverhalten. Man muss sich nicht mit jedem verstehen, aber so ein Verhalten geht einfach gar nicht. Stellt euch mal vor, jemand würde das mit euch machen? Würdet ihr das wollen?!", sprach Julian wütend. Erstaunt hob ich den Kopf. Noch nie hatte sich jemand für mich eingesetzt. Mehr von dem Gespräch konnte ich nicht mehr verstehen, da sich in dem Moment die Tür hinter uns schloss.

Mit einem Kühlpack auf meinem bandagierten Knöchel lag ich auf dem Bett in meinem Zimmer und schaute eine Serie, als es an meiner Tür klopfte und sich diese langsam öffnete. ,,Hallo.", sagte Julian leise. ,,Darf ich?" Nachdem ich zustimmend genickt hatte, trat er langsam näher an mich heran, bevor er sich vorsichtig auf die Bettkante setzte. ,,Wie geht es deinem Fuß? Ist es schlimm?" ,,Nein, nur eine Zerrung. Mit ein paar Tagen Ruhe ist alles wieder in Ordnung." ,,Da bin ich froh.", meinte er lächelnd. Vorsichtig erwiderte ich das Lächeln. ,,Ich...Ich wollte mich noch bei dir bedanken. Dafür, dass...dass du mich vor den anderen verteidigt hast.", sprach ich leise und senkte den Kopf. ,,Dafür musst du dich nicht bedanken. Das hätte schon viel eher jemand machen sollen. Und ich werde es immer wieder machen. Ich habe dich nämlich sehr gerne, Felix.", entgegnete er und griff nach meiner Hand. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf meine Wangen und ich wusste, dass jetzt alles besser werden würde.




The End

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