Leroy Sanè & Jamal Musiala

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=> @Steffi683110

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Pairing: Leroy Sanè x Jamal Musiala
Genre: Drama, Freundschaft, angedeutete Romanze
Warnung: Erwähnung von Essstörungen

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Leroys Pov.

Besorgt blickte ich zu Jamal hinüber, der mehr über dem Trainingsplatz stolperte als lief. Schon seit einigen Wochen konnte ich beobachten, wie sich der Kleine immer mehr abrackerte. Auch den Anderen war es aufgefallen und Manu, in seiner Position als Kapitän, hatte auch bereits das Gespräch mit ihm gesucht. Leider war dies von wenig Erfolg geprägt gewesen. Als ich jedoch beobachtete, wie er weiterhin über das Feld taumelte, beschloss ich selbst, nochmal mit ihm zu sprechen. Das konnte so doch nicht weitergehen. Er würde sich, wenn er so weiter machte, irgendwann noch kaputt machen. Und das konnte ich nicht zulassen. Für Jamals und um ehrlich zu sein, auch nicht um meinen Willen. Schließlich wusste ich schon seit einiger Zeit, dass mir unser Mannschaftsküken mehr bedeutete. Aus unserer engen Freundschaft, war, zumindest von meiner Seite aus, mehr geworden. Doch dies konnte ich ihm unmöglich sagen. Wer wusste, wie es ihn vielleicht aus der Bahn werfen und welche Konsequenzen es für unsere Freundschaft haben würde. Das konnte ich nicht riskieren. Außerdem galt es jetzt erstmal Jamal davon abzuhalten, sich zu Tode zu rackern.

Nach dem Trainer beeilte ich mich mit duschen und anziehen, damit ich Jamal vor der Umkleidekabine abfangen konnte. So bezog ich, gegenüber der Tür, meine Stellung und wartete, dass unser Teamküken heraus kam. Als er dann auch endlich durch die Tür trat, stieß ich mich von der Wand ab und ging schnell auf ihn zu. ,,Jamal!" ,,Ja?", verwirrt sah er mich an. ,,Hast du Lust heute noch was zu machen?", fragte ich erstmal ganz unverbindlich. ,,Ich...Ich weiß nicht. Eigentlich wollte ich noch ein bisschen trainieren." Und da war es wieder. Das dauernde trainieren. ,,Ach komm schon. Wir haben schon so lange nichts mehr zusammen gemacht." Einen Moment zögerte noch, bevor er, zu meiner großen Erleichterung, einlenkte. ,,In Ordnung." Erleichtert atmete ich auf. Der erste Schritt war geschafft, obwohl ich mir sicher war, dass ich Jamal nicht so einfach vom Grund unseres Gespräches und Treffens überzeugen würde können. ,,Super. Dann treffen wir uns in einer halben Stunde bei dir?" ,,Klar."

Eine gute halbe Stunde später stand ich vor der Tür des Jüngeren und klingelte. Auf dem Weg hierher hatte ich noch bei unserer Lieblingspizzeria angehalten und hatte uns zwei Pizzen gekauft, die ich jetzt in der linken Hand hielt. Ich hoffte nur, dass ich Jamal mit seiner Lieblingspizza etwas zum essen würde bringen können. Das sich dies als schwerer als erwartet herausstellen würde, bemerkte ich bereits, sobald mir die Tür geöffnet wurde. Jamals Blick landete zuerst auf den Pizzakartons und bei genauem Hinsehen, konnte man deutlich sehen, wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte. ,,Hey, ich habe deine Lieblingspizza mitgebracht.", versuchte ich das Ganze zu überspielen. ,,Ja. Schön.", bekam ich nur als Antwort zurück. Schließlich trat er beiseite und ließ mich rein. Sofort brachte ich das Essen in die Küche und setzte mich auf einen der Stühle. Weniger schwungvoll als ich, folgte Jamal meinem Beispiel und setzte sich mir gegenüber. ,,Guten Appetit.", sprach ich und schob ihm seinen Karton zu. ,,Mhm." Während ich bereits genüsslich in mein erstes Stück biss, schaute Jamal nur vor sich hin. ,,Was ist? Das ist doch deine Lieblingspizza oder nicht?" ,,Doch, schon. Ich habe nur nicht viel Hunger.", antwortete er mir. ,,Du hast den ganzen Tag noch nichts gegessen. Wir haben trainiert. Du musst etwas essen, sonst klappst du zusammen." Erneut bekam ich nur eine gemurrte Antwort, doch zu meiner großen Erleichterung, begann er tatsächlich langsam ein Stück zu essen. Etwas erleichterter biss ich aß ich nun ebenfalls weiter.

Leider hatte Jamal meinen Plan schnell durchschaut gehabt und lehnte bereits am nächsten Tag meine erneute Einladung ab. In den nächsten Tagen steigerte er sich noch mehr in das Training hinein und verschwand direkt danach in den Kraftraum. Auch Essen tat er offensichtlich immer weniger, da sein Trikot immer mehr an ihm zu hängen begann. Mit wachsender Besorgnis beobachteten wir alle diese Wendung, blitzten jedoch jedes Mal ab, sobald einer von uns das Gespräch mit ihm suchte. ,,Hat einer von euch Jamal heute schon gesehen?", fragte Serge in die Runde. Verneinend wurde in die Runde geschaut. Besorgnis macht sich in mir breit. Es war noch nie vorgekommen, dass Jamal nicht zum Training erschienen war. Und das tat er auch tatsächlich während des gesamten Trainings nicht.

Nach dem Training machte ich mich sofort auf den Weg zu Jamal nach Hause. Ich machte mir wirklich Sorgen um den Jüngeren und hoffte, dass ich ihn auch Zuhause antreffen würde. Mehrmals klingelte ich, doch die Tür wurde mir nicht geöffnet. Nach mehreren Minuten, in denen ich wartete, beschloss ich mir den Zweitschlüssel, der immer unter Jamals Fußmatte lag, zu nehmen. Leise betrat ich die Wohnung und blickte mich um. ,,Jamal?", rief ich in die Stille. Keine Antwort. ,,Jamal, bist du da?" Langsam ging ich weiter, bis ich ihn tatsächlich fand. Blass lag er im Wohnzimmer auf dem Sofa. Sofort eilte ich auf ihn zu, kniete mich neben ihn und schüttelte ihn leicht an der Schulter. Nach ein paar Augenblicken öffnete er langsam seine Augen. ,,Gott sei Dank.", entfuhr es mir erleichtert. ,,Geht es dir gut?" ,,I...Ich weiß nicht.", kam es leise zurück. Vorsichtig half ich ihm sich aufzusetzen und holte ihm ein Glas Wasser aus der Küche. ,,Danke." ,,Das ist doch selbstverständlich. Aber Jamal, so geht es doch nicht weiter. Du bist völlig erschöpft. Du musst richtig essen und dich beim Training nicht so überanstregen.", meinte ich besorgt. ,,Aber...Das tu ich doch gar nicht.", versuchte er zu widersprechen. ,,Wir haben es alle mitbekommen. Wir machen uns Sorgen um dich, Bambi." Betrübt senkte er den Kopf. ,,Wieso machst du das?" ,,Ich.. Ich will doch nur mit den Anderen mithalten können." ,,Aber das tust du doch. Du bist so gut. Du bist einer der talentiertesten Spieler, die ich kenne." ,,Wirklich?" ,,Natürlich. Deswegen musst du dich nicht so fertig machen. Und wenn du Probleme hast oder irgendwas anderes ist, sind wir doch alle für dich da. Ich bin immer für dich da." ,,Ich weiß.", flüsterte er. ,,Aber ich wollte dich einfach nicht damit belasten." ,,Du belastest mich nie mit irgendwas.", sagte ich ernst und zog ihn in eine feste Umarmung. ,,Danke." ,,Immer." Während er sein Gesicht an meiner Brust vergrub, hauchte ich ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Ich war mehr als froh, ihn endlich wieder zu haben. ,,Und jetzt werden wir erstmal etwas richtiges essen."




The End

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