Mats Hummels & Benedikt Höwedes {4/6}

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Fine Line Between Happiness And Suffering

Pairing: Mats Hummels x Benedikt Höwedes
Genre: Drama, Romanze
Warnung: /

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Kapitel 4


Benes Pov. 

Langsam öffnete ich die Augen und sah mich verwirrt um. Ein Schmerz schoss durch meinen Oberkörper und versuchte Luft zu holen, was die Schmerzen noch verstärkte. ,,Benni?" Ich drehte leicht meinen Kopf und blickte direkt in ein paar schokobraune Auge, die mich besorgt musterten. Mats. ,,Was ist passiert?" brachte ich leise hervor. ,,Du wurdest gefoult und warst kurz ohnmächtig." erklang eine bekannte Stimme. Noch ein wenig benebelt sah ich Manu, der auf meiner rechten Seite kniete. ,,Hmhm." Erschöpft schloss ich meine Augen wieder und spürte bereits im nächsten Moment einen leichten Schlag gegen meine Wangen. ,,Benni! Lass die Augen auf!" Erneut öffnete ich diese einen Spaltbreit, dann drängte sich endlich unser Mannschaftsarzt durch die um uns herum stehenden Spieler. ,,Benedikt?" Besorgt kniete er sich neben mich. ,,Hast du Schmerzen?" ,,Ja." Er begann mich vorsichtig abzutasten, als er an meinen Rippen ankam entfuhr mir ein schmerzerfüllter Schrei. Panisch griff ich nach dem ersten was ich zu greifen bekam. ,,Ssscchh." Mats strich beruhigend über meinen Arm und hielt meine Hand fest. ,,Ganz ruhig, Benni." redete er auf mich ein und ich spürte wie mich tatsächlich ein Gefühl der Ruhe überkam. Mein ganzer Körper zu Kribbeln. Mats Anwesenheit und Berührung ließ mich sogar die Schmerzen etwas verdrängen. Ich spürte einen leichten Picks in meinem rechten Arm und kurz darauf wurde der Schmerz weniger. Entkräftet schloss ich erneut die Augen und gab mich der Müdigkeit, die mich einholte, hin.

Mats Pov.

Besorgt beobachtete ich Bene und hielt die ganze Zeit seine Hand, nach welcher er vorhin reflexartig gegriffen hatte. Ich blendete alles um mich herum aus und zuckte erschrocken zusammen, als ich plötzlich eine Berührung an der Schulter spürte. ,,Komm Mats." hörte ich Manus Stimme. Mein Teamkollege griff mir unter die Arme und versuchte mich vorsichtig hochzuziehen. Schnell wand ich mich aus seinem Griff. ,,Nein! Ich muss bei Benni bleiben!" ,,Mats, sei vernünftig. Du kannst hier nichts helfen. Lass den Arzt und die Sanitäter ihre Arbeit machen." ,,Aber..." ,,Kein aber, du kannst doch gleich wieder zu ihm. Es sind noch höchstens zehn Minuten, in der Zeit können sie ihn behandeln." Manu zog mich mit Thomas Hilfe auf die Beine und ein Stück vom Geschehen weg. Nur äußerst widerwillig ließ ich Benes Hand aus meiner gleiten und konnte nur machtlos zu sehen, wie der reglose Benedikt auf eine Trage gelegt und vom Feld getragen wurde. Paralysiert starrte ich auf den Spielertunnel und war nicht in der Lage mich zu bewegen. ,,Mats? Komm, Kumpel." Thomas klopfte mir aufmunternd auf die Schulter, doch sein Blick zeigte mir, dass er nicht minder besorgt war wie ich. Als das Spiel wieder angepfiffen wurde, war meine Konzentration auf dem Nullpunkt angelangt und auch den Schalkern schien es nicht anders zu gehen. So war es nicht verwunderlich, dass Joshua in der Nachspielzeit noch zum 2:0 traf. Die Freude meiner Teamkollegen über den Sieg konnte ich nicht teilen. Ich eilte einfach so schnell wie möglich in die Kabine und verschwand unter der Dusche. Während die Anderen jetzt erst die Kabine betraten, zog ich mir schon meinen Pulli an. ,,Hey, du hast es aber eilig. Hast du noch ein Date?" spaßte Arjen. ,,Lass den Scheiß!" fuhr ich ihn an, schulterte meine Tasche und wollte mich an ihm vorbei drängen. ,,Wo willst du denn hin?" fragte Franck und da konnte ich einfach nicht mehr an mir halten. Ich wusste ja eigentlich, dass es keine Absicht war, aber trotzdem konnte ich meine Wut nicht unterdrücken. Rasend packte ich den Franzosen am Kragen und presste ihn an die Wand hinter sich. ,,Du hast dazu überhaupt nichts zu sagen. An deiner Stelle würde ich mir nicht mehr unter die Augen kommen. Wie kannst du es wagen?! Was fällt dir eigentlich ein Benni weh zutun? Ich schwöre dir, wenn ihm etwas schlimmeres passiert ist, mach ich dich fertig!" schrie ich ihn an. ,,Es tut mir ja leid." ,,ES IST MIR SCHEIßEGAL, OB ES DIR LEID TUT! DU HAST NICHT DAS RECHT DAZU BENNI WEH ZUTUN! WENN DU IHM NOCH EINMAL ZU NAHE KOMMST WIRST DU MICH KENNENLERNEN! DU HAST IHN GEFÄLLIGST IN RUHE ZU LASSEN! ,,Mats! Jetzt beruhig dich!" Manu zog mich von dem Offensivspieler weg, der mich genauso schockiert ansah, wie der Rest der Mannschaft. ,,Ich denke, so langsam wird mir einiges klar." meinte der Torwart schließlich. ,,Was meinst du damit?!" ,,Du magst ihn." ,,Natürlich mag ich ihn. Er ist mein bester Freund." ,,Nein, das meine ich nicht." ,,Du stehst auf Bene." unterbrach Thomas unser Gespräch. Entsetzt sah ich ihn an. Wie hatte er es gemerkt? War es etwa so offensichtlich? ,,Hey, jetzt mach dich nicht verrückt. So offensichtlich ist es nicht, wie du an den blöden Blicken unserer Kollegen gerade siehst. Aber man merkt den Unterschied, wenn man euch besser kennt." beruhigte der Stürmer mich. ,,Ich...Ich weiß nicht was..." ,,Du brauchst gar nichts zu sagen, Mats. Das ist doch nichts vorüber du dich verrückt machen solltest. Im Gegenteil wir freuen uns doch für dich." brachte sich jetzt auch Philipp mit ein. ,,Also ich finde ja, wir sollten diesen Wutanfall auf jeden Fall originalgetreu so an Bene weitergeben." erklang plötzlich eine Stimme von der Tür. ,,Meine Meinung. Es könnte sich bestimmt positiv für Mats auswirken." Eine andere Stimme. Erschrocken drehte ich mich um. In der Kabinentür standen die Schalker Ralf Fährmann, Klaas-Jan Huntelaar, Leon Goretzka und Max Meyer. ,,Wie lange steht ihr schon da?" ,,Oh, lange genug." meinte der Torhüter. ,,Zumindest lange genug um zu wissen, dass wir der ehemaligen Zecke nicht die Ohren lang ziehen müssen." ,,Das ist wahr Max, das ist wahr. Obwohl es in gewisser Hinsicht schon schade ist." ,,Maxi hat immer Recht, Klaas." ,,Das das von dir kommt, war ja wieder klar." ,,Ihr seid unmöglich. Jetzt seid doch mal still." ,,Sorry, Ralf." Der schüttelte nur den Kopf. ,,Also Mats, ich nehme an du willst zu Bene. Wir haben eben mit den Sanitätern geredet. Sie haben ihn ins Marienhospital gebracht. Hier, aber den will ich wohlbehalten wieder sehen." Ralf drückte mir seine Autoschlüssel in die Hand. ,,Danke." Damit verschwand ich endgültig aus der Kabine.

Am Marienhospital angekommen stellte ich den Wagen ab und eilte zum Empfang. ,,Hallo. Ich möchte zu Benedikt Höwedes." ,,Fans und Journalisten sind nicht gestattet." ,,Ich bin Mats Hummels, ein guter Freund von Herrn Höwedes." ,,Ja, das kann jeder sagen." meinte die Empfangsdame ohne aufzusehen. Empört klappte mir die Kinnlade auf. Also wirklich. ,,Ich muss Sie bitten zu gehen. Außerdem sind unsere Besuchszeiten lange vorbei." ,,Hören Sie, Ihre Besuchszeiten interessieren mich gerade herzlich wenig. Ich möchte zu Bene und ich werde hier vorher nicht weggehen." Jetzt blickte die Frau endlich auf und im Bruchteil einer Sekunde änderte sich ihr Gesichtsausdruck. ,,Herr Hummels! Also, ich...Ich bitte um Verzeihung." stotterte sie jetzt. Genervt verdrehte ich die Augen. Wenigsten hatte sie mich jetzt erkannt. ,,Wenn Sie mir einfach nur sagen, wo ich meinen Freund finde." ,,Einen kleinen Moment bitte." Damit wandte sie sich ihrem Computer zu und tippte etwas darauf herum. Das dauerte mir alles zu lange. Ich wollte jetzt nur noch zu Benni. Mich vergewissern, dass es ihm soweit gut ging. Einfach bei ihm sein. ,,Herr Höwedes wird momentan noch untersucht. Sie müssten noch ein wenig Geduld haben. Ich werde Ihnen sofort sagen, wenn ich etwas neues weiß. Sie können dort drüben Platz nehmen." Murrend trat ich auf die Sitzecke zu, auf welche die Empfangsdame gewiesen hatte. Aufstöhnend ließ ich mich auf eine der Bänke fallen. Ehrlich gesagt, hatte ich dafür keine Geduld mehr, aber was sollte ich tun. Resigniert vergrub ich den Kopf in den Händen. Eine gefühlte Ewigkeit später, kam die junge Frau schließlich auf mich zu. ,,Herr Hummels? Herr Höwedes liegt jetzt auf Station 7 Zimmer 24." Ich bedankte mich noch schnell und lief zu den Aufzügen. Mit klopfendem Herzen stand ich kurze Zeit später vor besagter Tür und traute mich nicht so recht einzutreten. Was wenn Benni wütend wäre? Schließlich war ich am früheren Tag nicht besonders freundlich gewesen. Als ich mich gerade überwinden wollte und nach der Türklinke griff, öffnete sich die Tür von innen und der Schalker Teamarzt stand vor mir. ,,Ah, Mats." sagte er überrascht. ,,Du willst bestimmt zu Benedikt." ,,Äh, ja. Was hat er denn?" ,,Oh, das tut mir leid. Das darf ich dir wegen der ärztlichen Schweigepflicht leider nicht sagen. Aber geh doch rein. Er schläft im Moment wegen der Schmerzmittel, aber er freut sich bestimmt trotzdem, dass du da bist, wenn er aufwacht." Dankend nickte ich und wischte nochmal meine verschwitzten Hände an meiner Jeans ab, dann drückte ich die Klinke herunter und betrat das Krankenzimmer. Langsam trat ich auf das Krankenbett zu und blieb wie erstarrt stehen. Benni lag völlig bleich im Bett, in seinem linken Handrücken steckte ein Zugang, über den eine Infusion lief. Mein Herz zog sich bei diesem Anblick zusammen. Ich setzte mich leise auf den Stuhl neben dem Bett und griff vorsichtig nach seiner rechten Hand. ,,Benni! Was machst du denn für Sachen?" Sanft strich ich durch seine blonden Haare. War das jetzt meine Strafe? Dafür was ich mit meinem Egoismus angerichtet hatte? ,,Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen, dann wäre das vielleicht gar nicht erst passiert. Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Das alles. Ich wollte nicht, dass Franck dich foult und ich wollte dir mit meinem Verhalten nicht wehtun. Aber das habe ich getan. Verdammt, ich wollte dir doch niemals wehtun. Du bedeutest mir so viel mehr, als du dir vorstellen kannst." Eine ganze Weile saß ich so da und beobachtete ihn einfach nur. Wie er leichenblass in diesem Krankenbett lag. So reglos und schutzbedürftig, dass es mir schier den Atem zu rauben schien. Irgendwann legte ich meinen Kopf auf der Matraze ab und schloss meine Augen. Eine Berührung an meiner Wange riss mich schließlich wieder aus meinem Dämmerzustand. Abrupt fuhr ich hoch und sah Bene an, der mir aus müden Augen entgegen blickte. ,,Hey, du bist ja wach." meinte ich. ,,Wie gehts dir?" ,,Geht so." kam es schwach zurück. Behutsam ergriff ich erneut seine Hand und hielt sie fest in meiner. ,,Was haben die Ärzte gesagt?"  fragte ich zögerlich. ,,Zwei gebrochene Rippen." Erschrocken zog ich die Luft ein. ,,Scheiße. Hast du Schmerzen?" ,,Gerade nicht. Die haben mich wohl ziemlich unter Drogen gesetzt." erwiederte er leicht grinsend. Zaghaft erwiederte ich sein Grinsen und fuhr mit meinem Daumen über seinen Handrücken. ,,Bleib einfach bei mir, ja?" Unsicher suchte er meinen Blick. ,,Ich geh nicht weg. Versprochen." Im nächsten Moment fielen seine Augen wieder zu. Zärtlich strich ich über seine Wange. ,,Schlaf, mein Engel. Ich werde dich nie wieder verlassen. Ich passe auf dich auf." Liebevoll hauchte ich ihm einen Kuss auf die Stirn.

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