Hallo ihr Lieben. Diese kleine Geschichte widme ich meiner Beta Magic-Heart. Vielen Dank für deine Mitarbeit.Low and Love
Pairing: Julian Brandt x Marco Reus
Genre: Drama, Romanze
Warnung: leichte Andeutung von Depressionen○●○●○●○●○●○●○●○●○●○●○
Kapitel 1
Julians Pov.
Niedergeschlagen saß ich im Bus und wollte am liebsten in meinen Sitz hinein kriechen. Schon wieder hatte ich nicht spielen dürfen, dabei hatte ich wirklich gehofft, dass es im neuen Jahr besser werden würde. Doch anscheinend ging alles so weiter, wie es aufgehört hatte. Ich konnte ja verstehen, dass Edin mich nicht spielen ließ, ich machte momentan wirklich keine gute Figur, aber ich strengte mich doch an. ,,Hey Jule.", ertönte plötzlich eine bekannte Stimme, die mir augenblicklich einen Schauer über den Rücken laufen ließ und jemand setzte sich neben mich. Mein nächstes Problem. ,,Was ist denn los? Rede mit mir." ,,Bin ich wirklich so schlecht wie alle sagen, Marco?", wisperte ich. ,,Nein, natürlich nicht! Komm mal her, Julchen." Er zog mich an sich und sofort begann mein Herz wie verrückt zu schlagen. Müde kuschelte ich mich in Marcos starke Arme und schloss meine Augen. Langsam driftete ich in den Schlaf und spürte nur noch eine Hand, welche liebevoll durch meine Haare fuhr.,,Jule? Julchen, komm schon. Wir sind da. Du musst langsam wach werden." Verschlafen drückte ich mich an den warmen Körper neben mir und hörte, in Reaktion darauf, ein leises Lachen. ,,Aufwachen, Kleiner." Schläfrig öffnete ich meine Augen und blickte direkt in ein Paar grün-brauner Augen. ,,Gut geschlafen?" ,,Mhm." Ich löste mich langsam von Marco, als ich bemerkte wie nah ich ihm während des Schlafes gekommen war. ,,Tschuldigung.", murmelte ich peinlich berührt. ,,Du musst dich nicht entschuldigen. Komm, wir steigen so langsam mal aus und dann bring ich dich nach Hause." ,,Das musst du nicht." ,,Oh doch, du schläfst schon fast im Stehen ein. Du widersprichst doch deinem Kapitän nicht, oder?!" ,,Gut.", gab ich mich schließlich geschlagen und folgte Marco schlaftrunken zu seinem Auto. Umständlich versuchte ich mich und meine Tasche gleichzeitig unterzubringen. ,,Gib mir die Tasche und setz dich schon mal rein." Ehe ich zu einem Wiederspruch ansetzen konnte, wurde mir die Tasche aus den Händen genommen und ich auf den Beifahrersitz verfrachtet. Dann nahm er selbst auf dem Fahrersitz Platz und lenkte den Wagen sicher durch die Dortmunder Straßen. ,,Willst du noch mit rein kommen?" ,,Nein, danke. Schlaf du dich erst mal aus. Wir sehen uns morgen. Ich hol dich dann gegen halb zehn ab." ,,Okay.", erwiderte ich und schloss schnell die Tür. Eine Weile sah ich dem Auto noch hinterher, während ich versuchte meine Atmung und meinen Herzschlag wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen. Das war eindeutig nicht gut. Ich musste diese Gefühle irgendwie wieder los werden, doch es ging einfach nicht. Bei jeder Berührung, bei jedem Blick vom Marco spielte mein Körper verrückt. Ich konnte nicht mal mehr genau sagen, wann das alles angefangen hatte, aber irgendwann kurz nach meinem Wechsel zum BVB waren meine Gefühle für meinen Kapitän weit über das freundschaftliche hinaus gegangen und wurden seitdem immer stärker. Nach einiger Zeit hatte ich mich soweit wieder gefangen, dass ich die Haustür aufschließen und dann meine Wohnung betreten konnte. Momentan ging mein Leben einfach immer weiter den Bach runter. Zum einen die Situation beim Club und die Sache mit Marco. Ich wusste nicht, wie lange ich diesem Druck noch standhalten konnte.
Und es wurde einfach nicht besser. Zwar gewannen wir auch das nächste Spiel gegen Leipzig, aber meine Einsatzzeit konnte man an einer Hand abzählen und wieder mal konnte ich dabei auch nicht meine Leistung abrufen. Die Jungs und Edin versuchten während des Trainings alles um mir eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, doch es erschien im Moment alles so sinnlos. Immer weiter fiel ich in mein persönliches Loch und schottete mich immer weiter ab. So auch beim heutigen Training. Während der Aufwärmphase ging ich meinen Mitspielern weitestgehend aus dem Weg und bei den Partnerübungen sprach ich nur das allernötigste mit Jadon, was dieser Gott sei Dank nach einiger Zeit auch einsah und es aufgab ein Gespräch mit mir führen zu wollen. Doch wie sollte es auch anders sein, war mir meine Ruhe natürlich nicht gegönnt und es kam wie es kommen musste. Beim Abschlussspiel passte Erling mir den Ball zu und Mats versuchte ihn mir sofort wieder abzunehmen. Er kam so plötzlich von hinten, dass ich gar keine Chance hatte. Bevor ich in irgendeiner Form reagieren konnte, drückte er mich zur Seite und grätschte mir in die Beine. Schmerzvoll landete ich auf dem Boden. ,,Mats, nicht so grob!", mahnte Edin, doch dass Spiel ging ohne weiteres weiter. Ich jedoch blieb einfach liegen, zu wenig Motivation hatte ich in diesem Moment zu irgendetwas, außerdem machte sich langsam aber sicher ein pochender Schmerz in meinem rechten Knöchel breit. Eine Weile geschah gar nichts. Die Anderen schienen erst einmal gar nichts mitzubekommen, doch dann hörte ich Schritte und wie sich jemand neben mir niederließ. ,,Jule? Was hast du?" Vorsichtig sah ich auf und begegnete Marcos besorgtem Blick. Doch ich schaffte es nicht zu antworten. Viel zu gefangen war ich von seinen Augen, in denen ich mich regelrecht verlor. ,,Jule?", riss er mich schließlich aus meinem tranceähnlichen Zustand. Stückweise versuchte ich meine ungemütliche Position ein bisschen zu verändern, was sich als schwieriger herausstellte als gedacht. ,,Autsch!", entfuhr es mir, als ich den Fuß etwas bewegte. ,,Hast du Schmerzen?", fragte Marco alarmiert. Langsam nickte ich. ,,Leg dich wieder hin. Wir dürfen auf keinen Fall etwas riskieren." Sachte drückte er mich zurück, wobei mein Kopf letztenendes in seinen Schoß gebetet lag. Augenblicklich schoss mir das Blut in die Wangen, Marco hingegen schien das wenig auszumachen. ,,Edin! Ruf mal den Doc!", rief er und zog somit die Aufmerksamkeit auf uns. ,,Scheiße Jule, das wollte ich nicht." Mats eilte sofort auf uns zu. ,,Das tut mir so leid.", meinte er und sah mich reumütig an. ,,Schon okay.", erwiderte ich leise und schloss meine Augen. Ich war auf einmal müde, unheimlich müde. ,,Julchen?" Es gab nur eine Person, die mich so nannte und im selben Moment begann eine Hand beruhigend durch meine Haare zu streichen. Das Kribbeln in meinem Körper löste sofort ein wunderbares Glücksgefühl in mir aus, welches mich langsam einlullte. Immer weiter driftete ich an, bis... ,,Was ist los?", erklang eine laute Stimme, die mich sofort aus meinem leichten Dämmerzustand riss. Verwirrt blinzelte ich ein paar mal. ,,Das ist alles meine Schuld, Doc. Ich wollte das doch nicht.", fing Mats direkt an drauf los zu reden. ,,In Ordnung Mats. Jetzt erzähl doch erst mal was passiert ist." ,,Ich wollte Jule den Ball abnehmen und hab ihn dann irgendwie erwischt." ,,Okay. Julian? Hast du Schmerzen?", wandte er sich an mich und kniete sich neben mich. Ich konnte nur kurz nicken, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder Marco zu wendete. Seine Nähe beruhigte mich, während mich die Blicke der Anderen nur unwohl fühlen ließen. Marco schien das jetzt auch zu bemerken. ,,Könnt ihr alle mal wieder ein bisschen Abstand halten und euch wieder um euren Kram kümmern!", wies er unsere Teamkollegen an, die inzwischen einen Kreis um uns gebildet hatten und jetzt schnell wieder auf die Andere Seite des Platzes verschwanden. Erleichtert atmete ich auf. ,,Kannst du mir sagen, wo es weh tut?" ,,Mein rechter Knöchel." ,,Okay. Ich muss das kurz abtasten. Das kann ein bisschen weh tun.", erklärte unser Teamarzt. Zögernd nickte ich und wimmerte leise auf, als er meinen Schuh vorsichtig auszog. ,,Sssccchh. Alles gut, Julchen. Ich bin da.", flüsterte Marco mir beruhigend zu und nahm seine Bewegungen wieder auf. Zärtlich kraulte er mir durch die Haare, was mich sofort wieder entspannen ließ. ,,So ist es gut. Ganz ruhig bleiben, Kleiner." Ich konzentrierte mich ausschließlich auf seine Stimme und Berührungen, so das ich alles um mich herum ausblenden konnte. Sogar die Untersuchung des Arztes bekam ich nur am Rande mit. ,,Sehr gut. Es scheint mir jetzt erst mal nichts schlimmeres zu sein. Hast du noch wo anders Schmerzen?" Unmerklich schüttelte ich den Kopf. ,,In Ordnung. Dann gehen wir mal langsam rein. Meinst du, du kannst aufstehen." ,,Mhm." Langsam setzte ich mich auf und vermisste augenblicklich die tröstliche Nähe. ,,Marco? Bleibst du bei mir?" ,,Natürlich. Immer. Ich lasse dich nicht alleine.", lächelte er. Mit der Hilfe von Marco und dem Arzt, schaffte ich es schließlich aufzustehen und von den beiden gestützt in den Behandlungsraum zu gelangen. Dort wurde ich auch gleich wieder auf die Liege verfrachtet, während der Arzt ein paar Utensilien zusammen suchte. ,,Okay. Marco, du kannst dann vor der Tür warten, wenn du willst." Er nickte kurz und machte bereits Anstalten sich umzudrehen. Auf der Stelle machte sich wieder eine Panik in mir breit. Ich wollte nicht alleine bleiben. Obwohl ich die letzte Zeit immer wieder die Einsamkeit gesucht hatte, wollte ich jetzt auf keinen Fall alleine sein. Prompt griff ich nach der Hand des Kapitäns und sah ihn mit großen Augen bittend an. Er durfte mich jetzt nicht alleine lassen. Marco schien das nach einem kurzen Moment auch zu verstehen, sein eben noch überraschter Gesichtsausdruck verwandelte sich in einen geradezu liebevollen. ,,Nicht weggehen.", murmelte ich und klammerte mich buchstäblich an seine Hand. ,,Nein. Ich geh nicht weg. Keine Angst, ich bleib die ganze Zeit bei dir." Nach und nach kam ich wieder etwas zur Ruhe, was auch der Doc zu bemerken schien. ,,Nun, Marco, ich denke es ist vielleicht doch besser, wenn du bleibst. Du scheinst eine beruhigende Wirkung auf Julian zu haben." ,,Natürlich." ,,Julian? Ich werde mir deinen Fuß nochmal etwas genauer anschauen, wenn es zu sehr weh tut, drückst du einfach Marcos Hand. Er hält das aus.", wandte sich der Arzt wieder an mich. ,,Okay." So verging einige Zeit, bis der Doc mit seiner Untersuchung zum Ende kam. ,,So, ich würde sagen, da hast du nochmal richtig Glück gehabt. Unser Mats kann ja schon ziemlich rabiat sein, aber im Training ist er wohl nicht ganz so brutal wie im Spiel. Es ist nur eine Stauchung, zwar nicht sonderlich schlimm, aber ziemlich schmerzhaft. Ich werde dir einen Salbenverband anlegen, dann kühlen wir das ganze und in ein paar Tagen bist du wieder fit." ,,Danke." ,,Nichts zu danken. Was hälst du davon? Du bleibst jetzt noch ein bisschen hier liegen und ruhst dich aus. Ich mach dir einen Verband, dann legen wir dir einen Kühlakku auf den Fuß und Marco geht sich währenddessen duschen und umziehen und bringt dich dann nach Hause?" Zustimmend nickte ich und lehnte mich wieder zurück.
Es dauerte gar nicht lange, da kam Marco auch schon, mit noch nassen Haaren, zurück und brachte mich zum Auto. ,,Ich soll dir von Mats ausrichten, dass es ihm furchtbar leid tut. Er macht sich echt riesige Vorwürfe." ,,Es ist nicht seine Schuld.", erwiderte ich leise und sah weiter aus dem Fenster. ,,Was meinst du damit?" ,,Gar nichts." Damit breitete sich wieder eine unangenehme Stille zwischen und aus. Bei mir angekommen stellte Marco den Motor ab und stellte den Motor ab, um mir anschließend vorsichtig aus dem Wagen zu helfen. ,,Komm, ganz langsam.", meinte er und stützte mich bis zum Eingang. ,,Also dann, ich..." Er wollte sich bereits umdrehen und gehen. ,,Marco?", fragte ich leise. Sofort drehte er sich wieder zu mir um. ,,Ich...Ich will nicht...alleine sein." Und es stimmte wirklich. Ich brauchte im Moment diese Nähe. Marcos Nähe. Nur er alleine schaffte es mich wieder etwas aus diesem schwarzen Loch heraus zuholen. ,,Das musst du auch nicht. Ich bleibe bei dir. Solange du willst." Leicht lächelnd erwiderte ich seinen Blick und schloss die Tür auf. Bis zu meiner Wohnung im zweiten Stock, waren es einige Treppen, doch bereits nach der ersten blieb ich schmerzgeplagt stehen. ,,So geht das nicht.", sagte Marco und nur Sekunden später, verlor ich den Boden unter den Füßen. Überrascht quietschte ich auf, was ihm ein kurzes Lachen entlockte. ,,Gut festhalten, Kleiner." Ich schlang meine Arme um seinen Hals und legte bedächtig meinen Kopf auf seiner Schulter ab. So trug er mich bis in meine Wohnung, wobei er ziemlich umständlich die Wohnungstür auf schloss und mich erst auf dem Sofa wieder hinterließ. ,,Warte hier." Verwirrt sah ich ihm hinterher, als er in der Küche verschwand. Zwar war Marco schon öfters bei mir, aber trotzdem verstand ich nicht was er jetzt vor hatte. Dies klärte sich jedoch auf, als er mit einem Kühlpack zurückkam und sich neben mich setzte. Er schob mit bedacht eines der Kissen unter mein Bein und legte das Kühlpack auf meinen Knöchel. ,,So und jetzt erzählst du mir, was in letzter Zeit mit dir los ist." forderte er mich auf. ,,Was soll sein?" ,,Julian.", sprach er mahnend. In diesem strengen Tonfall hatte er mich noch nie angesprochen und Julian hatte er mich auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr genannt. Schnell senkte ich den Kopf. Ihm schien die Sache wirklich wichtig zu sein. ,,Was ist los, Jule? Du bist so anders in letzter Zeit. Du ziehst dich immer weiter von uns zurück. Wir machen uns Sorgen um dich." ,,Warum? Ich...Ich bin doch eh nicht mehr wichtig für das Team." ,,Was redest du denn da? Natürlich bist du wichtig für das Team." ,,Nein. Ich bin viel zu schlecht. Ich hab schon ewig kein Tor mehr geschossen. Ich schaff es ja nicht mal im Training den Ball zu behalten. Die Fans haben recht. Ich bringe einfach keine Leistung mehr." ,,Julchen, schau mich mal an." Ich spürte einen Finger unter meinen Kinn, dann wurde mein Kopf angehoben. Mit Tränen gefüllten Augen sah ich Marco an. ,,Das stimmt nicht. Das darfst du dir von niemanden einreden lassen, hörst du?! Du bist ein unglaublich talentierter Spieler. Du hast so viel Potenzial. Jeder hat mal eine schlechte Phase, aber es wird wieder besser werden. Der ganze BVB ist momentan nicht wirklich gut. Ich auch nicht. Aber es kommen wieder bessere Zeiten. Für uns alle und wirst du diesen ganzen Idioten da draußen zeigen, was du drauf hast. Wir schaffen das zusammen. Vertrau mir. Und jetzt lächel wieder, dass ist nämlich sehr viel schöner, als wenn du traurig bist." Vorsichtig versuchte ich mich an einem etwas wackligen Lächeln und wischte mir die Tränen weg. ,,Viel besser." Zufrieden legte Marco seine Arme um mich. ,,Und jetzt vergessen wir das alles, kleiner Sonnenschein." Vertrauensvoll lehnte ich mich an seine starke Brust und vergaß in diesem Augenblick tatsächlich alles um mich herum.
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Fußball Kurzgeschichten
Fiksi PenggemarKleine Kurzgeschichten über unsere Lieblingsfußballer.