Tell The World I'M Comming HomePairing: Mario Götze x Marco Reus
Genre: Drama, Romanze
Warnung: Selbstverletzung○●○●○●○●○●○●○●○●○●○●○
Kapitel 2
Marios Pov.Die Zeit verging und bald waren die ersten Spiele absolviert. Ich konnte es immer noch nicht richtig glauben, dass ich wirklich wieder da war. Endlich stand ich wieder auf dem Platz und bekam auch Einsatszeit. Es gab für mich nichts schöneres, als endlich wieder meiner großen Leidenschaft nach gehen zu können. Doch zu all dem guten kam leider auch, das weniger schöne. Den so gut es auf dem Platz während des Trainings und der Spiele auch lief, in der Mannschaft, mit meinen Kollegen lief das ganze weniger gut. Jeden Tag, bei jeder sich bietenden Gelegenheit machten sie mich fertig und ich wusste wirklich nicht, wie lange ich das ganze noch aushalten kann. Ohne André, Lukasz und Marcel hätte ich wahrscheinlich schon lange aufgegeben. Sie waren die einzigen, die noch versuchten Kontakt mit mir zu halten, die einzigen Menschen, die ich ein wenig um mich hatte. Ich fühlte mich so furchtbar einsam. Ich war einsam, denn außer den dreien, beim Training, hatte ich irgendwie überhaupt keine sozialen Kontakte mehr. Weder Freunde, noch Familie. Abgesehen von Felix, der ab und zu mal anrief, hatten sie alle den Kontakt zu mir abgebrochen. Auch die Fans schienen sich nur schleppend wieder für mich zu erwärmen. Seufzend erhob ich mich aus meinem Bett. Morgen fand das nächste Spiel der laufenden Saison statt und heute hatten wir Abschlusstraining. Ich war wirklich versucht mich einfach krank zu melden. So würde ich den bösen Anfeindungen, die mich immer weiter zerstörten, entkommen. Doch es würde mich auch meinen Kaderplatz im morgigen Spiel kosten und obwohl meine Leistung in letzter Zeit wieder abgenommen hatte und meine Kollegen mich in einer Tour fertig machten und so eindeutig ihren Teil zu meinem Leistungsabfall beitrugen, konnte ich das einfach nicht. Fußball ist doch immer noch mein Leben. Langsam zog ich mich an und machte mir einen Kaffee. Hunger hatte ich keinen. Hatte ich generell seit ein paar Monaten nicht mehr richtig. Dann machte ich mich auf den Weg zum Training. Ein neuer Horrortrip konnte beginnen. Am Trainingsgelände angekommen, versuchte ich so unbemerkt wie möglich an den Anderen vorbei zu kommen und mich umzuziehen. Doch weit kam ich nicht, da hörte ich bereits eine Stimme hinter mir. ,,Na, dass du dich noch hier her getraust." ,,Irgendwie muss er ja in Form bleiben, obwohl das ja eh nicht viel bringt, so wie er in letzter Zeit spielt. Ist ja auch kein Wunder, wenn man immer weiter auseinander geht, wie ein Hefekuchen." Betrübt senkte ich den Kopf. Marcos Worte trafen mich mehr, als irgendetwas anderes. Obwohl ich eigentlich wusste, dass nichts davon der Wahrheit entsprach, begann ich bei den Worten meines ehemaligen besten Freundes doch zu zweifeln. Vorsichtig hob ich meinen Blick und sah den Blonden an. ,,Was ist?! Was glotzt du so blöd?!" Seine früher so warmen grün-braunen Augen blitzten mir eiskalt entgegen. Er ging an mir vorbei und rempelte mich an, als er die Kabine verließ. Verzweifelt versuchte ich die Tränen wegzublinzeln, die mir in die Augen stiegen. Eilig zog ich mich fertig um und folgte meinen Teamkollegen auf den Trainingsplatz. Das Training lief genauso ab, wie die letzten Monate auch, abgesehen davon, dass sie jetzt auch noch versuchten Lukasz, Marcel und André von mir fern zu halten. So blieb ich einfach alleine und absolvierte meine Übungen.
Am nächsten Tag trafen wir uns am späten Nachmittag vorm Trainingsgelände um mit dem Bus gemeinsam zum Stadion zu fahren. Bevor der Hauptteil der Mannschaft eintraf, verkroch ich mich bereits auf einem der hinteren Plätze und versuchte mich so klein wie möglich zu machen. Hoffentlich hatten sie heute, mit dem Spiel, anderes im Kopf und interessierten sich nicht für mich. Tatsächlich schien recht wenig Interesse an meiner Person zu bestehen. ,,Hey André. Komm, setzt dich zu mir." ertönte Marcos Stimme, als Andre den Bus betrat. Entschuldigend sah er mich an, doch ich schüttelte nur den Kopf. Bloß keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So kamen wir kurze Zeit später am Signal Iduna Park an und während alle Anderen fröhlich miteinander rumalberten und Theorien über das bevorstehende Spiel aufstellten, zog ich mich einfach schnell um und wartete still darauf, dass wir zum aufwärmen auf den Platz gehen würden. Und dann war es endlich so weit. Den Rasen dieses Stadions zu betreten, hinterließ immer ein ganz besonderes Gefühl in mir. Nach dem Aufwärmen ging es zurück in die Kabine und der Trainer erteilte noch seine letzten Befehle, bevor es los ging. Die Startelf stellte sich in den Spielertunnel und nahm mit dem Rest auf der Reservebank platz. Kaum eine Sekunde später ließ sich Schmelle neben mich fallen. ,,Hey, bald wirst du auch wieder von Anfang an spielen." meinte er, nachdem er meinen sehnsüchtigen Blick bemerkt hatte. ,,Wenn du meinst." erwiederte ich nicht sehr überzeugt. ,,Mario, was ist denn los mit dir? Das bist doch nicht du." ,,Woher willst du wissen wer ich bin?!" ,,Wir sind deine Freunde, Kücken. Wir sind wie eine Familie. Du kannst uns doch allen vertrauen. Wir haben dich doch lieb." ,,Du vielleicht. Und André und Lukasz vielleicht auch noch." ,,Die Anderen auch. Die brauchen nur ihre Zeit, bis sie das wieder offen zeigen können." ,,Nein! Sie hassen mich!" Erschrocken sah er mich an. ,,Das stimmt nicht." sagte er leise. Traurig wandte ich mich von ihm ab. ,,Lass gut sein, Schmelle. Ich brauch kein Mitleid mehr." Damit war das Gespräch für mich beendet und ich wendete meine Aufmerksamkeit dem Spiel vor mir zu. Dieses lief jedoch auch nicht so, wie erwünscht. Mit einem 2 zu 1 Rückstand gingen wir schließlich in die Pause und die schlechte Stimmung war schon beinahe zum greifen nahe. Der Trainer war natürlich auch alles andere als begeistert und tat seine Meinung auch gleich in aller Form kund. Mit neuer Motivation begann die zweite Halbzeit und im der 50. Minute durfte ich auch endlich auf den Platz. Alles in allem verlief diese zweite Halbzeit eigentlich recht gut. Wir schafften es sogar durch Julian noch den Ausgleich zu erzielen und so war in den letzten 20 Minuten nochmal alles offen. Dadurch angespornt gaben wir nochmal alles, doch der Zauber währte nicht lange. Knappe zehn Minuten vor dem Schlusspfiff passte André den Ball zu mir und im nächsten Moment lag ich auf dem Rasen und spürte einen stechenden Schmerz in meinem Fußgelenk. Schmerzerfüllt drehte ich mich auf die Seite und hielt mir den Fuß. ,,Mario?!" vernahm ich eine Stimme, wie aus weiter Ferne. Ich bemerkte wie sich jemand neben mich kniete und auf mich einredete, doch ich nahm die Person gar nicht richtig wahr. Der Schmerz nahm mich völlig für sich ein und bekam kaum etwas um mich herum mit. ,,Mario? Mario?!" Langsam klärte sich die Sicht wieder und ich erkannte schließlich Andrè, der nahezu panisch erschien. ,,André?" fragte ich leise. ,,Gott, Mario. Was machst du denn? Ich hab mir riesige Sorgen gemacht. Du hast die ganze Zeit überhaupt nicht reagiert. Hast du starke Schmerzen? Kannst du aufstehen?" sprudelte es aus ihm heraus, während ich ziemliche Schwierigkeiten hatte ihm zu folgen. ,,Was?" Die Schmerzen benebelten mich regelrecht. ,,Okay, okay. Alles wird gut. Marco, steh da nicht so unnütz rum! Los, hol den Doc." Verwirrt blickte ich auf. Wo war Marco? ,,Mario, hey, der Doc kommt gleich." sprach André beruhigend auf mich ein. Einen kurzen Moment später kam dieser tatsächlich auf uns zu. ,,Mario? Wo genau hast du Schmerzen?" ,,Fuß." brachte ich hervor. ,,Okay. Ich werde dir erstmal ein leichtes Schmerzmittel geben und dann schau ich mir das mal an, in Ordnung?" Mehr als ein Nicken brachte ich nicht mehr zustande und spürte kurz darauf nur noch einen leichten Picks im Arm. ,,Es wird gleich besser werden." Und tatsächlich ließen die Schmerzen kurz darauf ein wenig nach, was der Doc sofort zum Anlass nahm seine kurze Untersuchung zu beginnen und dem Trainer dann das Zeichen zum Auswechseln zu geben. ,,Kannst du aufstehen, Mario?" ,,Weiß nicht." Er nickte kurz. ,,Wir versuchen es langsam. André ist auf deiner linken Seite und ich bin auf der rechten. Wir bekommen das zusammen hin. Setzt dich erstmal auf." Langsam setzte ich mich auf und stand nach und nach mithilfe vom Doc und André auf. Ein schmerzerfülltes Stöhnen entfuhr mir, als ich meinen rechten Fuß leicht belastete. Schritt für Schritt legten wir den Weg zur Seitenlinie zurück, wo André sofort von Marcel abgelöst wurde, um aufs Spielfeld zurückzukehren, wo in dieser Sekunde das Spiel wieder angepfiffen wurde.
,,Nun, ich gehe davon aus, dass es sich um einen Bänderanriss oder Riss handelt. Um genaures sagen zu können, würde ich dich bieten morgen früh, während die Anderen trainieren, in meine Praxis zu kommen, damit wir erstmal ein Röntgen machen um uns das ganze mal genau anzusehen. Bis dahin lege ich dir erstmal einen Druckverband an und du kühlst den Fuß zuhause noch." Zustimmend nickte ich und beobachtete den Doc dabei, wie er das Verbandszeug aus einem der Schränke holte. ,,Jetzt mach nicht so ein Gesicht, Mario. Es sind nur noch ein paar Spiele. Bis die nächste Saisonhälfte richtig ins Rollen kommt, bist du bestimmt bald wieder fit." Nachdem er mir den Verband angelegt hatte, reichte er mir noch eine Packung Schmerztabletten. ,,Von denen darfst du dreimal täglich alle acht Stunden eine nehmen." erkärte er mir. ,,In Ordnung." ,,Gut. Dann sehen wir uns morgen früh." Vorsichtig ließ ich mich von der Behandlungsliege gleiten und ging langsam zurück zur Kabine, wo meine Teamkollegen bereits mit dem duschen fertig waren und zum Teil niedergeschlagen auf der Bank saßen. ,,Ach, bist du auch mal da?! Nicht mal zum stehen bleiben bist du gut! Schaffst es nicht mal wieder aufzustehen! Kannst du eigentlich überhaupt was?!" ,,Marco! Hör sofort auf! Was machst du denn da?! Hast du jetzt völlig den Verstand verloren?!" unterbrach Schmelle den Kapitän. ,,Es ist doch wahr. Wenn die Heulsuse nicht so lange da liegen geblieben wäre, wär die Nachspielzeit nicht so lange gewesen und wir hätten den Gegentreffer nicht mehr kassiert." ,,Das weißt du doch gar nicht." ,,Was mischst du dich da eigentlich ein, Schmelle? Hast du keine eigenen Probleme?" ,,Mein Problem ist, wie du, nein, wie ihr alle euch Mario gegenüber verhaltet!" ,,So wie er es verdient hat." ,,Marco, es..." ,,Ist okay, Marcel. Lass gut sein. Ich geh jetzt." unterbrach ich ihn. ,,Ja, genau. Geh! Am besten du kommst gar nicht erst wieder! Niemand hier braucht dich!" So schnell wie es mir möglich war verließ ich die Kabine. Der Schmerz in meinem Herzen war unerträglich. Was hatte ich nur verbrochen? Wieso hassten mich alle so sehr? Wieso hasste Marco mich so sehr? Der Mensch den ich mehr liebe, als alles andere auf der Welt! Verzweifelt versuchte ich die Tränen zurückzuhalten. Zumindest so lange bis ich in meiner Wohnung angekommen war. Dort konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Schluchzend ließ ich mich auf den Boden sinken. Niemand braucht dich. Am besten du kommst gar nicht erst wieder. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht war es wirklich besser, wenn ich nicht mehr wieder kommen würde. Niemand brauchte mich. Natürlich nicht. Ich hatte schließlich niemanden mehr, der mich noch brauchen könnte. Langsam schleppte ich mich ins Badezimmer und griff nach einer Rasierklinge. Es sollte aufhören. Dieser furchtbare Schmerz in mir drin sollte aufhören! Vorsichtig legte ich die Klinge an und zog sie einmal über meinen linken Unterarm. Und ein zweites mal. Beinahe sofort lief das dunkelrote Blut aus den Wunden hervor. Am besten du kommst gar nicht erst wieder. Es wäre so einfach Marco diesen Wunsch zu erfüllen. Es würde mich eh niemand vermissen. Zögernd legte ich die Klinge ein weiteres mal an meinem Handgelenk an. Ich müsste nur ein wenig tiefer drücken. Gerade als ich es wirklich tun wollte, klingelte es plötzlich an der Tür. ,,Mario? Sind Sie zuhause?" erklang die Stimme meiner Nachbarin, Frau Sauer.
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Fußball Kurzgeschichten
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