Kalter Schauer

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Angelo's Sicht

In Gedanken suche ich mal wieder in meinem Duden nach der richtigen Rechtschreibung für ein Wort, mein Laptop hat zwar Autokorektur aber ich bin mir erst sicher das es richtig ist wenn ich es selbst nach gelesen habe. Wie ich mich selber manchmal dafür hasse das ich Legastheniker bin.

Weiter schlage ich Seite für Seite im Duden um, erst spät fällt mir auf das die Türe geöffnet und bereits wieder geschlossen wurde. Hektisch versuche ich so unauffällig wie möglich den Duden an seinen gewohnten Platz zu räumen, die oberste Schublade meines Schreibtisch regals.

Gestresst Klick ich mit meinen Kugelschreiber rum, während Lucia auf mich zukommt. Mittlerweile hat Sie wenigstens einen besseren style bekommen zwar sehr schlicht aber nagut passt wohl zu Ihrer Persönlichkeit.

Sie trägt eine schwarze Jeans dazu ein graues Shirt und Nike Sneaker, so sieht sie aus wie das nette Mädchen von nebenan, mit dem Unterschied das ich diese Frau abgrundtief hasse, sie besitzt tatsächlich die Dreistigkeit sich zwischen mir und meinen Vater zu stellen. Er liebt sie ja schon fast mehr als mich, ich würde ja gerne sagen das ich nicht eifersüchtig bin aber das würde nicht der Wahrheit entsprechen, ich habe keine Ahnung was Dad an ihr findet, ok sie ist schlau, Stark, kann gut Boxen aber sie ist unhöflich also mir gegenüber aufjedenfall.

"Was willst du hier?" Fahre ich sie bewusst etwas grob an, ohne mir eine Antwort zu geben kommt sie einfach weiter auf mich zu.

Bei mir angekommen nimmt Lucia mir den Kugelschreiber aus der Hand, macht ein paar Kreuze auf die Unterlagen.

"Bitte Unterschreiben, danke." Sie ist offensichtlich in der letzten Zeit freundlicher geworden, keine ahnung wieso aber vielleicht versucht sie so meine Empathie zu erwerben, vergebens, nichts wird an meinem endlosen Hass ändern.

Mehr oder weniger freiwillig unterschreibe ich Ihre Unterlagen, Dad geht es nicht so gut und jetzt habe ich mal wider die volle Verantwortung für die Mafia, wie sehr ich es hasse, das es Ihm schlecht geht und das ich alleine mit dieser großen Aufgabe bin, es soll am besten alles wieder so werden wie früher...

Da ich so tief in den Grund meiner Gedanken abgetaucht bin fällt mir erst jetzt auf das Lucia das Schreiben auf meinem Laptop liest während sie auf Ihre Unterlagen wartet.

Schnell knalle ich meinen Laptop zu, dabei habe ich wohl Lucia's Finger eingeklemmt,selber schuld. Als Folge haut sie mir feste auf die Schulter, für eine Frau hat sie echt einen harten Schlag, das gibt morgen mit Sicherheit einen blauen Fleck.

Finster fällt mein Blick auf sie, was ist daran nicht zu verstehen das sie nur auf Anweisung Arbeiten soll? Habe ich Ihr die Anweisung gegeben in meinem Laptop zu schnüffeln? Nein!

"Du solltest deine Nase aus angelegenheit raus halten die dich nichts angehen!"

Lucia scheint meine Warnung verstanden zu haben, sie wirkt nurnoch in Gedanken versunken. Fertig unterschreiben gebe ich Ihr die Unterlagen zurück. Meine wachsamen Augen lassen nicht ab von ihr, Sie genießt nicht im geringsten mein Vertrauen.

Lucia's Hand schweift ihren Oberschenkel entlang zu der obersten Schreibtisch Schublade, ich kann sie nicht mehr aufhalten die Schublade fällt auf den Boden, samt Inhalt.

Innerlich fange ich an zu Kochen, sie muss mir auch alles versauen. Die Dreistigkeit besitzen mir auch noch direkt in die Augen zu schauen brennen mir alles Sicherungen durch, lauthals schreie ich sie an "WAS SOLL DAS LUCIA" dabei hohle ich weit aus um dieser Frau die Ohrfeige ihres Lebens zu verpassen, diesmal macht die sonst so flinke Lucia keine Anstalten mir auszuweichen und verharrt in ihrer Position.

Im letzten Moment schaffe ich es mich erst zusammen zu reißen und wende meine Wut ab auf den Tisch, meine flache Hand schmettert auf den harten Schreibtisch, ich bin wütend, so verdammt wütend hat mich noch nie zuvor ein Mensch gemacht.

Grenzgänger der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt