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Lucia's Sicht

Langsam schlage ich meine Augen auf, mein Kopf dröhnt immer noch etwas und mein Körper vernimmt nach wie vor lediglich die Taubheit meiner glieder. Verschlafen greife ich aus Gewohnheit rechts neben mich an meinen Nachttisch, ich nehem mein Handy an mich und schaue auf die Uhr. Ruckartig sitze ich senkrecht im Bett, mit meiner Taschenlampe am Handy Blicke ich einmal durch den Raum.

Ich bin zuhause, ich bin wirklich zuhause, gestern waren meine Gedanken noch zu zerstreut das ich es kaum realisiert habe. Unweigerlich macht sich ein breites Lächeln auf meinen Lippen breit und zugleich fange ich ungewollt an zu weinen. Ich habe es tatsächlich geschafft, ich bin hier, an keinem Ort wäre ich jetzt lieber, ich habe das alles in Mexiko hinter mir gelassen. Ich kann nicht  genau sagen ob es Freuden Tränen oder Tränen voller Erleichterung sind die mir über die Wangen laufen, mein Herz fängt an unglaublich schnell zu schlagen, wie sehr habe ich mein Zuhause vermisst. Erneut Blicke ich auf mein Handy, ich habe kein Ahnung wie viel Uhr wir haben oder welcher Tag heute ist, mein Zeit gefühl habe ich komplett verloren.

5:58 Uhr sagt mein Handy, im Ernst ich habe den ganzen Tag und die Nacht Verschlafen, wie erschöpft muss mein Körper gewesen sein, das ich solange schlafen konnte. Langsam stehe ich auf, meine Knochen und Gelenke schmerzen nicht mehr so sehr wie Gesten, ruhe hat ihnen anscheinend gut getan.
Keine 20 Minuten später stehe ich fertig angezogen in der Küche und mache mir einen Kaffee, es ist ruhig zuhause. Weder Angelo, Alessio, Matteo oder Rose sind unten in der Küche, wahrscheinlich schlafen sie noch alle. Nicht lange bleibe ich alleine, Matteos verachlafener Blick erschreckt hektisch auf als er mich erfasst, fast mit offenen Mund starrt er mich an, ehe er seine vorlautes Mundwerk wieder findet.

"Lucia?! Du lebst, du bist hier?" Ohne Vorankündigung stürmt er auf mich zu und umarmt mich feste, offensichtlich hat Angelo ihm nicht erzählt das ich zurück bin, was ein Trottel.
Bei Matteo's mitreißenden Berührungen verspannt sich mein Körper, er soll mich los lassen und die gleich Distanz zu mir wahren wie es Angelo tut, ich möchte und kann nicht berührt werden. Als weiterhin seine Arme sich um meinen Körper Schlingen, fängt mein Herz an unkontrolliert zu pochen, ich möchte hier weg doch mein Körper ist wie in Trance, mein Atem wird immer schneller und das Gefühl von Luftnot breitet sich immer weiter in mir aus. Fuck, wenn er mich nicht langsam los lässt drohe ich zu ersticken, ich ersticke an den einengenden Berührungen von ihm.

Glücklicherweise lässt er irgendwann endlich von mir ab, tief blickt er in meine Augen und ich in die seine, sein Haselnuss braunen strahlt mich erleichtert an.

"Weiß Angelo das du hier bist? Er wird ausflippen wenn er erfährt das du wieder da bist, er hat die ganze zeit nur an dich gedacht, das es ihn nicht zerfressen hat ist schon unglaublich."

Angelo hat an mich gedacht? Dabei war er es doch der damals nicht auf meinen Anruf registriert hat, aber das ist eigentlich auch egal, er hätte ohnehin nichts daran ändern können das ich entführt wurde. Trotzdem hätte ich damals gerne nochmal seine Stimme gehört, irgendwie hätte es mir mehr Mut gegeben und Kraft um alles durchzuhalten.

So sehr in Gedanken bemerke ich garnicht das eine weitere Person in die Küche gekommen ist, erst als ich meinen Blick vom Boden erhebe Blicke ich in das smaragt grünen, freundlichen und Verschlafen funkeln mich Angelo's Augen an. Ich habe sie vermisst, jeden einzelnen Augenblick, die Ruhe die sie in mir auslösen und das Verständnis was sie ausstrahlen, ich liebe sie, seine Augen.

"Lu? Du träumst. Hallo Lu?!" Matteo's Stimme reißt mich aus der Tiefe des Smaragt grün's, verwundert Blicke ich ihn an, Gott war ich so am träumen während ich Angelo angeschaut habe?

"Falsch ich träume nicht, ich fahre jetzt zur Arbeit." Gerade wollte ich mit dem Autoschlüssel in der Hand aus der Küche stürmen als mich eine Hand sachte am Handgelenk davon hindert.

Grenzgänger der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt