Ich Idiot

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Angelo's Sicht

Lucia bringt mir gleich die Unterlagen und Sara wollte mein Problem am Laptop beheben, der hängt sich mal wieder auf, so wie immer. Die Türe zu meinem Büro durchschreittend erwartet mich eine Katastrophe. Lucia steht nur einige Meter vor mir und richtet ihre Waffe auf Sara, die geschockt an meinem Schreibtisch steht, mein Augen wende ich schnell von der Blondine ab und lasse sie auf Lucia verweilen. Langsam und bedacht versuche ich ihre Waffe zu senken, doch sie hält konsequent gegen und lässt sie auf Sara gerichtet. Ihre Augen spiegeln so viel Kälte, Angst, misstrauen und Mordlust wieder, fast beängstigend wenn ich nicht wüsste welcher guter Mensch unter dieser Fassade steckt. Erst mit mehr Nachdruck meinerseits senkt sie ihre Waffe.

Tränen laufen über ihre Wangen, ich habe keine ahnung was gerade in ihr vorgeht, aber ich möchte ihr helfen.

"Es ist alles gut." Meine Worte und meinen Blick widme ich nur Lucia, ich habe Angst, sie wirkt so unberechenbar, fast so als würde sie aus Verzweiflung sich selbst verletzen, ich möchte und kann sie nicht verlieren.

"Du musst nicht weinen, bitte
wein nicht." Verzweifelt und besorgt lächel ich sie an, um ihr hoffentlich die last von den Schultern nehmen zu können. Meine Fingerkuppen steichen die Tränen von ihren Wangen weg, ich kann es nicht ertragen sie so zu sehen, ihr weinen, ihr Seelen Schmerz und ihr inneres was förmlich nach Hilfe schreit, all das zerstört mich fast so sehr wie sie.

"I... ich bin so durcheinander." Zitternd pressen ihre zarten Lippen einige Worte hervor, das sie in der Lage ist mit mir zu reden erleichtert mich, ich möchte sie in den Arm nehmen und nie wieder los lassen, ihr für immer das Gefühl geben das alles gut ist, das alles was ihr widerfahren ist vorbei ist.

"Es ist ok, die letzte Zeit war hart
für dich, aber bitte gib mir die
Waffe." Aufgordernt reiche ich ihr meine Hand, in die sie die Waffe legen soll, Lucia's Blick verharrt auf meiner Hand, sie möchte mir ihre Waffe nicht überlassen. Dabei kann ich sie nicht mit einer Waffe in diesem instabilen Zustand zurück lassen.

"Lucia, du bekommst sie wieder,
in deiner momentanen Verfassung
möchte ich dir ungern eine Waffe
überlassen. Bitte." Erst nach meiner zweiten Aufforderung übergibt sie mir zögernd die Waffe, ich entlade sie und stecke sie in meine Anzugstasche.

Erleichtert atme ich tief durch und nehme sie in den Arm.

"Gott, ich hatte so eine Angst um
dich." Lucia's Reaktion ist alles andere als zufrieden stellend für mich, grob stößt sie sich von mir ab, mit ihrem Blick hält sie kurz unseren Augen Kontakt aufrecht, ehe sie ihn abbricht und zu Sara schaut.

"Wer ist sie?!" Mit tiefer Stimme ertönt Lucia's Stimme, ihre Worte lassen meinen Blick ab schweifen zu Sara, ehe ich Lucia wieder mit meinen Augen fixiere.

"Das ist nur Sara, Alessio hat sie
angeschleppt, sie hilft hier und da
mal mit."

Zufrieden stellend nickt sie mir zu, für mich ist die Situation damit geklärt, doch Lucia hat andere Pläne.

"Ich will ihre Daten, ich überprüfe sie." Verwirrt Blicke ich zu Lucia, ihr ernst? Sie möchte sie überprüfen? Sara arbeitet schon seit Wochen hier und bisher hatte ich keine Probleme mit ihr abgesehen davon das sie etwas aufdringlich mir gegenüber ist, davon weiß Lucia aber nichts und überhaupt braucht sie garnicht Wissen das Sara mir immer am Schlips hängt.

"Lu du musst nicht..." einschneidend unterbricht sie mich, ihre Worte lösen bloße Leere in mir aus.

"Lucia, mein Name ist Lucia. Und ich erwarte
bis Mittag ihre Personaldaten
ohne ausreden."

Fuck, das tut weh, seit wann verletzen mich Worte so sehr?
Und ich dachte wir würden uns endlich näher stehen, keine zwei Sekunden später geht Lucia wieder auf so viel Distanz wie möglich. Ich hasse es diese Entfernung unser beiden Leben, es ist so als würden wir in unterschiedlichen Welten leben, die uns immer wieder auseinander reißen. Mein Herz wird schwer wie Beil und den Schmerz den ihre Worte in mir auslöst kann ich nicht verdrängen, man sieht es mir mit Sicherheit an, aber das ist egal, ich habe mir vorgenommen ihr gegenüber meine Gefühle nicht mehr so viel zu unterdrücken auch wenn das heißt das ich Lucia ab und an vor Augen halte wie schmerzhaft jedes einzelne Wort von ihr seien kann.

Sie blickt mich nicht einmal mehr an bevor sie mein Büro verlässt, ich weiß sie möchte ihr ruhe haben aber weiß sie auch was das in mir auslöst? Es stresst mich, die Angst das ich sie jeden Augenblick verlieren könnte durch mein dummes Handeln und das alles nur weil ich ihr nahe sein möchte.

Die Waffe lege ich auf meinen Schreibtisch und setze mich auf meinen Stuhl, kann dieser Tag noch schlimmer werden?

"Das ist also Lucia? Ich habe sie mir ganz anders vorgestellt, sie ist so aggressiv. Bist du dir sicher das sie dich nicht eines Tages hintergeht?" Sara's Worte wandeln meine Verzweiflung in Wut, Wut ihr gegenüber, wer glaubt Sie wer sie ist das sie so etwas gegenüber Lucia behaupten kann?

"SARA! Es reicht, hüte deine Zunge wenn du sie nicht verlieren möchtest!" Wütend haue ich auf den Tisch und schreie sie an, bei meiner Tonlage zuckt sie erschreckt zusammen. Damit das ich sie anschreie hat sie wohl nicht gerechnet. Etwas verstört von meiner Reaktion verlässt auch die Blondine mein Büro, ich treibe weiterhin in Gedanken und zerbreche mir den Kopf darüber wie es zwischen mir und Lucia weiter geht.

Ich betrachtet Lucia's Waffe genauer, sie ist recht alt und es scheint so als hätte sie schon einige Jahre im Einsatz verbracht, was möchte sie mit so einem Alten Ding? Wir haben viele neue Waffen, die sich leicht schießen lassen ohne viel Rückschlag und sie schießt im Notfall mit diesem Ding? Mein Blick fällt auf einen Schriftzug der in das Material der Waffe geschweißt ist, mit der Fingerkuppe meines Daumens fahre ich über die Buchstaben drüber. -Carlos- Erst einige Minuten später macht es klick bei mir, es ist die Waffe ihres Bruders, deswegen wollte sie die auch nicht geben. Es ist ein Erinnerungsstück an ihren Bruder und ich Trottel nehme sie ihr ab, wie dumm!
Manchmal begreife ich aber auch garnichts!

Ich geb sie ihr wieder, am besten sofort. Zügig laufe ich den Flur entlang, mein Ziel ist der Pausenraum, überstürzt trete ich in ihn ein, dort finde ich nur Matteo auf. Mein bester Freund schaut mich nur irritiert an, wärendessen er sich einen Kaffee macht.

"Kann ich dir helfen Bro?"

"Nein, nein, ich suche nur Lucia." Ich wollte mich gerade im Türrahmen umdrehen und weiter nach ihr suchen doch dann hält Matteo mich auf.

"Die ist eben mit Alessio weg gefahren. Wieso brauchst du Hilfe? Ich kann dir auch helfen." Mein Blick wandert zurück zu dem Braunhaarigen wuschelkopf.

"Wo sind die beiden hin gefahren?" Matteo mach sich weiterhin einen Kaffee ehe er mir antwortet.

"Keine Ahnung, hier für dich, du siehst so aus als könntest du einen gebrauchen." Er reicht mir eine Kaffeetasse, dieser Kerl ist zwar manchmal ein riesiger Idiot, aber der einzige Idiot der es schafft mich im richtigen Moment abzulenken.

"Danke, genau das was ich brauche." Ganz ist das zwar nicht die Wahrheit, eigentlich brauche ich sie, nur sie allein.

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Ohhhh, wie süß, ich liebe Angelo immer mehr. Wem geht's genauso? 🫠


Grenzgänger der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt