Lebensziel

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Lucia's Sicht

Ich hasse ihn, ich hasse ihn, soll er doch verrecken gehen. Voller Wut schmetter ich meine Faust gegen die Wand, seine Worte haben mir den Rest gegeben.  Ich möchte ihn nie wieder sehen, nie wieder!

Stille macht sich in mir breit und erneut laufen mir Tränen über die Wangen, es geht nicht. Ich kann ihn einfach nicht hassen selbst nach diesen Worten nicht, dann wünsche ich ihm auch noch den Tod, niemals würde ich es verkraften wenn er jetzt einfach sterben würde. Ich möchte nicht mit ihm streiten und auch nicht im Streit auseinander gehen, ich werden Angelo aber auch nicht so einfach verzeihen, er hat mich verletzt. Ich kann nicht einfach gehen und ihn vergessen, warum sind Gefühle bloß so verwirrend?

Einerseits hasse ich ihn für das was er mir antut und andererseits macht er mich glücklich, wenn er bei mir ist, wenn er mich ansieht, mit mir redet oder wenn ich nur an ihn denke.
Aber das ist vorbei, momentan ist der Schmerz größer als alles andere. Ich muss schlafen und dann überlege ich mir morgen was ich mache, vielleicht möchte ich ihn morgen auch nie wieder sehen und löse das Problem in Sekunden.

Erschöpft schlafe ich auf der viel zu harten fremden Matratze ein.

Am nächsten Morgen spüre ich die Nacht bereits in meinen Knochen, die harte Matratze hat mir nicht gut getan und mein ganzer Körper ist verspannt dabei habe ich nichtmal viele Stunden darauf geschlafen. Nagut was soll es ich habe größere Probleme als eine zu harte Matratze, mein Blick fällt auf mein Handy. Ich tippe auf das Display auf meinem sperbildschirm zeigt sich ein Bild von Klara und mir, ich muss leicht lächeln. Sie hat mich dazu gezwungen dieses Bild überall als Hintergrund zu nehmen, sie ist wirklich bekloppt.
Toll mein Handy hat nurnoch 17 Prozent Akku, das wird nicht mehr lange halten.

Wie war das gestern nochmal, vielleicht möchte ich ihn heute nicht mehr wieder sehen? Ja,ne ich möchte ihn sehen und darüber sprechen, gestern war ich einfach zu gereizt für ein Gespräch und ich habe immer nur an das gedacht was ich ihm sagen möchte, was er falsch gemacht hat. Heute wird es anders sein, ich mache mir keine Gedanken über kein einziges Wort ich werde in die Firma gehen und drauf warten was er sagt.

Später dran als sonst trete ich in die Eingangshalle, Angelo ist sicherlich schon da wir haben es schließlich schon halb neun. Ich möchte ungern direkt in sein Büro stürmen also erkundige ich mich erstmal bei Matteo wo Angelo ist und was er heute zutun hat.
Ohne anzuklopfen gehe ich in Matteos Büro, dieser schaut mich nur mit verwunderten Augen an.

"Ohh Lucia. Was machst du den hier?" Er ist sichtlich irritiert über meinen Besuch bei ihn, normalerweise gehe ich mit allen Anliegen direkt zu Angelo, es ist schon ein wunder das ich hier stehe.

"Ich wollte fragen wo Angelo ist." Das kommt sicherlich komisch, schließlich könnte ich einfach in sein Büro gehen und ihn dort antreffen.

"Ähmm, den habe ich heute noch nicht gesehen, er war genauso wie du heute Nacht nicht zuhause. Ich habe keinen Plan wo er sich rumtreibt."

"WAS? Er war nicht zuhause?" Ersteres kommt deutlich zu laut aus meinem Mund heraus.

"Nein, ich weiß nicht wo er ist und um ehrlich zu sein mische ich mich da auch nicht mehr ein."

"Warum?" Ich habe nichtmal nachgedacht bevor ich meine Frage stelle, muss ich aus Prinzip immer das letzte Wort haben? Offensichtlich ja.

"Ahhh Lucia, weil es mich nicht interessiert durch welche Betten er Springt die zeit ist vorbei inder ich mich mit ihm drüber unterhalten habe wer mehr weiber am start hat. Ich bin vergeben falls es dir entgangen ist." Matteo wirkt sehr gereizt, liegt das ernsthaft nur an meiner Frage? Duch welche Betten Angelo springt, das möchte ich auch nicht wissen und wenn ich es wüsste würde es mich wahrscheinlich kränken. Kurzerhand verliere ich den Mut mit ihm zu sprechen, was ist wenn er auf mich verzichten kann und einfach jemanden anderen auf meine Position setzt?

Grenzgänger der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt