6 Stunden mit dir

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Angelo's Sicht

Ich versuche irgendwie mein Verständnis zu äußern, aber es belastet mich selbst zu sehr zu sehen wie kaputt Lucia ist.

"Luuu, du kannst dich lieben und
jeden anderen den du lieben
möchtest!" Ich komme ihr immer näher, immer mehr durchdringt mich ihre kaputte Seele.

"Du weißt nicht was das heißt, du
weißt nicht was das für mich
bedeutet."

Nur Zitternd antwortet sie mir, dabei läuft ihr Träne für Träne über die vom weinen erröteten Wangen. Ich möchte in diesem Moment nichts lieber als sie in den Arm nehmen, ich habe aber keine ahnung ob sie dazu bereit ist. Scheiß drauf! Meine Arme Schlingen sich um sie und meine Hand lege ich vorsichtig auf ihren Hinterkopf und streiche sachte durch ihre Haare.

Leise dringt Lucia's Stimme zu mir durch, ihre Worte wirken so kraftlos und dennoch lösen sie so viele Emotionen in mir aus.
"Ich werde nie wieder der selbe
Mensch sein, sie haben mir meine
Menschlichkeit genommen!"

Ihre Menschlichkeit genommen, das ist Lucia's Sicht zu Ihrer Misshandlung. Gott, als was sieht sie sich, wenn sie im Glauben ist das ihr ihre Menschlichkeit genommen wurde, wie verletzt und verstört ist ihr inneres bloß? Ich möchte ihr am liebsten jegliche Art an negativen Gedanken nehmen und ihr Zeigen was Leben wirklich bedeutet.

Unter all dem Stress fängt sie an zu zittern, ihr Körper tobt innerlich und äußerlich. Immer fester drücke ich sie an mich, selbst mich zerfrisst dieser Schmerz. Ein paar Tränen Rollen mir übers Gesicht, natürlich genau in dem Moment indem Lucia mich ansieht. Was soll sie bloß von mir denken?

Das ich ein Lappen bin? Fuck, ich muss sie doch unterstützen und nicht selbst heulen wie eine mimi.

"Ich habe mich selbst verloren!"

Erneut entkommen ihr leise, tiefgründige Worte und erneut springen meine emotionen hin und her. Ich versuche mir die Schwäche in meinen Augen nicht anmerken zu lassen weshalb ich bemüht bin etwas anderes als ihr Ozean Blau zu fixieren. Los, sag etwas Angelo! Du musst etwas sagen! Mach ihr Mut! Wie findet man bloß die rechten Worte?

"Ich weiß, aber du schaffst es dich
wieder zu finden. Dich selbst zu
lieben! Geb dir zeit um es zu
verarbeiten und wenn dir etwas
auf dem Herzen liegt, egal was
dann kannst du jederzeit mit mir
sprechen. Ruf mich an, schreib
mir egal was, aber fress diese
Gefühle nicht mehr so in dich
hinein. Das sollte kein Mensch
durchmachen müssen und
schonmal garnicht alleine."

Einfach so strömen alle Gedanken aus mir heraus und ich hoffe inständig das ich damit das beschreibe was ich auch meine.
Nicht nur sie muss sich Zeit geben sondern auch ich, etwas Distanz baue ich zwischen uns auf indem ich zurück gehe.
Meine Augen halten an ihrem Ozean blau fest, diese Augen lassen ein Feuerwerk in mir entzünden und ich kann nicht anderes als sie leicht an zu lächeln. Diese Frau bringt mich um den Verstand.

"Ich...muss gehen, Ich brauche
Zeit zum nachdenken." Mit hektischen Worten verlässt sie schnell mein Büro, ich möchte ihr noch etwas sagen, irgendet was damit sie bleibt. In meinem Kopf ist nur rauschen und ich habe nichtmal die Chance ihr etwas zu entgegnen. Einfach so ist sie weg, ich weiß nicht wo sie ist, wie lange  sie weg ist oder sonst irgendwas. Es löst ein deutliches Unwohlsein in mir aus nicht zu wissen wo Lucia ist, nicht weil ich ihr gegenüber einen Kontrollzwang habe sondern weil ich Angst habe das sie in Gefahr ist.

Irgendwie überbrücke ich den restlichen Tag, eher weniger produktiv arbeite ich meine Aufgaben ab.

In den späten Abend herein sitze ich noch im Büro, Lucia ist nach meiner Aktion mit den Videos nach wie vor nicht zurück gekommen. Ob es doch zu viel Druck war den ich ihr zugemutet habe? Vielleicht, vor ihr zu verheimlichen das ich diese Videos gesehen habe möchte ich auch nicht. Egal ob es das zwischen uns komisch macht ich musste sie damit konfrontieren.

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