Lucia's Sicht
Es sind drei Tage vergangen seit dem Vorfall in der Boxhalle, Angelo ist kälter den je zu mir, nicht das mich das stören würde.
Heute bin ich das erstmal wieder Antonio im Krankenhaus besuchen, ich wollte nicht das er mein angeschwollenes und blau geschlagenes Gesicht sieht.Als ich ihn so in seinem Bett liegen sehe überkommt mich die bloße Angst, wie kann sein Zustand sich in nur drei Tagen so verschlechtert haben, er hängt an mehr Maschinen als vorher und sein Gesicht ist total eingefallen, er muss unheimliche abgenommen haben.
Nur schwach dringt seine Stimme zu mi durch "Lucia mein Kind, wo warst du die letzten Tage? Ich hätte etwas Ablenkung gebrauchen können."
"Ich... ich hatte viel zu tun, tut mir leid" Ich Lüge ihn absichtlich an, in so einem Zustand kann ich ihm doch schlecht sagen das sein Sohn mich zusammen geschlagen hat und ich ihm nicht mein verunstaltes Gesicht offenbaren wollte. Um so näher ich seinem Bett trete um so mehr wird meine größte Angst Gewissheit.
Seine Augen sind so trüb, diese trüben Augen sehe ich nicht zum ersten mal. Es sind die Augen eines jenen der bereits geistig mit seinem Leben abgeschlossen hat und nurnoch Körperlich unter uns weilt.
"Lucia blas bein Trübsal, es mag grausam sein, aber mein leiden wird sicherlich bald ein Ende haben. Dabei wollte ich nie an so einen Ort sterben. Was würde ich drum geben nach Hause zu können, an den Ort wo ich meine Familie gegründet habe, der Ort der mich fühlen ließ was Liebe ist."
Es bilden sich bei seinen Worten Tränen in Antonio's Augen, er tut mir so leid, er muss seinem baldigen Tod entgegen stehen und kann nichtmal in Frieden und zuhause sterben, gibt es ein schlimmeres Schicksal? Ich möchte niemals so sterben, das ist das erstmal das ich mir gedanken darüber mache wie ich sterben möchte. Sonst war der Tode für mich immer irrelevant, wenn ich gestorben wäre in meiner elendigen Vergangenheit, wäre das halt so gewesen, aber jetzt...
Ich würde mir wünschen das mein letzter Wunsch mir erfüllt werden würde. Keine Ahnung ob ich eine Närrin bin oder einfach komplett bescheuert bin, aber ich werde ihn seinen letzten Wunsch erfüllen.
"Antonio, soll ich dich nach Hause bringen?" Als meine Worte eifrig über meine Lippen fallen berreue ich sie genau schnell, Angelo wird mich umbringen wenn er erfährt das ich Antonio nach Hause bringe obwohl er ausdrücklich laut ärztlichen Anweisungen im Krankenhaus bleiben muss.
Kurz verwerfe ich meine Idee wieder, doch als seine Augen aufleuchten und das Trübsal durch ein strahlen verdrängt wird, weiß ich es ist die richtige Entscheidung.
"Das würdest du für mich tun?"
Nickend Stimme ich zu, danach gehen alles so schnell. Ich ziehe ihm seinen Zugang drücke die Vene etwas ab, stelle alle Geräte aus, reiche ihm seine Jacke und schon sind wir auf den weg unauffällig das Krankenhaus zu verlassen.
Nur mit äußerster Kraft schafft er es sich auf den Beinen zu halten, ich stütze ihn Schritt für Schritt bis er im Auto sitzt.Als wir den Krankenhaus Parkplatz verlassen schauen wir uns gleichzeitig an und können nicht anderes als zu lachen. Egal was mein gewissen mir sagt oder noch sagen wird, es ist die richtige Entscheidung und die wird es auch für immer sein.
Überglücklich endlich zuhause zu sein steigt Antonio aus, er hat so viel mehr Lebensenergie als vorher, dieser Ort gibt ihn Kraft. Ob es so einen Ort auch für mich gibt? Nostalgisch leuchten seine Augen auf so als hätte er etwas gefunden wonach er so lange schon sucht.
Wie schon zuvor stütze ich ihn Schritt für Schritt bis wir in der Küche angekommen sind, er setzt sich erschöpft hin, es muss unheimliche anstrengend für ihn gewesen sein bis er hier war.
"Danke Lucia, du bist wirklich ein Engel den Gott uns geschickt hat. Kann ich dich noch um eine letzte Sache bitten, ich weiß du hast schon so unheimlich viel für uns, vorallem für mich getan, aber das liegt mir wirklich am Herzen." Schwach hallt seine Stimme nurnoch durch den Raum, dabei bewegt sich sein Brustkorb angestrengt beim Reden um die notgedrungen Luft in seine Lungen zu pumpen.
"Ja natürlich bitte mich um alles was dir wichtig ist, ich versuche es zu erfüllen" Leise fallen meine Worte aus meinem Mund, voller Angst das eine zu laute Stimme ihn verletzen könnte, was ein Schwachsinn!
"Bitte kümmern dich um meinen Sohn und alles was mir sonst noch etwas bedeutet. Ich bitte dich Lucia, bitte pass gut auf mein Vermächtnis auf, es gibt für mich keine schlimmere Vorstellung als das mein Lebenswerk zerstört wird. Ich weiß das, dass unheimliche viel verlangt ist, aber wenn jemand mein Vermächtnis beschützen kann dann du. Wenn du glaubst das du dessen nicht Gewachsen bist ist es ok, keiner würde freiwillig so einer außergewöhnlichen bitte nachkommen."
Was, ich soll auf Angelo, das Haus, die Firma und noch alles andere aufpassen wenn er nicht mehr bei uns ist? Das kann ich nicht, abgesehen davon das ich Angelo keine Sekunde länger aushalte, ich bin garnicht in der Lage dazu. Antonio bemerkt mein zögern offensichtlich und ergänzt seine Worte bedacht.
"Du musst nicht dein ganzes Leben auf diese Familie acht geben. Ich wünsche mir jemanden der über sie alle wacht bis sie selber auf eigenen Beinen steht können und dieser jemand bist du, es würde mir niemand anderes einfallen der dieser Verantwortung so gewachsen ist wie du, Lucia Caprelli."
Lucia Caprelli, er sieht mich als ein Teil seiner Familie, wie soll ich einem alten Mann der mich ohne zu zögern in seine Familie aufnimmt, der gerade im Sterben liegt und der mich zudem aus diesem tiefen Loch ohne Lebensqualität geholt hat und mir das blühende Leben gezeigt hat, seine Bitte abschlagen?
"Jaaa... ich bin für sie alle da und halte eine schützende Hand über sie" genau wie du es bei mir getan hast. Meine letzten Worte Hallen nur durch meinem Kopf, ich bin ihm so unendlich dankbar für alles. So dankbar das ich es sogar seinetwegen länger mit den Idioten Angelo aushalte.
"Danke, mein Kind. Ich bin müde, magst du mir in mein Zimmer helfen?" Ich stütze Antonio bis in sein Zimmer, erschöpft lässt er sich auf seinem Bett nieder, als ich sein Zimmer verlasse realisiere ich erst was ich getan habe.
Ich habe Antonio nach Hause gebracht, wie zur Hölle soll ich das gleich Angelo erklären?
Natürlich lässt Angelo nicht lange auf sich warten, als hätte er es riechen können kommt er heute früher von der Firma nach Hause als sonst, toll.
"Angelo, ich muss dir etwa sagen. Also Antonio durfte heute übers Wochenende nach Hause kommen, weil sein zustand sich stabilisiert hat, er ist etwas müde und hat sich hingelegt"
Zweifeld schaut er mich an, vielleicht ist es auch nur seine normale kalte Art mir gegenüber, keine ahnung.
"Mhhh ok. Bekommt er noch irgendwelche Medikamente? Wann muss er wieder zurück ins Krankenhaus, dann fahre ich ihn am Montag hin"
So normal wie möglich versucht ich ihm zu antworten ohne das er die Lüge aus meinen Augen lesen kann.
"Die Medikamente hat er schon alle bekommen und es reicht wenn er Montag morgen gegen 10 Uhr wieder zurück ins Krankenhaus geht."
Ertappt wende ich mich ab von ihm, hoffentlich hat er nichts gemerkt und glaubt mir. In meinem zimmer schließe ich die Türe ab und als ich endlich das bedrückende Gefühl von Einsamkeit verspüre breche ich vor der Türe zusammen. Mein Körper Rutsch langsam an der Tür herunter und aus meinen Augen fließen unendlich viele Tränen, mein Gefühl sagt mir er wird heute Nacht sterben.
Ich verweile eine gefühlte Ewigkeit an Ort und Stelle, das zeitgfühl habe jch schon lange verloren. Das einzige was ich noch wahrnehme ist das sich Antonio's Zimmertüre öffnet und erst nach gefühlten zwei Stunden wider schließt. Es muss Angelo sein der sich zu seinem Vater geselt hat, es tut mir leide. Entschuldige Angelo das ich ihn heim gebracht habe und das es Sehr wahrscheinlich deine letzten Momente mit ihm sind.
Mein Gefühl hat mich noch nie belogen und in diesem Moment sagt es mir, er wird heute Nacht von uns gehen.
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Was glaubt ihr, hat Lucia's Gefühl recht und Antonio wird sterben?
Wie würde wohl Angelo auf den plötzlichen Tod reagieren und wenn er erfährt das Lucia für Antonio's Entlassung verantwortlich ist?😣
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Grenzgänger der Gefühle
RomanceLucia eine junge Mexikanerin die aus Ihrem Heimatland flüchtet um den Gefährlichen Männern zu entkommen, flieht über die Grenze in die USA, dort trifft Sie im Gefängnis auf einen Mann der Ihr leben verändert soll. Doch Sie weis noch nicht das dieser...