Angelo's Sicht
Zu erfahren wie Carlos gestorben ist setzt mir mehr zu als ich dachte. Mittlerweile habe ich das gefühl das ich Lucia so nahe stehe wie sonst niemanden und zu wissen wie sehr sie gelitten hat Schmerz so unheimlich. Sie hat gesehen wie ihr Bruder einen elendigen Tod gestorben ist, sie hat seinen Leichnam bis zur erschöpft getragen um ihn letztendlich mitten in Mexiko zurück lassen zu müssen.
Könnte ich das? Könnte ich das auf mich nehmen für meine Familie? Nicht nur die Körperliche Kraft einen Leichnam eine so weite Strecke tragen zu können ist bewundernswert sondern auch die psyche Kraft die man braucht.
Den Toten Körper eines Familien Mitglieds so lange zu tragen ist für mich fast unvorstellbar. Und sie, sie sieht es als ihre Pflicht, als wäre es der letzte Respekt dem sie ihren Bruder erweist. Es rührt mich zu Tränen wie stark Lucia ist, wie viel sie opfert für ihre Familie. Dabei steht sie selbst im Glauben das sie ein schlechter Mensch ist, das sie an Carlos Tod schuld ist und es hätte verhindern können. Sie wünschte sich tatsächlich das sie an seiner Stelle gestorben wäre, wie idiotisch, sie musste überleben, einzig und allein schon weil ich sie brauche. Es ist mir egal ob es egoistisch ist aber ich brauche sie, selbst wenn das heißt das ich das leben anderer opfern muss.
Lucia reißt mich abrupt aus meinen eintönigen Gedanken. Bis eben ist sie angelehnt an meiner Schulter am schlafen, doch dann rutsch ihr Kopf einfach ab, ihr Kopf in meinen schoß gelegt schläft sie friedlich weiter. Wie kann jemand im Schlaf bloß so atemberaubend sein?
Ihre Augenlider bedecken ihre Ozean blauen Augen, ihre Mimik ist ganz ruhig, sie wirkt nicht so nachdenklich wie sonst. Ihre Lippen liegen leicht aufeinander, sie wirken so makellos. Ich weiß noch genau wie sie aussahen als ich sie das erstmal gesehen habe, ihre Lippen waren aufgeplatzt, zerrissen, trocken und ungepflegt und jetzt? Jetzt haben ihre zarten rötlichen Lippen diese enorme Anziehungskraft auf mich.
Ich bin im Inbegriff mit meinen Fingerkuppen über ihre Lippen zu streichen doch ein tiefer Atemzug der Lucia's Körper durchläuft hält mich auf. Schwebend über ihren Lippen halte ich meine Position in der Sorge das sie aufwachen könnte. Doch ihre Hände klammern sich förmlich an den Stoff meiner Hose, wenn ich sie mir genauer anschaue wirkt ihr Gesicht beunruhigter als eben, ihr Stirn runzelt sich beängstigd zusammen und ihre Hand verfängt sich immer tiefer in dem Stoff meiner Hose. An was mag sie wohl denken? An ihre unerträglich Vergangenheit.
Lucia schläft trotz ihrer inneren Unruhe die ich ihr anmerke friedlich weiter, wärendessen ich sie stillschweigend beobachte. Wie von selbst fange ich an vorsichtig über Lucia's Kopf zu streichen, ihre Haare sind so weich und bei jeder sträne die meine Finger durchstreift steigt ein frischer und blumiger Duft auf. Ich könnte hier Stunden sitzen, sie beobachten, ihr durchs Haar streichen und ihren Duft einatmen.
Minuten mögen vergehen jedoch zu meinem bedauern keine Stunden bis Lucia wach wird. Das Ozean blau deckt sich unter ihren Augenlidern auf und durchströmt meinen ganzen Körper. Ich Blicke zu Lucia hinab deren Kopf immernoch in meinem schoß liegt. Irritiert blickt mich ihr blaues Meer an, ihre Pupillen flackern fast erschreckt auf, verwundert erfasst sie im Augenwinkel meine Hand die durch ihr braunes langes Haar streicht. Trotz allem richtet sie sich nicht auf und verweilt in ihrer Position, ich kann nicht anderes als sie anzulächeln.
"Gut geschlafen?" Mit meinen Worten streiche ich das letzte mal durch ihre Haare, vermutlich das letzte mal für eine unerträglich Ewigkeit.
Mit großen Augen blickt sie zu mir hinauf. "Ähhh Ja" Ruckartig richtet Lucia sich auf und setzt sich wieder neben mich, ihre Wangen erröten leicht und ihr bestand wirkt kurzfristig benebelt. Zugegeben es amüsiert mich etwas sie so verlegen zu sehen."Gott wie lange habe ich denn geschlafen?" Mit müder Stimme und mit bemühten schärferen Blick schaut sie zu mir hinüber.
"Etwas über drei Stunden, wir haben kurz vor Mitternacht." Meinetwegen hätte sie aber noch länger schlafen können, so sehr ich ihre Stimme genieße, so schön war die Stille, die Zeit inder ich sie beobachtet konnte, die Zeit inder sie friedlich bei mir schläft.
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Grenzgänger der Gefühle
RomanceLucia eine junge Mexikanerin die aus Ihrem Heimatland flüchtet um den Gefährlichen Männern zu entkommen, flieht über die Grenze in die USA, dort trifft Sie im Gefängnis auf einen Mann der Ihr leben verändert soll. Doch Sie weis noch nicht das dieser...