Die suche beenden?

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Angelo's Sicht

Monate sind vergangen, es gibt kein Lebenszeichen von Lucia und es zerstört mich Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute, Sekunde für Sekunde mehr. Es ist unerträglich ohne sie, wir haben es kurz vor 12, mitten in der Nacht, eine weitere schlaflose Nacht für mich. Ich bin völlig alleine in diesem Riesigen Haus, Alessio ist so wie immer in seiner Wohnung und zwischen Matteo und mir läuft es momentan nicht wirklich gut, deshalb ist er momentan nur bei Klara, sehr selten sehe ich ihn, allgemein geht er mir viel aus dem Weg. Ich fühle mich einsam und mache das was ich seit Lucia's vermutlichen Tod fast immer tu wenn es mir so geht, ich rufe Klara an. Es ist total bescheuert, vorher kannte ich sie kaum und jetzt telefonieren wir Täglich, teilweise mehrere Stunden, sie ist die einzige die mein gejammere noch ertragen kann, sie ist die einzige die mir zuhört, die einzige die mich versteht.

"Angelo?" Verschlafen erhalte ich eine Antwort durch mein Handy.
"Ja, hast du Zeit? Können wir etwas reden?" Seit Monaten geht das so, schlaflos wälze ich mich in der Einsamkeit.

"Ja klar, warte kurz ich geh eben ins Wohnzimmer, dann kann Matti weiter schlafen." Sie wirkt müde und erschöpft, kein Wunder jede zweite Nacht raube ich ihr den Schlaf, weil ich es nicht mehr aushalte. Ein unverständliches genuschel ertönt durch mein Handy, es hört sich wie Matteo's morgen Stimme an wenn er noch nicht genug geschlafen hat, danach ertönt Klara's Stimme erneut. "Schon gut schatz, schlaf weiter ich schlafe im Wohnzimmer." Ich weiß das ich mich unabsichtlich zwischen die Beziehung der beiden dränge und das das nicht richtig ist, aber was soll ich tun, ich habe sonst niemanden zum reden.

Erneut erklingt Matteo's Stimme "Was? Warum? Sag mir bitte nicht das du wieder mit ihm Telefonierst, du verbringst mehr zeit mit Angelo als mit mir, ist er dir etwa wichtiger als dein Freund?" er wirkt wütend, doch Klara bleibt ruhig. "Ja er ist wichtig, weil Lucia gewollt hätte das ich mich um ihn kümmere, gena wie sie es sich von dir gewünscht hätte."

Klara gehört zu den wenigen die momentan wissen was ich für Lu empfinde, dabei habe ich ihr das nie erzählt, sie hat es von selbst irgendwann angesprochen, da konnte ich es ihr nicht mehr verheimlichen.
"Klara leg auf, es kann ja nicht wahr sein das du lieber mit ihm Telefonierst als bei mir zu sein, fuck ist er oder ich dein Freund?! Leg auf oder geh zu ihm wenn er dir anscheinend wichtiger ist als ich."

Matteo ist gereizt und ein weiteres Mal entferne ich mich immer weiter von meinem besten Freund, ein weiteres mal ist er kochend vor Wut und hasst mich jeden Moment mehr.
Von Klara vernehme ich kein Wort mehr, das einzige was ich höre sind Schritte und dann ändert sich der schall der Schritte, so als wäre sie in einem Flur. "Klara, was machst du?"
"Ich bin in einer Viertelstunde bei dir, Lu ist meine beste Freundin und du bist ihre wichtigste Schutzperson, wer unter Lucia's Schutz steht steht auch unter meinem." Danach legt Klara auf, in nichtmal einer Viertelstunde steht sie vor meiner Tür.

Zusammen sitzen wir auf meinem Bett, ich kann mich immer auf sie verlassen, sie ist die beste Freundin die man sich wünschen kann, für mich sowie für Lu.
"Haben deine Leute neue Informationen?" Klara hackt vorsichtig nach, es belastet sie genauso wie mich das Lu nicht mehr da ist und wir sie vielleicht nie wieder sehen.

"Nein, sie finden nichts und Alessio möchte morgen mit mir etwas besprechen bezüglich der suche." Ich habe eine schlechte Vorahnung was das Gespräch mit meinem Bruder angeht, ich werde es einfach über mich ergehen lassen und dann weiter machen wie zuvor mit dem Ziel Lucia um jeden Preis zu finden. Sogar Klara hat alte Bekannte aus Mexiko gefragt ob sie wissen wo Lu sein könnte, doch auch diese Spur verläuft im Sand.

Wie immer wenn ich an sie denke fange ich an zu weinen, Klara nimmt mich feste in den Arm und versucht mich zu trösten. "Angelo denk nicht dran das sie nicht hier ist oder das du sie nicht wieder siehst, sondern daran was du ihr sagst wenn ihr endlich wieder zusammen seid."  Klara's Taktik nummer eins, ich soll mir vorstellen wie es ist wenn sie wieder bei mir ist und was ich ihr dann sage, wahrscheinlich bekomme ich keinen klaren Gedanken heraus und bin peinlicher als ein verliebter Teenager.

"Versuch zu schlafen, morgen ist ein neuer Tag andem wir Fortschritte machen können." Klara legt sie sichtlich erschöpft neben mich, Fortschritte, das haben wir seit ihrem verschwinden nicht mehr gemacht, es gibt keinen Anhaltspunkt zu Lucia's Aufenthalts Ort. Müde schlafe ich irgendwann endlich neben Klara ein um am Morgen mit einem Schlag ins Gesicht geweckt zu werden. Mit voller Wucht Haut Klara mir ihr Kissen ins Gesicht, na warte, ich renne ihr durch das ganze Haus hinterher und unser rumgealbere führt zu einer wilden kissenschlacht. In der Küche angekommen lassen wir uns von unserem Hunger aufhalten, mit verzausten Haaren, einem breitem grinsen steht sie vor mir, sie weiß wirklich wie man Menschen wieder aufbaut und ohne sie wäre ich noch tiefer in meine Depressionen gerutscht.

"Pancakes?" Frage ich Klara, Währenddessen ich mir bereits einige Zutaten für mein Rezept aus dem Schrank nehem, nickend stimmt sie zu, sie macht den Tag etwas erträglicher für mich. Nach meinem Frühstück mit Klara mache ich mich auf den weg zu Firma, in meinem Büro sitze ich so wie seit geraumer Zeit alleine, solange bis Alessio in mein Büro kommt. "Hey können wir Reden?" Die Stimme meines Bruders wirkt angespannter als sonst, er möchte über Lucia sprechen, ich spüre es.

"Ja, setz dich." Alessio setzt sich mir gegenüber, seine Augen suchen die ganze zeit nach Blick Kontakt, es ist wichtig, Alessio würde nicht einfach so mir seine Blicke aufzwingen.
"Angelo! Sie wird nicht zurück kommen, finde dich damit ab!" Seine Worte zerrissen mir das Herz, ich kann nicht mit ihr abschließen, ich kann sie nicht im Stich lassen. "Angelo wir suchen sie seit Monaten, wir haben keinen einziges Lebenszeichen von ihr." Er soll aufhören mir die Hoffnung zu nehmen das sie lebt.

"Nein Lu lebt und ich werde sie finden!" Meine energischen Worte sorgen nur für eine noch energischen Antwort von Alessio.

"ANGELO!" er schreit mich an und glaubt das er mich damit zur Besinnung bringen kann.
"Wir können Sie nicht finden, vermutlich ist sie Tod!" Denkt er wenn er mir sagt das sie Tod ist, das ich aufhöre sie zu suchen, das ich aufhöre sie zu lieben.

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Irgendwie mag ich das Kapitel nicht, könnte daran liegen das ich es fast fertig geschrieben hatte und es dann einfach aus meinen Entwürfen verschwunden ist. Keine Ahnung warum das passiert ist, aber es reg mich auf, mein erster Entwurf hat mir deutlich besser gefallen, leider findet man beim erneuten Schreiben nicht die gleichen Worte und dementsprechend ist es 'schlechter' geworden.😓

Grenzgänger der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt