Probleme ohne Ende

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Lucia's Sicht

Immernoch benommen sitze ich im Flieger, Antonio und ich sind bereits auf dem Rückflug nach Hause, ich kann das alles garnicht glauben.

Antonio soll sterben, vermutlich schon in wenigen Wochen und er verlangt von mir das ich es weder Matteo noch Angelo erzähle. Angelo werde ich es zwar irgendwie schaffen zu verheimlichen da wir uns ohnehin nicht viel zu sagen haben und Matteo? Er redet immer unheimlich viel mit mir und ist fast immer ehrlich und aufrichtig mir gegenüber, wie soll ich ihn das nur verschweigen? Klar er hat sich scheiße verhalten in seiner Wohnung, aber woher soll er auch wissen das ich es hasse berührt zu werden und ausserdem war ich es die ihm richtig angeheizt hat. Er hat sich sogar entschuldigt dafür, obwohl er garnicht so viel Falsch gemacht hat, keien ahnung wie ein Mensch so Positiv sein kann aber er ist es und das macht ihn so chamant.

Wieder zurück in Amerika fährt Antonio direkt zur Firma, er hat mich drum gebeten das ich mich ausruhen, die letzten Tage waren stressig und ich habe kaum Schlaf bekommen, wie denn auch wenn ich Angst habe das es Antonio jeden Moment schlechter gehen könnte.

Müde trage ich mich ins Haus, in der Küche wollte ich mir eigentlich einen Kaffee machen um etwas mehr Energie zu bekommen, als meine Augen Rose erfassen. Scheiße die gibt es ja auch noch, ich habe keine Ahnung wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Sie ist immer wenig hier weil sie sich aus der ganzen Mafia Sache raus halten möchte und wenn sie mal da ist sage ich immer nur knapp Hallo, gelegentlich halten wir kurzen smalltalk, aber da ich wegen ihren Freund immer so beschäftigt bin sehe ich sie fast nie. Und jetzt habe ich auch noch mit ihrem Freund geschlafen, super.

"Morgen Lucia, du siehst garnicht gut aus, alles ok?" Ihre Engels gleiche Stimme erhält zwar den ganzen Raum aber nicht annähernd mein Gemüt, ich brauche Ruhe es ist zu viel über das ich nachdenken muss.

Ernster als sons fahre ich sie schon fast an "Morgen, alles bestens und selbst?" Der Schlafmangel macht mir echt zu schaffen, dabei kenne ich das gefühl von schlaflosen Nächten nur zugut, erst seit neusten macht es mir aber etwas aus wenn ich nachts wach liege.

"Oh entschuldige falls ich dich beleidigt habe, ich meinte natürlich nicht das du schlecht aussiehst sondern das du einen kränklichen Eindruck machst. Mir geht soweit ganz gut, ausser das Angelo mir vor ein paar Tagen erzählt hat das er mir fremd gegangen ist, das hat mich schlimm mitgenommen, aber es ist wieder alles gut. Er hat mir versprochen das das nie wieder vorkommt."

Warte, was hat er? Er hat es Ihr erzählt? Alles? Ein Schock gefriert mir das Blut in den Adern zu Eis, erst als ich Rose friedlichen Blick sehe kann ich etwas erleichtert durchatmen. Er hat ihr nicht alles erzählt sonst würde sie wohl kaum noch mit mir reden, diese Frau ist wirklich zu gutherzig für Angelo. Sie schaut ihn immer so liebevoll an und verzeiht ihm selbst einen Seitensprung, warum macht sie das alles mit? Wenn das die Definition von Liebe sein soll kann ich darauf gut verzichten, für mich ist es eher die Interpretation von Dummheit und Leichtsinn.

"Was warum dabei bist du so ein nettes Mädchen." ich versuche so überrascht wie nur möglich zu klingen als sie mir erzählt was ihr liebster getan hat, Sie Mädchen zu nennen ist schon etwas bescheuert, schließlich ist Rose eine erwachsene Frau. Aber in meinen Augen erfüllt sie das Klischee des typischen Mädchen voll und ganz, sie ist lieb, nett, macht das was der Mann ihr sagt und gibt fast nie ihre eigene Meinung kund.

Nach einem längeren Gespräch als sonst schaffe ich es endlich in mein Zimmer, Müde Falle ich auf mein Bett, eventuell sollte ich Antonio's Aufforderung schlafen zu gehen wahr nehmen. Gerade habe ich mich mit dem Gedanken arrangiert schlafen zu gehen da klingelt schon mein Handy, wer möchte mich jetzt schon wieder nerven?

Genervt nehem ich den Anruf entgegen, das lass ich auch deutlich an meiner Stimme meinen Gesprächspartner spüren.
"Jaaa!"

"Wo bist du? Kannst du kommen? Ich brauche hilfe, Matteo stellt mir die Firma auf den Kopf."

Ohne zu antworten lege ich auf und mache mich auf den Weg in die Firma, dort angekommen begegnet mir ein etwas aufgelöster Matteo.

"Lucia gut das du da bist. Wir haben nicht rechtzeitig liefern können und jetzt wollen die uns an den Kragen." wirres zeug redet er vor sich hin. Woher soll ich wissen was wir nicht liefern konnten und an wenn, und wer uns an den Kragen möchte, wenn dieser Vollidiot nur hektisch vor sich hin redet. Zielstrebig mache ich mich auf den weg in Angelo's Büro, dieser hat mich schließlich auch herbestellt, so wie immer öffne ich die Türe ohne zu klopfen und trete ein.

Genervt und verzweifelt sitzt Angelo vor seinem Laptop, offenbar versucht er in seinem Kopf eine Lösung für das Problem zu finden, was mir immernoch unbekannt ist. Er blickt auf als er die Türe schließen hört, seine Smarag Grünen Augen leuchten mich an, seit ein paar Tagen habe ich sie schon nicht mehr gesehen, aus welchen Gründen auch immer setzt mein Herz für einen Schlag aus.

"Was gibt es? Wehe es ist nicht wichtig und ich habe umsonst meinen Schlaf geopfert." Grob fahre ich ihn an, ich möchte die Distanz zwischen uns wieder herstellen, es war ein Ausrutscher das er mir so nahe gekommen ist und zudem würde ich es nicht ertragen mich freundlich mit ihm zu unterhalten und ihm gleichzeitig Antonio's erkrankung zu verheimlichen, denn das er seinen Vater überalles liebt ist mir bewusst.

"Einen der Kunden können wir nicht beliefern, wir haben unsere Ware falsch kalkuliert. Sollte er seine Drogen nicht erhalten sind wir alle so gut wie Tod, mit dem ist nicht zu spaßen." so sachlich wie möglich versucht Angelo mir die Situation zu erklären, dabei schafft er es nicht konstant meinen Blick stand zu halten, vorher war es nie ein Problem, er hat mich sogar herablassend betrachtet.

Mein Blick fällt über Angelo's Schulter, sein leichtes Parfüm steigt mir in die Nase, ein angenehmes Gefühl macht sich in mkr breit, scheiße nicht ablenken lassen.
Analytisch fliegt mein Blick über seinen Laptop, er hat recht wir sind Tod! Kein Zweifel wenn dieser Kunde seine Ware nicht erhält haben wir ein großes Problem.

"Und? Was sagst du, Dad weiß auch nicht wie wir das Problem lösen sollen. Hast du eine Idee?"

Kurz halte ich inne ehe mir eine Idee aufleuchtet, das könnte funktionieren. Ich klicke die Lieferung eines andern Geschäftspartners an, such nach betroffenen Posten, ehe ich wieder in dieses endlose Smarag Grünen schaue, die mich immer mehr durchdringen.

"Wo ist die Ware von diesem Kunden? Sie ist noch in der Auslieferung richt? Wir ziehen sie zurück entschuldigen uns und sagen Ihnen das es sich um minderwertige Ware gehandelt hat und geben Sie an den andern Kunden ab."

Kurz schaut mich der verwirrt Blicke von Angelo an ehe er versteht was ich meine.

"Das ist genial, dieser Kunde wird zwar auch nicht erfreut über die nicht Erhaltung seiner Ware sein, kann aber gegen uns nichts ausrichten."

Ernsthaft und auf die Idee ist keiner vorher gekommen? Dafür musste ich meinen Schlaf verschieben?

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Denkt ihr Lucia schafft es vor Angelo und Matteo zu verheimlichen das Antonio im Sterben liegt?

Grenzgänger der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt