Grenzgänger der Gefühle

Klara's Auftritt

Matteo's Sicht

Eigentlich wollte ich mir etwas zu Essen machen doch Angelo braucht verdächtig lange an der Türe, das jemand bei uns klingelt kommt tatsächlich sehr selten vor. Keiner kennt unsere Privatadresse, also wer mag das wohl sein?

Auf dem Weg zur Haustüre höre ich wie Angelo im Inbegriff ist jemanden weg zu schicken, dieser jemand sagt aber das er zu Lucia möchte.

Ich öffne ruckartig die Türe und vor Ihr steht eine junge Frau ca. Mitte 20. Mein Blick fällt sofort auf die gepflegte gut gekleidete Blondine, sie hat schöne hellbraun Augen die mich freundlich anstrahlen zudem hat sie ein markeloses schneeweißes Lächeln.
Sie hat ein schönes Gesicht mit einer kleinen stubsnase und süßen Grübchen, im ganzen genau mein Typ.

Freundlich wie ich bin lasse ich sie trotz Angelo's Todes blicken herein, wenn sie sagt das sie Lucia kennt wird das wohl so stimmen, woher soll sie sonst die Adresse haben.

Keine 2 min später sitzt die hübsche Blondine die nebenbei Klara heißt in der Küche und wir quatschen freudig vor uns hin.
Klara wird mir von Minute zu Minute sympathischer, sie redete viel, vorallem über Lucia sie scheint sie sehr zu mögen.

Dank Klara weiß ich jetzt das Lucia ohne Vater aufgewachsen ist einen großen Bruder hat der zudem auch noch Klara's Exfreund ist und das Lucia ihre Mutter über alles liebt. Laut Klara hat Lucia schon sehr jung angefangen mit Drogen Schmuggelüber die Mexikanische Grenze zur USA.

Lucia hat offensichtlich ein ganz schönes Draufgänger Leben gehabt und wenn ich Klara's Worten glauben soll dann hat Lucia Ihr Leben gerettet, Klara meint das sie ohne Lucia niemals studieren hätte können und das Ihr einfach alles genommen worden wäre.

Das wirft ein neues Licht auf Lucia, ich war mir zwar dessen bewusst das Lucia ein guter Mensch sein muss weil Antonio sie sonst nie bei uns aufgenommen hätte, aber dennoch ist sie vorallem Angelo gegenüber sehr hart und zurüchweisend, aber selbst mir gegenüber trotz das ich sehr nett zu ihr bin ist sie zurückhaltend.

Klara hat mir Ihre ganze Leidensgeschichte erzählt, sie hatte es nach langem Schreiben und viel Überzeugungskraft geschafft das Lucia sich endlich mit ihr trifft, daraufhin haben die beiden sich öfters getroffen. Tzzzz und Angelo hat immer gesagt das Lucia sicherlich irgendwelche Typen vögelt, da sie ja immer sagt das sie schon fast überall gearbeitet hat, dabei war sie immer nur bei Klara. Aufjedenfall hat Lucia sich dann wohl seit zwei Wochen nicht mehr gemeldet und jetzt ist Klara hier gelandet. Aber wenn ich recht überlege würde es mir garnicht passen wenn Lucia wirklich die ganzen Abende und Nächte bei irgendwelchen Typen verbracht hätte, auch wenn sie mich offensichtlich abgewiesen hat gebe ich nicht auf ihr herz für mich zu gewinnen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit die allerdings in guter Unterhaltung mit Klara schnell rum gegangen ist kommt Lucia heim. Lucias Blick wandert von mir zu Klara und zurück, ihr steht förmlich der Mund offen.

"Was machst du hier Klara?"

"Mich um dich sorgen, du meldest dich ja nicht mehr bei mir dann muss ich halt anders an dich ran kommen"

Mein Blick liegt auf Lucia die anscheinend extrem wütend auf Klara ist, dieser Blick sagt mehr als tausend Worte, was zur Hölle machst du hier Klara und warum lässt du mich nicht einfach in ruhe wenn ich mich nicht melde. Ungefähr so stelle ich mir die Gedanken in Lucia kopf vor, grob schiebt sie die Blondine vor sich her in Ihr Zimmer, Lucia war eigentlich gerade im Inbegriff in ihr Zimmer zu verschwinden um das mit Klara unter vier Augen zu klären da wird sie von Angelo her zitiert.

Angelo's Blick ist eiskalt, so kalt das selbst mir ein Schauer über den Rücken läuft, warum hasst dieser Kerl Lucia eigentlich so sehr? Sie hat ihm doch nie etwas getan.

Ohne das Angelo ein Wort über die Lippen bringt fängt Lucia sich an zu entschuldigen, das sie sich dessen bewusst ist das Klara nie herkommt hätte sollen bzw. dürfen und das es Ihr verschulden ist das es doch so weit gekommen ist.

Angelo behält seinen Blick standhaft, sagt aber lediglich das es jetzt ohnehin zu spät ist und das Klara zwar weiß wo das Anwesen der Caprelli's ist aber dennoch keine ahnung hat was sich hinter dieser Familie verbirgt und solange das so bleibt und Klara nicht aufeinmal anfängt hier täglich ein und aus zu gehen wäre es ihm auch egal.

Ich bin wirklich begeistert, begeistert davon das Angelo so ruhig bleiben kann und das obwohl seine Augen vor Wut anfangen zu glühen, ich meine die sind von grün gefühlt zu rot gewechselt. Obwohl ich eher glaube das er sich zusammen gerissen hat weil Antonio Gerade eben nach hause gekommen ist.

Weswegen auch immer er Lucia heute verschont ließ Antonio ist sicherlich stolz auf ihn, respektvoll klopft er seinem Sohn auf die Schulter und lächelte ihn mit diesen unvergleichlichen lächeln an, mit diesen Augen und diesem Lächeln sieht er wirklich nur Angelo an. Ich bin stolz auf die beiden oder besser gesagt auf die drei Antonio und Angelo haben wieder nach langem besser zueinander gefunden und der Draht zwischen Angelo und Lucia hängt offensichtlich auch nicht mehr am seidenen Faden.

Lucia ist schnell auf ihr Zimmer verschwunden, mein Blick fällt auf den Küchentisch wo ein Smartphone in einer Rosa Hülle liegt, Klara hat anscheinend ihr Handy vergessen.

Ich nehme des Handy an mich und mache mich auf den Weg zu Lucias Zimmer, behutsam klopft ich an der Türe.

In einem lauten Tonfall bittet Lucia mich herein, sie scheint sehr geladen zu sein und verdammt sauer auf Klara.

Klara schaut Hilfe suchend zu mir, kurz räusper ich mich ehe mein Blick wieder auf Lucia fällt.

"Lass Klara doch jetzt in ruhe, sie hat sich doch nur Sorgen gemacht und außerdem hast du Angelo gehört, es macht ihm nichts aus das sie hier ist, solang sie nich jeden tag herkommt."

Seufzend setzt Lucia sich auf ihr Bett und atmet einmal tief durch.
"Ok, schon gut. Klara wir reden wann anders, fahr bitte nach hause ich habe noch etwas zu erledigen"

Ehe Klara geht umarmt sie Lucia nochmal feste "Bitte sei nicht mehr sauer, ich hab dich lieb."

Gerade als die junge Blondine an mir vorbei läuft reiche ich ihr Handy. "Danke, du hast etwas gut bei mir Matti." Süß sie hat schon einen Spitzname für mich, dabei wirkt sie nicht so als würde sie leicht zu haben sein, aber vielleicht ist es auch nur ein Gefallen weil ich sie in Schutz genommen habe.

Klara dreht sich nochmal um nimmt sich einen Stift von Lucias Schreibtisch und schreibt mir etwas auf die Hand. Als sie fertig ist betrachte ich ihr Kunstwerk und stelle fest das es sich um eine Handynummer handelt, sie ist wirklich eine offene Frau.

Flott huscht sie durch die Türe hinter mir und ist schneller verschwunden als ich gucken kann, Lucia wirft mir nur einen bösen Blick zu. Offensichtlich findet sie es nicht gut das ihre Freundin mit mir flirtet, wie innerlich die Wut in ihr kochen muss, aber dafür das wir zwei uns so gut verstehen können wir auch nichts.

Ich würde mir ja wünschen das Lucia eifersüchtig ist auf Klara aber ich glaube das wäre zu früh gefreut, egal ich schaffe es nich das sie sich in mich verliebt, ihr herz gehört quasi schon mir.

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