Angelo's Sicht
"Ist alles wieder gut zwischen uns?
Aber bitte hör auf zu sagen das du
weißt wie sehr ich leide, keiner
kennt meinen Schmerz, vorallem
du nicht!"Meine Worte erfülle ich bald mit Reue, ein weiteres Mal mache ich mich zum Narren. Lucia's Ozean blauen Augen schauen mich genau an und bei ihren Worten füllen sie sich mit Tränen.
"Stimmt ich weiß nicht was leid
ist, ich wurde nur Zeugin des
Skrupellosen Todes meines
Bruders, entführt, misshandelt
und Ver..."
Ihren Satz vollendet sie nicht, doch dafür sprechen ihre Augen mehr als tausend Worte, das Ozean blau wandelt sich zu tiefer schwarzer Trauer, das leuchten in ihren augen verschwindet komplett.Egal an was sie gerade denkt es zerfrisst sie und ist tausend mal schlimmer als meine Vergangenheit. Ich sollte niemals mehr plagen über meinen Schmerz, den auch andere tragen ihre Lasten. Ich danke dir Lucia, Lucia Caprelli du hast mir endlich gezeigt das ich aufhören muss in Selbstmitleid zu versinken.
Was ist das für ein Bedürfnis sie in den Arm zu nehmen und zu trösten, sie wirkt in diesem Moment so verletzlich. So verletzlich ist sie nichtmal wenn ich sie anschreie. Vielleicht ist es dumm aber ich möchte diesem Bedürfnis nachkommen, um jeden Preis.
Einfach so nehmen ich Lucia in den Arm, verwundert zuckt sie zusammen, selbst bei meiner zarter Berührung verspannt sich ihr gesamter Körper. Sie hasst es berührt zu werden das wird mir mal für mal deutlicher, dabei genieße ich das wärmende Gefühl von ihr so sehr. Ihre mit Trauer gefüllten Augen schauen zu mir auf ehe sie ihr verheultes Gesicht sanft an meiner brust versteckt.
Es ist ihr vielleicht unangenehm das ich ihr gerade den halt gebe den sie braucht, dabei ist es nur menschlich das man manchmal halt von anderen braucht, das ist etwas was ich ebenfalls schmerzhaft im Leben lernen musste. Ich denke wir sind uns ähnlicher als wir glauben und genau das ist es was unsere Beziehung zueinander so kompliziert macht.Ich würde ihr gerne etwas sagen aber welche Worte sollem bloß ausdrücken das sie mir so unendlich leid tut? Wahrscheinlich hätte ich noch stunden einfach sie umarmen können doch die zärtlichen stimme von Rose erhellt den Raum.
"Angelo? Wir wollten zusammen zu Mittag essen gehen, kommst du?"
Ertappt nehme ich Abstand von Lucia, nicht das Klara noch denkt das etwas zwischen uns läuft.
Denn das tut es nicht, abgesehen von dieser einen Nacht und es wird nie wieder etwas zwischen uns sein."Klar ich komme. Wenn es nicht mehr geht fahr bitte nach hause, Mute dir nicht zu viel zu." Leztere Worte richte ich an Lucia.
Ernst und besorgt zugleich Blicke ich Lucia an, sie wirkt nach wie vor so verletzlich. Ich möchte sie ungern alleine zurücklassen aber es geht nicht, ich muss leider Rose bespaßen.
Als ich nach einem späten Mittagessen mit Rose in einem vornehmlichen Lokal zurück in die Firma komme sitzt zu meiner Verwunderung Lucia in meinem Büro.
"Was machst du hier?"
"Matteo, er hat ein geschäftstreffen, sein Büro ist zu unordentlich, mit diesem guten Grund hat er mich aus meinen Büro geschmissen. Da ich in seinem Saustall nicht arbeiten kann, habe ich mich nach hier zurückgezogen. Ich hoffe das war ok."
Lächelnd strahlt sie mich an, ihre Augen haben nicht mehr die trübheit von eben, der Ozean ist wieder glasklar und er ist kein tobenddes Gewässer mehr, ein ruhiges treibenden Wellen Meer.
"Schon ok. Du kannst ihm auch verbieten dein Büro zu nutzen." Mein Blick fällt auf eine Kaffeetasse auf meinen Schreibtisch. Kaffee genau das was ich brauche nachdem Rose mir so lange in den Ohren hang, Gott diese Frau kann stundenlang über Mode reden, langweilig!
Einen großen schluck nehem ich vom Kaffee, schwer schlucke ich ihn herunter.
"Der ist ja eiskalt!"Lucia lacht mich etwas aus und schmunzelt mich böse an.
"Das kommt davon wenn man Fremder leuts Kaffee klaut. Ich hole neuen" gehässig lächelt sie mich an.
Sie springt förmlich auf, das ist die Lebensenergie die ich von ihr kenne und manchmal beneide.
Mehr oder weniger freiwillig setze ich mich an den Schreibtisch um einiges Angebote raus zu schicken.Lucia lässt nicht lange auf sich warten, ein warmer Kaffee das ist um einiges besser. "Danke"
Lucia nimmt neben mir Platz und macht sie anscheinend ebenfalls an die Arbeit. Mir wird zu warm und meine Wunde fängt an zu brennen also ziehe ich mein Anzug aus."Wie wird das hier geschrieben?"
Mein Blick schweift zu ihr herüber, konzentriert ist sie am arbeiten und lässt kaum ihren blick abschwencken, doch als sie meine Worte vernimmt liegt ihre Aufmerksamkeit auf mir. Unsere Blicke treffen sich, doch um meiner bitte nachzukommen muss sie leider unseren intensiven Augen Kontakt unterbrechen.
Lucia korrigiert das Wort und wollte gerade zurück zu ihrem Laptop schweifen als ihr Blick auf mir verharrt.
"Angelo was ist das? Warum ist Blut an deinem Hemd?" Die Sorge in ihren Worten kann ich deutlich heraushören.
"Ach nichts, ich habe mich nur wund gekratzt und der Verband ist wohl durch geblutet."
"Zeig sie mir, die Wunde"
Wieso nein! So schlimm ist es nicht, mir geht es gut. Sie soll nicht sehen das ich nich selbst zerstört um mich lebendig zu fühlen. Doch offensichtlich habe ich kein entscheidungsrecht, Lucia reißt mir das Hemd am Ärmel auf.
Vorsichtig wickelt sie meinen selbst gebastelten Verband ab, zwischendurch Streifen ihre Fingerkuppen zart über meine Haut. Als Lucia die Wunde sieht die ich mir selbst zugeführt habe hält sie geschockt inne."Angelo das ist entzündet, die Wunde muss gesäubert werden. Warte ich hole Desinfektionsmittel und versorge sie"
Einmal mehr stürmt Sie los, ich betrachtet selber meine Wunde, sie schmerzt und sieht so unschön aus wie noch nie. Fürsorglich versorgt sie meine Wunde, sie hat mir einfach so alles verziehen, Dad hat recht sie ist etwas besonderes.
"Lucia?"
Sie schaut zu mir auf und unsere Blicke treffen sich einmal mehr, einmal mehr halte ich an dieser Anspannung zwischen uns fest.
"Lucia Caprelli"
Ihre Augen funkeln auf, das ich selbst diese Worte je sagen werde hätte ich nie geglaubt und sie sicherlich auch nicht. Fast sprachlos schaut sie mir so tief in die Augen wie nie zuvor.
"Danke, es bedeutet mir wirklich viel das von dir zu hören."
Gott dieses Ozean blau, es ist die Freiheit nach der ich mich solange sehne und ihre Augen spielen sie bis ins kleinste Detail wieder.
Übermüdet möchte ich nur ins Bett, frisch geduscht stoße ich ein weiteresmal mit Lucia auf der Treppe zusammen. Doch diesmal fällt ihr Blick leider nicht zu meinen Augen sondern auf meinen verletzten Unterarm.
"Lass mich die Wunde nochmal versorgen" wenn du mir dann endlich in die augen schauen würdest und ich diese greifbare Anspannung wieder spüren könnte, gerne.
Lucia zieht mich ohne zu zögern nach unten in die Küche, an meinen Schultern drückt sie mich auf einen Stuhl. Vorsicht nimmt sie den Verband ab und reinigt meine Wunde.
"Die Wunde sieht schon besser aus. Wie hast du die überhaupt bekommen? Da ist wirklich fieses Narbengewebe drumherum, tut sicherlich weh."
Da ist es wieder, unser Augen Kontakt und diese Anspannung die mich so sehr fasziniert, was ist das bloß?
"Immer wenn ich gestresst bin kratze ich an der Narbe wie verrückt, es lässt mich lebendig fühlen. Kennst du dieses gefühl?"
"Ja, bei mir sind es die Kämpfe, sie geben mir das Gefühl das mein sonst so Träger Körper, lebendig wird."
Lucia und Träge, das passt vorne und hinten zwar nicht in einen Satz aber nagut wenn sie das sagt.
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Wer würde auch gerne mit jemandem diese nervenzerreißende Anspannung spüren? 🥰
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Grenzgänger der Gefühle
RomanceLucia eine junge Mexikanerin die aus Ihrem Heimatland flüchtet um den Gefährlichen Männern zu entkommen, flieht über die Grenze in die USA, dort trifft Sie im Gefängnis auf einen Mann der Ihr leben verändert soll. Doch Sie weis noch nicht das dieser...