Memories

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Lucia's Sicht

Nach dem Vorfall in Angelo's Büro hat mich Alessio glücklicherweise mit geschleppt, momentan bin ich über jede Minute froh die ich nicht in der Firma verbringen muss. Jedesmal wenn ich dort war sind mir die Sicherungen durch gebrannt, gestern als ich auf Diego getroffen bin und heute der Vorfall mit Sara, ich traue ihr nicht, etwas an ihrem Blick mir gegenüber ist komisch, sie schaut mich so feindselig an. Mit Alessio bin ich auf den weg irgendwo hin, keine ahnung was unser Ziel ist, doch eine Autofahrt ist sinnvoller als mich selbst weiter in der Firma zu quälen.
Alessio Blick mich an, er ist anscheinend über meine schweigsamkeit verwundert, normalerweise bin ich wesentlich gesprächiger.

"Wie geht es dir Lu? Du wirkst irgendwie abwesend." Toll, eigentlich wollte ich die Stille zwischen uns genießen, jetzt muss ich ihm wohl oder übel eine Antwort geben.

"Nichts, mir geht's gut."

Ungläubig blicken mich die smaragt grünen Augen an, ich Blick ebenfalls in die Tiefe ihrer, doch sie reißen mich weder in einen Bann noch bricht unter mir der Boden ihretwegen zusammen, sie sind so anderes wie die Augen von Angelo, sie fesseln mich nicht und überhaupt Blicke ich lediglich in die trübe.

"Weißt du wo wir hin fahren?" Alessio versucht das Gespräch aufrecht zu halten und mein Blick schwankt von seinen Augen zu seinen Lippen, leicht sind seine Mundwinkel nach oben gezogen, doch trotzdem strahlen seine Gesichtszüge nicht so wie die seines Bruders.

"Nein, es ist mir auch egal." Schließlich ist alles besser als in der Firma zu bleiben und weiterhin den anderen meine Gefühls Ausraster zuzumuten.

"Angelo hat bald Geburtstag und Matteo und ich kaufen ihn einen neuen Privat Wagen nachdem sein alter hinüber ist nach seinem Unfall. Wenn du möchtest kannst du gerne mit machen bei unserem Geschenk."

Stimmt Angelo's Unfall, damals hätte ich ihn fast verloren, er hat mir immernoch nicht erzählt warum er damals alleine nach Hause gefahren ist, bis heute mache ich mir Vorwürfe das ich den Unfall hätte verhindern können. Ein Auto zum Geburtstag, wie materialistisch, aber vielleicht habe ich auch keine ahnung schließlich habe ich noch nie etwas geschenkt bekommen.

"Mhhh, ne. Das ist nichts für mich."

Mein Blick verweilt auf der Straße, sie wirkt so endlos, wann endet diese Fahrt endlich?

"Was schenkst du ihm den? Als ich wünsche mir ein Date zum Geburtstag." Alessio's Hand wandern weg vom Schaltknüppel zu meinem Bein, er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel ab.

Meine innere Stimme schreit, immer wieder, -Renn!-.
Jeder meiner Muskeln verkrampft sich, mein Körper wird steif und mein Herz schlägt mir bis zum Hals, er soll seine Hand weg nehmen. Ich ertrage diese Nähe nicht, sie erdrückt mich. Ich kann deutlich den zweideutigen Blick von Alessio auf mir spüren, doch beim bloßen Gedanken daran könnte ich kotzen. Ganz sicherlich werde ich ihn ein Date zum Geburtstag schenken, nicht! Was glaubt er eigentlich wer ich bin? Ein Flittchen, eine der Frauen mit der man seinen Spaß haben kann? Da hat er sich aber geschnitten!

Glücklicherweise muss er herunter schalten und seine Hand wandert zurück zum Schaltknüppel. Meine Beine schlage ich über einander drehe sie samt meines Oberkörper's in Richtung Fenster, meine Arme verschrecke ich vor meinem Oberkörper. Meine ganze Haltung stellt deutlich klar das ich sehr abgeneigt von seiner Berührung bin, mein Blick bleibt aus dem Fenster gerichtet nach draußen.

Beim Autohändler angekommen sucht Alessio sich einen neuen schwarzen Mercedes aus, ich stehe mehr daneben als alles andere. Mein Körper ist immer noch verharrt und ich möchte einfach nur nach Hause, mich in mein Bett kuscheln und vergessen wie scheiße dieser Tag war. Ohne weiter Zwischenfälle fährt Alessio nach Hause, mein Vorhaben setze ich auch um, keine zwei Minuten bin ich zuhause und ich verkrieche mich in mein Bett.

Der Tag soll enden und wenn ich morgen die Augen aufschlage soll alles so sein wie vorher, bevor mich Mexiko ein weiteres Mal verstört hat. Müde fallen meine Augen zu, doch einschlafen kann ich trotzdem nicht. Fast zwei Stunden wälze ich mich im Bett hin und her, wir haben es schon 22 Uhr durch als ich das letzte mal auf mein Handy Blicke. Kurz danach klopft es an meiner Tür, ich habe keine Lust mit jemandem zu sprechen, die sollen mich alle in Ruhe lassen. Schweigend bleibe ich im Bett liegen und die draußen stehende Person zu ignorieren, meine Zimmer Tür öffnet sich trotzdem, leise schreitet jemand auf mein Bett zu.

"Lucia? Bist du noch wach?" Als ich Angelo's Stimme ertönt Schrecke ich beinahe auf und fliege dabei fast auf, mit der letzten Selbstbeherrschung schaffe ich es meinen Körper bewegungslos im Bett liegen zu lassen.

"Es tut mir leid Lu,... ... ich meine Lucia. Ich hätte dir diese Waffe nicht weg nehmen dürfen, warum hast du mir nicht gesagt was sie dir bedeutet. Dann hätte ich sie dir doch nie weggenommen, es tut mir leid, so unendlich leid. Bitte sei mir nicht böse, ich hatte nur Angst um dich, ich kann dich nicht auch noch verlieren." Seine Stimme spricht so sanft zu mir und sie löst diese unendliche Ruhe in mir aus. Sachte legt er etwas neben mir auf meinem Bett ab, es fühlt sich kalt an aber diese Wärme die von diesem Gegenstand ausgeht kenne ich nur zu gut, es ist Carlo's Waffe, das letzte Andenken was ich an meinen geliebten Bruder habe.

"Ich hätte... ... ich hätte dich nicht umarmen dürfen, es war ein Fehler. Es tut mir leid, ich muss lernen den Abstand zwischen uns zu respektieren, bitte verzeih mir." Bei seinen Worten merke ich wie er seine Hand ausstreckt und mir eigentlich über den Hinterkopf streichen möchte, in der Luft lässt er seine Hand über meinem Kopf schweben, ehe er sie zurück zieht.

"Abstand, richtig ich wollte Abstand halten, verzeih. Schlaf gut Lucia." Mit seinen Worten entfernt er sich Schritt für Schritt mehr von mir, bis die Türe hinter ihm zu geht. Von jetzt auf gleich verliere ich die Wärme in mir, ohne ihn ist es so kalt. Krampfhaft klammer ich mich an die Waffe meines Bruders in der Hoffnung das sie die verlorene Wärme in mir zurück bringt.

Carlo's bitte, ich möchte das dieser Schmerz endet, der Schmerz den ich ohne ihn verspüre und der Schmerz den ich erleide wenn er bei mir ist, immer zu Schmerz es ob mit ihm oder ohne ihn. Warum, bitte Carlo's mach das es aufhört. Immer fester umschlinge ich die Waffe und drücke sie an meine Brust, selbst diese Waffe die mir immer Trost gespendet hat, egal wie hart die Zeit war, bietet mir heute das erstmal keinen Trost. Das erstmal löst sie keine wärem in mir aus, es ist das erstmal das der Gedanke an meinem Bruder von einem anderen überdeckt wird. Angelo ist so viel präsenter in meinen Gedanken als er, mein geliebter Bruder. Fange ich an ihn zu vergessen?

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Ok, es sind nur Erinnerungen von Lucia an Carlo's aber ich liebe ihn trotzdem, er war sicherlich ein Toller Bruder.☺️

Was denkt ihr, war Carlo's ein guter Mensch?

Grenzgänger der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt