Angelo's Sicht
Zum Glück konnte ich Lucia zu Lorenzo schicken, ich brauche von der Situation von eben einfach Abstand um ihr gegenüber nicht Übergriffg zu werden. Ihr so nahe zu sein und dann wieder so auf Abstand zu gehen ist für mich fast unerträglich. Auch Lucia wirkte unsicher mir gegenüber, zudem tut Lorenzo ihr sehr gut, ich habe keine ahnung wie er das schafft aber er löst in ihr und zugegeben auch in mir immer diese Zufriedenheit und Freude aus. Er ist ungefähr so wie ein lieber opi der einem Süßigkeiten gibt wenn man geweint hat oder sich verletzt hat.
Mittlerweile ist der Abend spät geworden, Lucia hat sich nach wie vor nicht gemeldet und ist sicherlich bei Lorenzo der garnicht aufhören kann zu reden.
Mein Blick schweift hoch als meine Büro Tür aufschwingt, es ist Matteo der im Türrahmen steht und mich mit seinen übermüdeten Augen anschaut."Ich fahre jetzt, soll ich dich mitnehmen?" Matteo's Stimme ist genauso müde wie seine Augen, in der letzten Zeit hat er sich tatsächlich angewöhnt ab und an zu Arbeiten.
"Nein schon gut, ich komme schon nach Hause." Lucia wird mich schließlich abholen, sie würde mich nicht hier vergessen und ohne Auto zurück lassen. Allerdings kann es länger brauchen als ich denke, wenn man einmal an Lorenzo's Lippen hängt wird man ihn nicht leicht wieder los.
"Ok, wenn du meinst. Aber Bro du weißt schon das sie ein eigenes Leben hat. Ich möchte nicht das du dich zu sehr in ihrer Zuverlässigkeit verlierst und am Ende heulst wenn sie ihr eigenes Leben weiter führt. Bitte verschonen dich und auch mich davon und seh früh genug ein das Lucia nicht automatisch zu dir gehört nur weil sie für Antonio arbeitet. Das wär es schon, mehr möchte ich garnicht, also bis später Bro." Hinter sich zieht Matteo die Tür zu und ich muss unweigerlich über seine Worte nachdenken.
Mich in ihr verlieren...
... das trifft es ziemlich auf den Punkt, Mensch Matti ich habe mich schon längst in ihr verloren. Dafür das ich sie am Anfang gehasst habe liebe ich sie jetzt um so mehr.
Meine Augenlider werden immer schwerer, ich schlafe fast ein doch dann öffnet sich meine Büro Tür. Eine zierliche Person steht aufrecht im Türrahmen, erst als mich die Augen der Person anstrahlen kann ich sie richtig identifizieren. Sachte huscht ihre Stimme durch den Raum.
"Sorry, ich habe dich vergessen. Lorenzo..." Ich lasse sie garnicht ausreden, ausreden sind mir egal es geht um sie, hier und jetzt.
"Schon gut ich kenne ihn. Lass uns nach Hause gehen." Ich erhebe mich von meinem Stuhl und gehe auf Lucia zu, ihre Augen leuchten mich liebevoll an, vielleicht ist es in Wirklichkeit weniger liebevoll und meine Vorstellungskraft durch die übermüdung nimmt immer mehr zu.
In meinem Wagen und mit einem brummenden Motor fährt Lucia uns nach Hause, zuhause angekommen gehe ich direkt ins Bad um mich zu duschen. Meine Hoffnung das mich die Dusche etwas wacher und frischer macht verfliegt schnell wieder, ich bin genauso müde wie vorher. Als ich aus dem Bad komme ist Lucia bereits in ihr Zimmer verschwunden, dabei würde ich gerne noch länger ihre Stimme hören. Da bin ich wohl zu spät, in meinem Zimmer versuche ich vergebens einzuschlafen. Ohne noch mal ihre Stimme zu vernehmen kann ich einfach nicht schlafen, leise verlasse ich mein Zimmer und öffne die Tür zu Lucia's Zimmer. Leise trete ich ein, wenigstens ihre Anwesenheit würde ich gerne für einen Moment noch verspüren. Als ich einen weiteren Schritt in ihr Zimmer trete werde ich ruckartig überfallen, mit brachialer Gewalt werde ich an die Wand gedrückt, meine Hände sind fixiert und ohne Gnade wird Druck auf meinen Hals und meine Luftröhre ausgeübt. Als ich den leicht süßlichen Geruch in meiner Nase vernehme lässt der Schock nach.
"Ich wusste garnicht das du mich Töten möchtest." Raune ich in das Ohr meines Gegenübers, nach meinen Worten lässt der Druck nach bis der Angreifer ganz von mir ab lässt. Das Licht geht an, Lucia bewegt sich vom Lichtschalter aus auf mich zu.
"Ich möchte dich natürlich nicht Töten du Vollidiot, aber was machst du auch zu dieser Uhrzeit in meinem zimmer? " Gereizt zieht sie ihre rechte Augenbraue hoch, ich atme für meinen Teil nur tief durch.
"Vielleicht habe ich dich ja vermisst." Schmunzel ich sie lediglich an in der Hoffnung das sie es besser auf fasst als ich denke. Lucia's flache Hand haut mir etwas grob gegen den Hinterkopf.
"Vollidiot, sag ich doch. Lass so ein scheiß, also was willst du?" Sie begibt sich wieder weg von mir und setzt sich in ihr Bett. Ihren Rücken an die Bettkannte angelehnt zieht sie such die Decke über sie Beine und gibt mir ganz klar zu verstehen das sie eigentlich schlafen möchte."Und was hat Lorenzo so erzählt? Du wars ja verhältnismäßig lange weg." Einige Schritte gehe ich auf sie zu ehe ich zwei Meter vor ihrem Bett zum halten komme, ich möchte ungerne zu viel in ihre Privatsphäre eindringen, wobei ich das eigentlich schon längst tue.
Lucia zögert anfänglich bis sie sachte anfängt mir das Gesprächsthema ihres langen Aufenthalts bei Lorenzo zu erläutern."Mhhh, wir haben unter anderem über die Caprelli Familie gesprochen. Über Dich, Alessio, Matteo und über deine Eltern. Das Lorenzo Antonio unheimlich vermisst und sich gut vorstellen könnte das ich mich gut mit deiner Mutter verstanden hätte."
Leichte Tränen bilden sich in meinen Augen, es fühlt sich gut an wenn Lu und Lorenzo so gut über sie sprechen aber trotz allem ist da noch dieser Schmerz. Als Lucia meine Reaktion bemerkt klopft sie auf ihr Bett und richtet sich mehr auf.
"Setz dich, wir können gerne reden bis der Schmerz nachlässt." Ich nehme ihr Angebot an und setze mich auf die bettkannte am Fußende, als ich in ihre Augen blicke merke ich das Lucia in diesem Moment bewusst geworden ist das das noch ein langer Abend werden kann.
"Weißt du Lorenzo hat zu mir gesagt das wir diese wundervollen Menschen nicht vergessen dürfen, deswegen redet er ununterbrochen über sie. Ich weiß das es nicht deine Art ist mit diesem Schicksal umzugehen aber auf der anderen Seite ist es etwas wunderschönes wenn man hört das andere so gut über einen geliebten Menschen sprechen. Das nimmt einen nicht den Schmerz aber es gibt einen Hoffnung für die Zukunft. Geteiltes Leid ist halbes Leid, du kannst mir über alles reden, ich werde für dich immer ein offenes Ohr haben."
Lucia's Worte brennen sich immer tiefer in mein Gedächtnis, Lorenzo hat ja recht und sie natürlich auch. Wenn ich mich ihr nicht anvertraue wem dann?
"Mom war so unglaublich, sie hat immer alle zum lachen gebracht, jeden Streit geschlichtet und unsere Familie zusammen gehalten. Als sie starb ist alles zusammen gebrochen, Dad ist ein tiefes Loch gefallen, Alessio hat sein Ding gemacht und ich fühlte mich verloren, so verloren das ich meinen Frust an Alessio ausgelassen habe. Als Dad das bemerkt hat, hat er erst angefangen sich aus der Trauer zu kämpfen, ihr Tod hat unsere Familie geteilt. Dad hat sich fürsorglich um mich gekümmert dennoch wurde ich zu einem Rebell, ich habe mich ständig mit Alessio verglichen, er war gut in der Schule, war für Dad eine Hilfe in der Firma Währenddessen ich für seine Angestellten Kekse gebacken habe. Da das Leben ohnehin ein Arschloch ist wurde ich auch zu einem, damit habe ich Alessio quasi aus der Familie geschmissen und mich absolut kindisch verhalten. Verdammt ist das peinlich wie selbstsüchtig ich damals war, ich hoffe mittlerweile bin ich ein besserer Mensch."
Erst bei meinen letzten Worten Blicke ich zu Lucia, sie hat ihre Beine angewickelt uns zieht diese nah an ihren Oberkörper, ihre Arme hat sie darüber verschrenckt und blickt mit leuchtenden Augen zu mir.
"Du bist ein guter Mensch Angelo Caprelli, das ist das wovon dein Vater immer überzeugt war und mich hast du ebenfalls überzeugt."
Bis tief in die Nacht reden wir noch über meine Familie, Lucia scheint unermüdlich mir zuzuhören und mir kommen ausnahmsweise keine Tränen mehr, als könnte ich den Schmerz bei ihr vergessen. Irgendwann lasse ich mich erschöpft zurück fallen auf ihr Bett, meine Augenlider sind so unheimlich schwer bis sie einfach zufallen. Als ich meine Augen das nächste Mal öffne liege ich quer in Lucia's Bett, als mein Blick auf mein Handy fällt schrecke ich auf.
Fuck 3 Uhr durch und ich liege hier so halb in Lucia's Bett. Mein Blick schweift zu ihr, Sie schläft friedlich, das entlockt mir ein Lächeln, sie macht mich glücklich. Auch wenn wir nie das werden was ich mir wünsche ist es ok, sie ist bei mir, sie wird endlich für immer an meiner Seite sein.
"Gute Nacht Lu, schlaf weiter und Träum was schönes, my sweet Lucifer."
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Wow, ich habe es auch mal wieder geschafft ein Kapitel zu schreiben.🙌🏼😂
Ich hoffe es gefällt euch, irgendwie komme ich nicht voran, das nervt mich unheimlich.😶🌫️
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Grenzgänger der Gefühle
RomanceLucia eine junge Mexikanerin die aus Ihrem Heimatland flüchtet um den Gefährlichen Männern zu entkommen, flieht über die Grenze in die USA, dort trifft Sie im Gefängnis auf einen Mann der Ihr leben verändert soll. Doch Sie weis noch nicht das dieser...