Alles, aber nicht die Wahrheit

1K 28 0
                                    

Angelo's Sicht

Ich bin schon fast am verzweifeln, Matteo hat Ware die bereits verkauft war an einen unserer größten Kunden und somit auch an einer Unsere gefährlichsten Kunden ein zweites mal verkauft, so ein Vollidiot. Ich habe keine Ahnung wie ich das erklären soll und was der Kunde mit uns anstellt wenn er seine Ware nicht erhält, Matteo sucht schon fast panisch nach einer Lösung doch schafft es nicht mal einen klaren Gedanken zu fassen.

Als Dad endlich von seinem Auslandsflug zurück ist hoffe ich inständig das er weiter weiß, doch auch er hat keine Vorstellung wie er das Problem lösen könnte. Allgemein wirkt er etwas neben sich, was ist los mit ihm in letzter Zeit? Er hat mich drum gebeten Lucia anzurufen und um Hilfe zu fragen, lächerlich als würde ich sie um Hilfe fragen. Immer wieder starre ich auf die Auftragsbestätigung von uns und jedes mal habe ich weniger Ideen das Problem zu lösen, notgedrungen greife ich zu meinem Handy. Nach kurzen durchsuchen meiner Kontakte werde ich fündig.

Nach einem knappen und genervten Gespräch mit Lucia legt sie einfach aus, dreist!

In Gedanken an die Problemlösung schaue ich auf meinen Laptop, hoffnungslos ich habe keine Ahnung wie ich das hin bekommen soll.
Die Tür meines Büros fällt zu, das erhält meine Aufmerksamkeit, es ist Lucia die deutlich übermüdet einfach so wieder in mein Büro geplatzt ist, wie ich das hasse, man kann doch wenigstens anklopfen.

In Kurzfassung erkläre ich ihr die Lage, ein Prüfender Blick von ihr fällt auf meinen Laptop, sie durchsucht die Auftragsbestätigungen und Lieferbestätigungen einiger Kunden, ehe sie offensichtlich fündig wird. Dabei ist sie mir so verdammt nahe, es ist mir unangenehm, ich möchte sie am liebsten weit weg stoßen. Ich fühle mich allein bei dem Gedanken der Frau mit der ich Rose betrogen habe so nahe zu sein angewidert von mir selbst.

Lucia erklärt mir das wir einfach einem anderen Kunden von dem sich die Ware schon in Lieferung befindet sie einfach zurück hohlen und sie an unseren Problem Kunden schicken, das ist wirklich Klever. Von alleine wäre da keiner drauf gekommen, ich mag es nicht zugeben aber Sie schaut über den Tellerrand hinüber und hat ein komplett anderes Denkvermögen als alle hier zusammen.

Wärend unseren Gesprächs schaut Lucia mir konstant in die Augen, doch ich Feigling schaffe es nicht ihrem Blick stand zu halten, zu sehr erinnert mich das Ozean blau an unsere Nacht, ich möchte es vergessen und verdrängen, doch es geht nicht, diese Augen halten es mir mal für mal vor.

Nachdem Lucia unser Problem gelöst hat habe ich gehofft sie würde wieder nach Hause fahren, da sie sichtlich erschöpft ist, doch sie bleibt noch eine Weile.
Aus dem nichts fängt sie an über das mit uns in der Boxhalle und Rose zu reden, nicht gerade das Thema von dem ich etwas hören möchte.

"Du hast es Rose also erzählt? Mutig." Angelehnt an meinem Schreibtisch schaut sie mich direkt an, sie möchte ein Antwort, toll.

"Ja, also nicht das du ..." Kurz halte ich inne ich kann es nicht aussprechen, ich kann nicht aussprechen das ich mit ihr geschlafen habe, es geht nicht.

"... Sie weiß nicht mit wem, ich wäre dir dankbar wenn das auch so bleibt. Es ist das erstmal das ich wirklich verliebt bin und dann verbocke ich es schon. Rose ist mein ein und alles und wenn du etwas herz hast hältst du den Mund." Erst bei meinen letzten Worten schaffe ich es in die blauen Augen zu schauen die mich förmlich verschlingen.

"Ok, ich habe nie behauptet das ich etwas erzählen würde. Ich möchte schließlich noch eine Weile hier bleiben, danach ist mir alles egal." mit kalten Worten hinterlässt sie gänsehaut auf meinem Körper. Was meint sie mit danach, wonach ist ihr alles egal. Die hat doch echt eine Meise, normal läuft die nicht.
Immernoch verweilt sie in meinem Büro, die Sorge das sie erneut das Thema Rose oder ähnliches aufgreift überkommt mich, schnell schwenke ich zu einem anderen Thema.

"Wie war der Flug? Wo wart ihr?" Es interessiert mich nicht im geringsten wie der Flug für sie war, aber wo die beiden waren wüsste ich schon gerne.

"Wir waren in Deutschland." so als wüsste sie das es mir egal ist wie der Flug war antwortet sie nur auf meine letztere Frage.

Deutschland? Was wollten die denn dort? Wir haben keine Geschäftsbeziehungen nach da, Lucia konnte aus meinen Blicken lesen das ich sichtlich irritiert bin, "Keine Ahnung was wir in dem Spießer Land wollten." ihre Worte wirken fast so als würde sie etwas vor mir verstecken wollen, nur was könnte das sein? Mit einer knappen nicht Auskunft gebunden Antwort dreht sie sich um und verlässt mein Büro.

Die nächsten Tage war ich kälter wie jeh zuvor zu Lucia, sie war wie immer, klat und gleichgültig zu mir, anscheinend ist alles wieder beim alten. Abgesehen davon das Dad auf der Intensivstation im Krankenhaus liegt, ihm geht es deutlich schlechter und die Ärzte finden einfach keinen Grund woran das liegen könnte jedenfalls wurde mir das immer so gesagt.

Ich wollte Ihn mal wieder im Krankenhaus besuchen gehen als seine zimmertür einen Spalt offen stand hörte ich Stimmen, zuerst dachte ich es würde ein Arzt mit ihm reden, doch schnell identifizierte ich die Stimme als die von Lucia. Sie kommt auch des öfteren her um sich um ihn zu sorgen und zu kümmern, ich wollte eigentlich nicht lauschen aber die Kranke und lebensschwache stimme meines Vater ließ mich vor der Tür verharren.
Nur leise verlassen seine Worte seinen Mund. "Lucia Ich möchte dich nochmal drum bitten. Bitte pass auf ihn auf und auf alles andere was mir etwas bedeutet. Tust du das für mich mein Kind?"

Bei den Worten meines Vaters fängt Lucia an zu weinen, das schluchzen höre ich bis auf den Flur, aber warum weint sie die Ärzte haben mir immer gesagt es wäre nicht lebensbedrohlich...

Erst jetzt werden meine Gedanken klarer und es ergibt alles Sinn. Dad's Zustand ist deutlich schlimmer als es mir immer alle sagen und Lucia weiß bescheid über seinen gesundheitlichen Stand.

Die Wut kocht in mir auf, warum erzählt er ihr wie schlecht es um ihn steht mir gegenüber tut er aber so als wäre nichts, was soll da? Ich bin sein Sohn! Mein Zorn beruhigt sich erst etwas als ich die Tränen bemerke die mir meinen heißen Wangen entlang laufen, ich muss hier weg. Ich stürme schon fast los, unabsichtlich laufe ich in eine Ärztin, es ist Klara. Mein Gesicht wende ich von ihr ab sie soll nicht sehen das ich Weine, das soll keiner sehen. Sie ruft mir noch etwas hinterher, doch ich bin zu sehr in meinen Hass erfüllten Gedanken das ihre Worte zu mir durchdringen könnten.

Ahnungslos wo ich hin soll fahre ich zu Matteo der in der letzten Zeit öfters in seiner Wohnung ist, wahrscheinlich um der unangenehm Spannung zuhause zu entkommen. Meine Tränen sind bereits getrocknet als ich bei ihm ankomme doch es ist nicht zu übersehen das ich total aufgelöst bin.

Ich bitte Matt um einen Gefallen, normalerweise würde ich ihn nie um so etwas großes bitten, aber diesmal muss es sein.

----

Wie findet Ihr den Gefühls vollen Angelo?

Grenzgänger der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt