Im Laufe der Geschichte habt ihr ja einige von Dul Caithas Gedichten kennengelernt. Die, die in der Geschichte vorkommen, sind aber nur ein paar von denen, die es gibt. Ich habe sie alle über eine Zeitspanne von mehreren Wochen geschrieben und die, die zu der Situation im Buch passen, dann eingefügt. Hier kommt also die vollständige Gedichte-Sammlung (angefangen mit denen, die ihr bereits kennt):
Der weiße Schleier verdeckt ihr Gesicht. Sanft ist der Blick seiner Augen. Das Kerzenlicht flackert im warmen Zimmer. Zwei Herzen schlagen im Einklang. (Kapitel 28)
Weißer Schneefrost am Bergeshang. Der Mond ist eine Scheibe am Nachthimmel. Sterne strahlen diamantengleich. In der Kälte erfrieren die Tränen der Einsamen. (Kapitel 34)
Am Festtag sollte der Mensch nicht alleine sein. Freche Kinder zupfen an den Ärmeln. Perlenketten um schlanke Hälse. Zusammen sind zwei Herzen glücklich. (Kapitel 35)
Tücher spannen sich über die Brücke. Im Wasser spiegeln sich Pfirsichblüten. Ein roter Fisch durchbricht die Spiegelung. Langsam treiben die Seerosen davon. (Kapitel 35)
Im Regen erscheinen die Hügel grau. Die Grashalme beugen sich unter den Tropfen. Das Zwitschern der Vögel schweigt im Trommeln. Der Himmel weint in Traurigkeit. (Kapitel 38)
Rote Tropfen besprenkeln weiße Blüten. Der Frühlingswind trägt Klageschreie auf den See. Ein dunkler Schatten füllt das Wasser. Der grüne Habicht erbeutet einen Fisch. (Kapitel 52)
Das warme Lächeln ist vergangen. Die Haut ist kalt und weiß wie Schnee. Rote Lippen für immer geschlossen. Diese Augen werden nichts mehr sehen. (Kapitel 53)
Pfauenfedern in buntem Rad. Der rote Stoff flattert in der Brise. Hell hallt das Lachen durch den Flur. Federleicht sind die Schritte der Tänzerin.
Die Drachen steigen zu den Wolken. Blätter fliehen vor den Bäumen. Leise dreht der Adler seine Kreise. Der Wind bringt eine Melodie aus der Ferne.
Ein Reiher stolziert erhaben durch das Moor. Das Schilfrohr wiegt sich in Richtung Süden. Ein Frosch sieht sehnsüchtig der Fliege nach. Die Wasserlinsen stehen unbewegt.
Der Adler schlägt seine schwarzen Flügel. Lautlos fallen die Nadeln zu Boden. Im Nest hebt ein Küken seinen Kopf. Von oben ist das grüne Tal zu sehen.
Durchsichtige Tränen fließen hinab. Das Herz ist von einer Klinge gestoßen. Der Verlust schmerzt wie eine Wunde. Die verlorene Liebe kann nicht ersetzt werden.
Schneeflocken landen sanft auf schwarzem Haar. Ein Rotkehlchen plustert seine Federn auf. Im Schweigen wartet sie auf seine Wiederkehr. Kalte Hände umklammern einander.
Die Sonne ist ein roter Feuerkranz. Schwarz sind die Schatten der Stare. Die Luft flimmert in der Hitze. Der Wanderer sehnt sich nach Wasser.
Der blaue Himmel lockt Vögel an. Wind streicht über die blühenden Blumen. Ein Schmetterlingsschwarm steigt bunt auf. Die Wolke legt einen Schatten auf die Wiese.
Der silberne Mond ist nie einsam. Das Lied der Wölfe hallt durch die Nacht. Ein Ast biegt sich unter dem Gewicht der Eule. Helle Funken spiegeln sich in Fuchsaugen.
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Grüner Habicht und Roter Drache
AvventuraBis zu seinem fünfzehnten Lebensjahr wächst Rin Verran mehr oder weniger behütet in seinem Zuhause, dem Phönix-Hof, auf. Obwohl er nur der uneheliche Sohn des Gilden-Anführers ist, träumt er davon, ein berühmter Erzwächter und Krieger zu werden. In...