Kapitel 1 - Ankunft

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Mein Name ist Ciri.
Einfach Ciri.
Nichts davor, nichts dahinter.
Warum? Weil ich es so will und bisher ging es immer nur nach meinem Willen, was wohl auch daran lag, dass ich immer alleine unterwegs war und mich nach niemanden richten musste. Aber ist ja auch völlig egal, voller Stolz konnte ich sagen, ich bekam immer was ich wollte. 
Woher ich komme? Ist völlig egal.
Warum ich jetzt hier bin? Nun, weil ich zufällig hier vorbei gekommen bin. 
Na gut das stimmte nur halb. Zufällig hat es mich in diese Gegend verschlagen, nach Konohagakure, gewollt bin ich in dieses Dorf schließlich gegangen, um eine alte Bekannte zu treffen.
Sie war früher mit meiner Mutter befreundet. Da ich nicht besonders viele Kontakte habe oder Menschen kenne, eigentlich gar keine, wollte ich mal ausprobieren, wie es so ist sich mit jemanden zu unterhalten den man kennt. Auch das stimme nicht ganz, natürlich kannte ich die ein oder andere Person aber die waren alle nicht weiter nennenswert. Wohingegen diese Person hier, mal eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt hatte. 
Gedankenlos spazierte ich einfach in das Dorf, tatsächlich schien das niemanden zu stören. 
"Keine Besonders gute Abwehr... was wenn ich euch alle kalt machen will?" Murmelte ich leise vor mir her und lief einfach weiter.
 Die Wachen beachteten mich kein Stück.
Tatsächlich war es meistens so, so lange ich denken kann, bin ich es gewohnt, dahin zu gehen wohin ich will und bisher hielt mich auch nichts sonderlich lange an einem Ort und irgendwie hielt mich auch nie jemand auf. Vielleicht lag es an meiner Körpergröße, vielleicht daran, dass ich eine Frau war. Aber wenn ich ehrlich bin, war es mir mehr als recht, nicht gesehen zu werden, umso weniger musste ich mich mit nervigen Menschen rumschlagen.

Vom Hörensagen wusste ich, dass ich meine alte Bekannte im Hauptverwaltungsgebäude finden würde. Was nicht schwer zu finden war, da es in diesem Dorf ein riesiges Gebilde an einer Klippe gab, an der Gesichter gemeißelt waren. Ich meine ehrlich? Wer will denn seine Fratze da in Stein gemeißelt haben. Sah nicht so geil aus aber wenn ich mir hier die Klamotten der Shinobis anschaute, wunderte es mich nicht, dass man auf Steingesichter stand. 
In direkter Nähe, der Steinfratzen, erstreckte sich ein Gebäude was unweigerlich mein Ziel sein musste. Zumal das Feuerzeichen groß und mittig an dem Gebäude prangte. 
Ich ließ mein Blick über das Gebäude wandern und überlegte ob es nicht ein Fehler war, her zu kommen. Ich atmete tief durch, kniff meine Arschbacken zusammen und setzte mich in Bewegung. 

Auch hier wurde ich nicht weiter aufgehalten, als ich ins Gebäude ging, was mir ja eigentlich wirklich zugute kam. 
Ich stieg unzählige Treppenstufen hoch, eigentlich bin ich ganz gut in Form aber dennoch schnaufte ich wie ein altes Walross. Ich meine sie hörten auch einfach nicht auf. Es war ein Himmelweiter unterschied, vier Kilometer am Stück zu rennen oder 5839 Stufen zu erklimmen, eigentlich waren es nur 157, fühlten sich aber nach 5839 an. 
Oben angekommen musste ich erstmal kurz durchatmen und meine Hitzewallung in den Griff bekommen, ich stützte mich kurz auf meinen Knie ab und wischte mir meine Schweißperlen vom Gesicht. Kurz schnüffelte ich nochmal an meinen Achseln, es war ein paar Tage her, dass ich eine ordentliche Dusche hatte aber gut, kann man nicht ändern. 
Ich zuckte mit den Schultern, richtete mich auf und starrte gegen die gigantische Holztür, eigentlich war es eher ein Tor.
Ein großes.
Warum hat man sowas? 
Ich schaute mich fragend nach einer Klingel oder ähnlichen um, fand aber nichts. 
"Toll wie soll man mich denn dahinter hören? Nicht sehr ausgereift euere Baukunst..." Murmelte ich mürrisch zur Tür.
Ich hob meine Hand, holte aus und wollte grade mit vollem Eifer und Elan gegen das Holztor schlagen, als  die Tür von innen geöffnet  wurde. Meine Faust flog bereits, ich riss erschrocken meine Augen auf und schlug meine Faust ungebremst, einem jungen Mann direkt gegen die Stirn.
Ich schnappte laut nach Luft und sah wie er taumelnd ein paar Schritte zurück lief, mit aufgerissenen Augen auf seinen Hosenboden fiel und mich erschrocken, wütend und fasziniert zugleich anstarrte. So richtig konnte ich seinen Blick nicht deuten. 
Ich schaute ihm in seine wahnsinnig schönen? Oder leeren? Oder hellen? Oder strahlenden? Augen, ich war mir nicht ganz sicher, solche Augen hatte ich bisher noch nie gesehen. Neugierig betrachtete ich ihn. 
Seine langen braunen Haare fielen ihm über seine Schultern auch wenn er da vor mir saß und seine Stirn mit seiner Hand bedeckte, fehlten mir die Worte und ich glaubte ein bisschen Sabber im Mundwinkel zu spüren, was gleich mein Kinn hinunter lief, wenn ich es nicht weg wischte oder leckte. Junge was ein schöner Mann er doch war, ich meine, selten dass mir ein Mann gefällt, oder ein Mensch oder überhaupt irgendwas aber dieses Exemplar, ist wirklich nett anzuschauen. Ich spürte ein kribbeln zwischen meinen Beinen und presste erschrocken meine Beine fest zusammen.
Ich schaffte es meinen Speichel, auf dem halben Weg Richtung Kinn mit meiner Hand abzuwischen und hielt diesem hübschen Geschöpft, meine mit Spucke benetzte Hand hin, um ihm wieder hoch zu helfen.
Etwas irritiert schaute er meine Hand an, ergriff sie aber. Soweit ich das auf den ersten Blick einschätzen konnte, habe ich ihm kein bleibenden Schaden zugefügt. Sein Shinobi Stirnband sollte das Meiste abgefedert haben.
Er war von großer Gestalt.
Mein Blick lief über seinen Körper. Ich vermutete, dass er recht muskulös unter seiner Kleidung sein musste und ließ meinen Blick nochmal über seinen Körper laufen, während ich mir auf meine Unterlippe biss. 

Schnell schüttele ich meinen Kopf, als ich mich selbst dabei erwischte.
 Warum hatte ich solche Gedanken? Sowas interessierte mich sonst auch nicht. Aber irgendwie musste ich mir eingestehen, dass er etwas ausstrahlte was mich faszinierte. 
Ich bemerkte wie er seinen Blick ebenfalls über  mich laufen ließ und fand endlich meine Stimme wieder "Tut mir leid. Eventuell solltet ihr eine Klingel an der Tür einbauen?" Er sah mich ausdruckslos an. 
Ich hatte das Gefühl er drang mit seinen Augen in mein innerstes, konnte meine tiefsten Geheimnisse sehen und kniff argwöhnisch meine Augen etwas zusammen. 
"Wer bist du?" fragte er mich leise, ohne einen weiteren Ausdruck in seinem Gesicht. Bei seiner tiefen, kalten Stimme, blieb mir meine wieder im Hals stecken, ich bekam nur ein quietschen heraus und merkte direkt wieder, wie sich Flüssigkeit in meinem Mund sammelte.
Was sollte das? Warum machte er mich so nervös? Und verdammt, warum spürte ich dieses heftige ziehen in meinem Unterleib. Ich war doch sonst nicht so Notgeil. 
Plötzlich meldete sich ein Räuspern hinter diesem Typ, wie auch immer er hieß.
 Ich schaute an ihm vorbei und sah mein eigentliches Ziel vor Augen. Wobei ich grade nichts dagegen gehabt hätte, mit diesem Geschöpf allein in einem kleinen dunklen Raum eingeschlossen zu sein. 
Ich schüttelte schnell wieder meinen Kopf, um mich von den Gedanken zu befreien. 
Tsunade saß auf einem mächtigen Schreibtisch, sie sah nicht grade Arbeitswillig aus und grinste mich breit an. Irgendwie hatte sie sich in den letzten Jahren absolut nicht verändert, merkwürdig.
Grinsend kam sie auf mich zu geschlendert. Sie schien zumindest nicht verärgert über meinen Auftritt, was doch schon mal ein netter Anfang war. 
Die Sahneschnitte, Sahneschnitte? Was passiert hier grade? Himmel ich verstand die Welt nicht mehr, machte ihr Platz und schaut uns, verwundert? irritiert? an. Ich kam nicht damit klar, keinen weiteren Ausdruck in seinem Gesicht lesen zu können.

"Hallo Ciri, wie schön dich, nach so lange Zeit, wieder zu sehen" Tsunade drückte mich fest und hielt mich kurz darauf eine Armlänge von sich weg um mich zu begutachten. "Wie erwachsen du geworden bist, und so schön, mit deinen weißen Haaren, deine Figur ist auch ganz in Ordnung, soweit ich das in deiner Klamotte erkennen kann und dann deine blauen Augen, strahlend, wie zu dem Tag deiner Geburt." 
"Hallo, Tsunade, ich freue mich auch dich zu sehen und auch ich muss sagen, du siehst genauso aus, wie an dem Tag meiner Geburt, wie ist das möglich?" Sie sah mich mit großen Augen an und fing leise an zu lachen. "Wie ist es möglich, dass du dich an deine Geburt erinnern kannst?" Sie drückte mich noch einmal ganz fest, ich erwiderte ihre Umarmung, eigentlich mehr aus Höflichkeit, da ich solche Nähe nicht gewohnt war, aber es war eigentlich ganz nett, ja nett ist die kleine Schwester von Scheiße, ich weiß. 

Ein kleines "Ich geh dann mal..." drang in mein linkes Ohr und Tsunade drehte sich in die Richtung aus der die Stimme kam.
"Entschuldige Neji, darf ich dir Ciri vorstellen?"
"Ciri? So so. Den Namen werde ich wohl nicht mehr vergessen." Ein leichtes zucken umspielte sein Mundwinkel. "Neji....war das grade ein Art von einem lächeln....?" Also ist Tsunade auch dieses kleine, aber feine, lächeln aufgefallen, gut zumindest habe ich es mir nicht eingebildet. 
"Weil ich dir fast eine Gehirnerschütterung zugefügt habe?" fand ich meine Stimme wieder. 
"Auch das, aber ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen." Er streckte mir seine Hand hin. Aus Reflex ergriff ich sie, mir blieb die Luft weg, als er meine Hand nach oben drehte, sich leicht beugte, mir einen Kuss auf den Handrücken gab und mir dabei in die Augen sah. Mit offenen Mund gaffte ich ihn an. "Ich glaube, der Schlag war heftiger als gedacht", stammelte Tsunade neben mir. "Bis bald! Ciri." Er legte seine Hand unter mein Kinn, schob meinen Mund zu und ging seines Weges.
Verblüfft starrten Tsunade und ich ihm nach.



Taste my Venom Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt