Kapitel 180 - Überfällige Gespräche

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Wir gingen schweigend nach Hause, jeder in seine Gedanken vertieft. Ich war mir nicht sicher ob ich mich freuen sollte, zu wissen wer mein Vater ist oder nicht. Ob ich ihn jemals treffe? Falls er überhaupt noch am Leben ist. Ich beschloss mich damit nicht weiter zu beschäftigen, aktuell brachte es mich nicht weiter und ich vermisste nichts, was ich nicht kannte. 
Wir kamen zuhause an, ich setzte mich an den Tisch und wartete darauf, dass Kakashi sich zu mir setzte. "Ich komme gleich." sagte er kurz und verschwand in seinem Bad. 
Ich überlegte, in der Zeit, wo wir am besten anfangen könnten, war mir aber unschlüssig. 
Kakashi kam zurück, setzte sich mir gegenüber und schaute mich ernst an. 
"Willst du oder soll ich anfangen?" fragte er. 
"Ich lasse dir gerne den Vortritt." 
Er nickte. "Dann fange ich damit an, als du mich im Krankenhaus belogen hast." 
Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. 
"Warum?" fragte er mich schlicht. 
"Naja einen Teil weißt du ja." antwortete ich. 
"Ich möchte es von dir hören Ciri. Alles." sagte er angespannt. 
Ich atmete tief durch. 
"Als du auf Mission gegangen bist, hast du Sasuke gebeten auf mich aufzupassen." fing ich leise an. 
Er nickte wissend. 
"Wir stritten viel, wie immer. Suchten nach Jiraiya und stritten weiter und dennoch kamen wir uns näher." 
Ich sah wie er sich anspannte. 
"Sasuke war es, der es jedoch anfangs abblockte und ich war sauer deswegen. Kakashi du warst ein paar Stunden weg und ich war sauer weil mich ein anderer Typ ablockte!" sagte ich aufgebracht. 
Er schloss seine Augen und mahlte mit seinem Kiefer. 
"Ich schlief bei ihm, in der Nacht hat mich bereits Naruto gerufen und mir gesagt was mit dir passiert ist, ich kam direkt ins Krankenhaus und blieb bei dir. Zumindest so lange bis Sasuke mich nach Hause brachte, zum schlafen. Später bat mich Tsunade zu gehen, um Tests bei dir durchzuführen." 
Kakashi hielt die ganze Zeit mit verschränkten Armen sein Augen geschlossen, ich sah wie er grade mit seiner Beherrschung kämpfte. 
"Weiter." sagte er schlicht und öffnete seine Augen. 
Ich senkte meinen Blick auf meine Hände. "Ich stellte alles was ich tat in Frage, ich wusste nicht warum ich das tat und merkte wie unfair ich dir gegenüber war. Warum fühlte ich mich zu einem anderen Mann so hingezogen, wenn ich doch wusste das ich dich liebte. Als ich dann im Krankenhaus erfahren habe, dass du nichts mehr von uns wusstest, wollte ich dir das ersparen, alles was ich dir die ganze Zeit über angetan habe.... und beschloss dich unwissend zu lassen. Ich kam selbst nicht damit klar und sprach mit Takumi aber das weißt du ja bereits." Ich hob vorsichtig meinen Blick. Er schaute mich intensiv und nachdenklich an. 
Er sagte nichts. 
"Sag bitte was dazu." flüsterte ich leise. 
Er lehnte sich etwas nach vorne und stützte seine Arme auf den Tisch ab. 
"Ciri. Ich bin im Krankenhaus aufgewacht, sah dich und verstand die Welt nicht mehr. Die schönste Frau, die ich je gesehen habe stand da, kannte mich und ich wusste nicht woher. Ich sah dich und spürte dich, es zog mich zu dir und ich wusste nicht warum. Als du sagtest, dass du mit Sasuke zusammen bist, versuchte ich das zu akzeptieren. Ständig versuchte ich mich zu erinnern. Niemand hat mir etwas erzählt, über diese Zeit die mir fehlte. Es war für mich eine Qual dich bei ihm zu wissen und ich wusste nicht warum! Bis Neji mir gesagt hat, was alles passiert ist." sagte er finster. 
Ich schluckte schwer und spürte einen Kloß in meinem Hals.
"Er erzählte mir von unserer Rivalität bis hin zu unserer Freundschaft, er erzählte mir von uns beiden, von Itachi und auch von den Heißen Quellen. Das Ganze hat mir derart den Boden unter den Füßen weggerissen, dass ich mich bei Tsunade für eine lange Mission angemeldet habe. Ich hoffte in der Zeit alles verarbeiten zu können. Dich vergessen zu können. Es war seltsam etwas zu fühlen, etwas erzählt zu bekommen, sich aber nicht daran zu erinnern." 
Ich nickte wieder und schaute auf meine Hände. 
"Als ich wieder kam, merkte ich, dass alles nichts gebracht hatte. Du warst immer noch mit Sasuke zusammen und mir ging es kein Stück besser. Meine Gedanken kreisten darum, warum du nicht einfach ehrlich zu mir warst. Als dann diese Sache mit Sasuke passierte und du am See, so unendlich verzweifelt warst und ich dich in meine Arme nahm, du dich an mir festgekrallt hast, ist alles über mich hereingebrochen. Ich sah alles wie ein Film in mir ablaufen und erinnerte mich wieder, an alles. Den Rest weißt du." schloss er und schaute mich ernst an. 
"Es tut mir leid." flüsterte ich. 
"Was ist gestern passiert als du Sasuke wieder gesehen hast?" fragte er mich jetzt. 
"Ich war an meinem ehemaligen Safeplace und wütete vor mich hin, wegen unserem Streit." 
Er nickte ernst. 
"Als ich mich irgendwann entschloss wieder zu gehen stand er plötzlich da. 
Wollte mit mir reden. Wir fingen sofort wieder an zu streiten und dennoch versuchte er mich zu küssen, er legte seine Lippen auf meine, ich schob ihn von mir weg und ging." Sagte ich ehrlich. 
"Gut." Sagte er schlicht und atmete tief ein und aus. 
"Das war ein Schritt nach vorne." 
Ich schaute ihn verwirrt an. 
"Das Ganze beschäftigt mich nach wie vor und ich muss meine Gefühle immer noch sortieren. Ich habe gemerkt, dass ich nicht halten kann was nicht gehalten werden will." sagte er und schaute mich finster an. 
"Kakashi...." flüsterte ich leise. 
"Um dir deine Fragen vorweg zu nehmen, ja das ist der Grund warum ich dich machen lassen habe, warum ich Situationen mit Neji provoziert habe auch um möglicherweise, mir klar zu machen, dass ich dich vergessen sollte." sagte er ernst. 
"Willst du mich denn vergessen?" fragte ich vorsichtig. 
Er schaute mich einen Moment lang an. 
"Es gibt einen Unterschied zwischen wollen und können." antwortete er. 
Alles in mir zog sich zusammen. Ich hatte das Gefühl, dass eine Panikattacke anrollt. Meine Atmung beschleunigte sich, ich legte die Arme um mich um mich abzuschirmen. 
"Entschuldige mich bitte kurz." murmelte ich, stand auf und wollte in mein Zimmer gehen. 
"NEIN!" sagte er laut und kam mir hinterher, packte mich am Handgelenk und drehte mich zu sich um. 
"Diesmal haust du nicht ab Ciri!" sagte er wütend. 
"Kakashi... bitte..." murmelte ich. 
"NEIN CIRI! SO WIE DU DICH GRADE FÜHLST, GING ES MIR DIE LETZTEN MONATE!" Sagte er wütend. Er schaute mich fest mit seinem Sharingan an, ich wusste dass er genau wusste wie es in mir aussah. 
Ich riss mein Handgelenk aus seinem Griff. "GENAU DAS WAR DER GRUND, WARUM ICH DICH IM KRANKENHAUS UNWISSEND GELASSEN HABE!" schrie ich ihn wütend an und merkte wie sich die ersten Tränen bildeten. 
Er zuckte kurz zusammen. "DAS WAR EINE ABSOLUT BESCHISSENE IDEE CIRI!" knurrte er mich an. 
"DENKST DU ES WAR TOLL ZU WISSEN, DASS DU IM ZIMMER NEBENAN MIT NEJI SCHLÄFST?! WOBEI DU HÄTTEST ES VERHINDERN KÖNNEN! DU HÄTTEST NEIN SAGEN KÖNNEN UND ZU MIR KOMMEN KÖNNEN! UND TROTZDEM! VERLFUCHT! KOMM ICH NICHT VON DIR LOS!" 
Das saß. 
Er drehte sich wütend von mir weg und lief in Richtung Wohnungstür, ging raus und schmiss sie hinter sich zu.




Taste my Venom Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt