Kapitel 66 - Taste my Venom

56 2 0
                                    

Mein Handgelenk vibrierte. Ich zählte automatisch mit.
Einmal. Zweimal. Dreimal.
Ich öffnete meine Augen und sah Naruto vor mir. 
Er hatte dreimal gedrückt, ganz sicher. Er ist in Gefahr.
Mir fiel ein, dass Akatsuki auf den Weg war. Ich hatte es ganz vergessen. Wie lange ist das alles her? Jahre? Sie wollten Naruto. Eine Wut durchströmte mich. Ich habe ihm versprochen ihm zu helfen wenn er mich brauchte. Ich spürte eine Ruhe in mir aufkommen. Ich ignorierte die Schmerzen und die Schreie um mich herum. Ich sah Narutos Bild vor mir, ich konnte ihn nicht im Stich lassen und merkte wie mich eine andere Art von Energie durchfloss. Die Schwärze lichtete sich etwas. Ich schaute mich in meinem Raum um und sah, dass die kleine Schachtel, die unverändert in der Ecke stand. Mein Blick lief zurück zur schwarzen Masse. Schleichend drang sie in meinen Körper ein. Sie fraß sich durch meine Poren, der Schmerz war unbeschreiblich. Ich fing wieder an zu schreien. Es brannte, nicht wie Feuer, eher wie... Gift, es drang in meine Adern ein und ergriff Besitz von mir. 

Währenddessen:

Jiraiya versuchte weiterhin Ciri zu wecken. Er schüttelte sie und schrie sie an. Versuchte kleinere Jutsus. Nichts klappte, sie reagierte nicht auf ihn. 
"Verdammt." flüsterte er und lief überlegend hin und her. Bis er ein Geräusch vernahm. Es war eine Art vibrieren, er war sich ganz sicher und schaute automatisch zu Ciri. 
"Ach du.... " flüsterte er erschrocken. 
Ciri saß da und hatte ihre Augen geöffnet, ihr Augäpfel waren Blutunterlaufen und Ihre blaue Iris war schwarz. Ein schmerzerfüllter Schrei entfuhr ihr, es schleuderte Jiraiya aus den Latschen gegen einen Baum. Benommen sah er noch wie sie Aufstand und hoch in die Luft sprang, sie war weg.
"Das ist nicht gut..." stammelte Jiraiya, rappelte sich mühselig auf und rannte in Richtung Dorf. 

Naruto kniete auf allen vieren und war am Ende seiner Kräfte. 
Deidara starrte weiter auf ihn und zappelte nervös rum. 
"Hör mit dem Gezappel auf Deidara! Das nervt!" fuhr ihn Kakuzu an.
"Nur Geduld, lange dauert es nicht mehr, dann verlässt ihn seine Kraft und er gibt auf, wir müssen nur den Moment abwarten, bevor Kurama ihn komplett übernimmt." sagte Hidan ruhig.
"Was machen wir mit den anderen, kann ich sie nicht einfach töten? Wir sagen einfach es ging nicht anderes!" fing Deidara an und blickte hinüber zu Kakahsi. "Der macht es eh nicht mehr lange, Tsunade schafft es nicht seine Wunde zu stabilisieren. Und die anderen drei sind am ende Ihrer Kräfte." 
"Hm ich schicke einfach meine Soldaten hin." Überlegte Kakuzu laut. 
Die anderen wichen ein Stück weg von ihm, um ihm etwas Raum zu geben. Er hob seine Arme und gab seinen Soldaten die indirekte Anweisung zu töten.

Ich spürte das etwas in mir drin, sich mit mir vereinte. Wie etwas neues, dunkles durch meine Adern floss.
Es fühlte sich gut an.
Damit konnte ich mich aber später beschäftigen. Ich sah bereits die Klippe, hinter der das Dorf liegen musste, es war die Klippe auf der ich damals Naruto fand. Ich blieb am oberen Rand stehen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Wo waren alle? Ich ließ mein Blick über die Verwüstung schweifen, direkt sah ich, wie Kakashi verletzt an der Seite lag und um ihn herum die anderen verbliebenen. Ich sah Naruto, aus dem grade der fünfte Fuchsschwanz zu brechen drohte und ich sah Akatsuki, drei von Ihnen, den Blonden kannte ich bereits, Deidara. Die anderen waren Hidan und Kakuzu, woher wusste ich deren Namen? Egal. Und dann waren da noch vier seltsame Gestallten die Kakuzu zu gehorchen schienen. Das alles nahm ich innerhalb einer Sekunde auf. Meine Augen brannten aber das war mir egal, sie waren schärfer, intensiver. Ich hörte sie sprechen, meine Ohren schmerzten ebenso aber auch das war egal. Sie unterhielten sich darüber ob sie die anderen umbringen.
Ich bemerkte wie Kakuzu seinen seltsamen Soldaten die Anweisung zum töten gab. 
Ich spürte eine derartige Wut in mir, dass ich mich automatisch in Bewegung setzte. So etwas wie Angst verspürte ich nicht mehr. Ich sprang von der Klippe.

Für mich geschah alles in Zeitlupe. Ich flog regelrecht in das Geschehen. Kakuzu warf  einen erstaunten Blick nach oben zu mir. Ich stürzte mich auf ihn, meine Hand griff nach seinen Kopf und schmetterte ihn auf den Boden, er zerplatzte unter meiner Hand, ich drehte mich direkt zu seinen Soldaten und zerfetzte sie mit meinem schwarzen Chakra innerhalb von Sekunden. 
Die anderen beiden waren so schockiert, dass sie erstarrten, zumindest kam es mir so vor. Ich wendete mich in Richtung Kakashi und den anderen, welche schockiert zu mir schauten, ich hob meine Hand und ließ ein grünes Chakra in seine Richtung frei, daraufhin konzentrierte ich mich und fing an, ein graues Chakra heraufzubeschwören und baute es vor den anderen wie eine Mauer auf, eine Art Schutzschild. 
Ich sah wie das grüne Chakra in Kakashi eindrang und seine Blutung aufhörte. Tsunade schaute abwechselnd, erschrocken zu mir und wieder zu Kakashi und fing direkt an die anderen zu versorgen.
Naruto bekam nichts mit. Er war zu sehr in seinem inneren Kampf verwickelt. Ich bewegte mich langsam auf ihn zu. Deidara wollte einen explodierenden Feuerball auf mich schießen mit einer kleinen Handbewegung ließ ich ihn verpuffen. 
"Was zum..." Fluchte er. Hidan versuchte seine Sense nach mir zu schmeißen, es gelang ihn nicht an mich heran zu kommen. Ich beachtete die beiden nicht weiter und ging näher an Naruto heran. Er war eingehüllt in einer Rot-Orangenen Energie und krümmte sich unter Schmerzen. 
Ich streckte meine Hand nach ihm aus und spürte einen direkten Schmerz durch mich hindurch zucken. Ohne weiter darüber nachzudenken schritt ich einfach an ihn heran. Mein Körper fühlte sich an, als würde er verbrennen. Aber hey, ich hatte seit Tagen nur noch Schmerzen, was sind schon körperliche Schmerzen im Gegensatz zu den Seelischen. 
Ich legte meine Arme um Naruto. Ich spürte wie er zuckte und sich versuchte zu wehren aber sein Körper war einfach nicht mehr stark genug. "Ich habe dir versprochen, dass ich komme und dir Helfe wenn du in Gefahr bist." flüsterte ich. Er drehte seinen Kopf in meine Richtung, ich sah den wilden Blick seines Bijuus in seinen Augen. Er zuckte etwas zusammen als er mich ansah.  "Ciri?" flüsterte er durch seine zusammen gepressten Zähne. Ich nickte und lächelte ihn liebevoll an.
Um uns herum kam etwas Bewegung in die Situation, ich sah Kakashi, Neji, Shikamaru und Guy wie sie sich gegen die anderen beiden zu Wehr setzten. Aber das war jetzt nicht so wichtig. Sie werden das Ding schon schaukeln.
Ich konzentrierte mich weiter auf Naruto. 

Naruto lehnte sich etwas mehr in meine Arme. Währenddessen bemerkte ich Jiraiya der wild fuchtelnd vor uns stand. Was wollte er? Ich knurrte ihn an. Er sollte uns in Ruhe lassen. Er sollte sich um die anderen kümmern. Er warf mir einen erschrockenen Blick zu als er meinen Gesichtsausdruck sah und schaute sich nach den andern um.
Ich schaute wieder auf Naruto und streichelte ihm sanft über seine Haare.
"Ich bin so müde." flüsterte er zitternd. "Ich weiß... du kannst dich jetzt ausruhen... ich pass auf dich auf." flüsterte ich ihm beruhigend zu.
"Dann nimmt mich Kurama ein." flüsterte er zurück. "Ich beschütze dich... du darfst schlafen."
Er nickte und sein Körper fiel Bewusstlos in meiner Arme.
Die brennenden Schmerzen nahmen zu und ich merkte wie etwas aus ihm heraus brach.
Dieses Chakra war... gigantisch. Er fing an in meinen Armen wild zu zucken. Um uns herum war nichts mehr zu erkennen, ich sah nur noch ein brodelndes brennendes Chakra.
Ich schloss die Augen, konzentrierte mich. Sammelte mein schwarzes Chakra und leitete es in jede Pore meines Körpers. Der brennende Schmerz war verschwunden. Mein persönlicher Schmerz nahm mich wieder komplett ein. Es zerschnitt mich, zerriss mich. Ich spürte wie ich meinen Mund öffnete um zu schreien, hörte mich aber nicht. Ich öffnete die Augen und sah Narutos Chakra beziehungsweise, dass des Fuchsgeistes. Augen, wilden Augen schauten mich an, unmenschliche. Eine grinsende Fratze bildete sich und öffnete sein sabberndes Maul, bereit mich zu verschlingen.
"NICHT HEUTE!" Schrie ich ihm entgegen und ließ die schwarze Masse aus mir heraus. Sie nahm uns beide komplett ein und zog das Rot-Orangene Chakra in sich auf. Ich spürte Tränen meine Wangen herunter laufen. Spürte wie Übelkeit in mir aufstieg und versuchte den Drang mich zu übergeben herunter zu schlucken.
Alles wurde schwarz.

Ich befand mich wieder in meinem inneren und schaute mich in dem Raum um.
Kakashis Tür war wieder da, ich ging hin, öffnete sie und lies mich von seiner Wärme einhüllen. Ich überlegte ob ich mich einfach in diesen Raum legen sollte und schlafen könnte.
Ich war so müde.
Ein leichtes klickern zog  meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich drehte mich in die Richtung des Geräusches und starrte auf die kleine Schachtel mit der Schleife. Langsam näherte ich mich ihr und beugte mich zu ihr runter. Was wohl drin sein mag? Ich nahm sie an mich und begutachtete sie. Sie sah nicht gefährlich aus, im Gegenteil, sie war hübsch. Ich zog leicht an der Schleife, sie glitt mir sanft durch die Finger. Langsam hob ich den Deckel an und.... erstarrte. Ich habe keine Ahnung wie lange ich auf den Inhalt starrte. Mit zittriger Hand legte ich den Deckel wieder auf die Schachtel, hob das Band auf, band es wieder um die Kiste und machte eine Schleife.
Ich stellte sie sanft wieder auf den Platz an dem sie vorher stand und starrte sie an.
"Itachis Überraschung." flüsterte ich leise und schluckte schwer.

Taste my Venom Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt