Kapitel 18 - Kakashis Emotionen

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Ich zog mir sein getragenes Shirt über. Ich vernahm einen intensiven Geruch von ihm. Bewusst roch ich daran. Etwas irritiert schaut er mir dabei zu. "Was stimmt mit dir nicht?"  
"Hast du eine Ahnung wie du riechst?" fragte ich ihn ernst.
"Darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht."
Er schaute mich fragend an.
"Wie ein Sommerregen, gemischt mit frisch gemähten Gras." Flüsterte ich verträumt und schnüffelte nochmal an seinem Shirt.
"Das... das... okay... danke" stotterte er leicht.
Er stotterte? Das war neu. 
Er drehte sich um, so dass ich mir meinen nassen Slip ausziehen konnte und seine Boxershorts überstreifen konnte. 
"Bin fertig." kam es stolz aus meinem Mund. 
Er wendete sich mir wieder zu.
"Nun sind wir Schwanzbrüder!" kam es ganz bedacht aus meinem Mund. 
Er lachte los. "Schwanzbrüder? Ich weiß nicht ob ich das möchte." 
Sein Arm legte sich um meine Hüfte und stütze mich beim laufen. Mittlerweile klappte es wieder ganz gut.
An seinem Bett angekommen, schlug er die Decke zurück. "Los rein mit dir." 
Ich tat, wie mir befohlen. Er betrachtet mich überlegend.
"Soll ich... auf der Couch schlafen? Ähm... ich meine..." 
"Rein mit dir!" Befahl diesmal ich.
Er legte sich zu mir und drehte mich, so dass ich mit meinem Rücken an seiner Brust lag, während er mich mit seinen Armen umschloss. Fest umschloss. Er zog mich so nah es ging an sich heran. 
"Du magst also meinen Geruch?!" fing er nochmal an.
"Mhm." Mehr bekam ich nicht raus. Ich war müde aber mein Herz pochte so stark, dass alles in mir dröhnte. 
"Wenn ich dich spüre, du weißt was ich meine, wenn ich deinen Körper spüre, aus der Entfernung, dich sozusagen *orte*...." setzte er an. Ich wurde hellhörig. 
"...dann durchströmt mich eine Wärme, es benebelt mich, ich merke wie es mich in deine Richtung zieht, es ist ein Gefühl.... als wäre ich gebettet in den schönsten Dingen der Welt, alles auf einmal prasselt auf mich ein. Es FÜHLT sich an wie der Duft der schönsten Blume, wie eine laue Sommernacht, wie die Abkühlung, an einem heißen Sommertag. Wie das wärmende Feuer im Winter....ich werde von einer Gänsehaut überzogen.... Es macht mich süchtig. Das war der Grund warum ich bei deinem Training mit Shikamaru auf dem Trainingsgelände war. Ich musste dieses Gefühl spüren."   
Ich hielt wieder die Luft an. Das was er da grade gesagt hatte, konnte ich nicht richtig fassen. 
Er schloss die Arme etwas fester um mich.
Er erzählte weiter: "An dem Tag, als wir uns das erste Mal begegneten, wollte ich zur der Versammlung. Als ich an dem Gebäude ankam, überkam mich das Gefühl das erste Mal. Ich wusste nicht was es war. Es verwirrte mich. Ich stand lange vor dem Gebäude und überlegte was ich tun sollte. Sehr lange..... Ich kletterte zu Tsunades Fenster und sah dich direkt. Du warst neben Tsunade und wirktest etwas verloren...." Er fing leise an zu lachen. "...du sahst so nervös aus...so unschuldig...ich beobachtet dich, so dass du oder jemand anderes mich jedoch nicht sehen konnte." 
Ich hielt immer noch die Luft an. Er war die ganze Zeit da? Das war mir nicht bewusst.
"Als die meisten den Raum verlassen hatten, beschloss ich mich bemerkbar zu machen. Als Tsunade schimpfend das Fenster öffnete merkte ich..... wie es intensiver wurde und glaub mir es war vorher schon intensiv... Ich konnte dich nicht anschauen. Ich wusste nicht, was dann passieren würde, ich spürte deine Blicke, spürte wie du dich umgedreht hast und gehen wolltest..." Er atmete kurz durch. ".... Ich wollte nicht das du gehst.... Tsunade rettete die Situation, indem sie dich aufhielt. Ich ballte meine Hände fest zu Fäusten, natürlich in meinen Hosentaschen, um mich im griff zu haben, um einen anderen Impuls als nur dich zu spüren." 

Ich drehte meinen Kopf etwas in seine Richtung um ihn besser hören zu können. Ich schwebte regelrecht. Zwischendurch atmete ich mal kurz durch, bevor ich erstickte.

"Es war ein Tag an dem ich so froh war, wie du es sagen würdest, einen Lappen im Gesicht zu haben, so dass du nicht viel von meinen Gefühlen sehen konntest. Ich hörte, weit entfernt, wie Tsunade irgendwas von Training brabbelte, konnte ihr aber nicht richtig folgen. Es zog mich zu dir. Also setzte ich mich verwirrt in Bewegung, in dem Moment wusste ich nicht was passieren würde und ließ es drauf ankommen. Dein Blick fixierte mich, Himmel wie deine blauen Augen mich anstarrten....." Er lachte wieder leise. "... alles in mir schrie danach, dich an mich zu ziehen, dich zu küssen, dich zu berühren, dich zu spüren. Ich wägte ab, was passiert würde, wenn ich meinen Emotionen nach gebe. Kurz bevor ich mich nicht mehr halten konnte, schaffte ich es mich zu sammeln und sagte, dass wir nicht zusammen trainieren würden, weil ich wusste, dass das nicht gut gehen würde. Ich schaffte es, mich umzudrehen und zu gehen, jeder Schritt war eine Qual......" 
"Kakashi..." 
"Warte... ich muss dir das erzählen, damit du mich vielleicht etwas verstehst..."
"Okay..."
"Ich stand draußen seitlich am Hauptgebäude und wartete auf dich. Nach kurzer Zeit kamst du raus und ich sah wie du dich plötzlich verwirrt umsahst und entschied mich bedeckt zu halten. Hat schon ein bisschen was von stalken, wie ich finde. Ich folgte dir zu deiner Wohnung, folgen ist vielleicht etwas dramatisch... ich wohne schließlich auch hier aber gut. Ich fasste mir ein Herz und sprach dich an. Als du dann *Hallo* sagtest und ich das erste Mal deine Stimme hörte, wusste ich, dass ich dieses Gefühl nicht einfach ignorieren konnte.
Ich saß in meiner Wohnung und wusste nicht so recht wie ich mit allem umgehen sollte. Ich spürte, dass du in deiner Wohnung bist. Versteh mich nicht falsch, ich spüre dich nicht unendlich weit, es gibt eine Grenze, wo genau die liegt, kann ich dir aber nicht sagen. Nachdem ich eine ganze Weile in meiner Wohnung ruhelos herum lief, beschloss ich raus zu gehen, ich brauchte eine Pause von dem Ganzen.  Ich lief zum See und setzte mich auf den Baum. Es dauerte nicht lange, bis das Gefühl sich wieder bei mir bemerkbar machte und kurz drauf entdeckte ich dich.  Du standst direkt unter mir und bemerktest mich nicht einmal. Also beschloss ich heraus zu finden, was du fühlst. Als ich hinter dir stand und du mich zwar bemerkt hast, mich aber nicht mal angeschaut hast, fühlte ich mich gekränkt. Ich begriff nicht wie es sein kann, dass du so eine Anziehung auf mich ausstrahlst und du aber absolut kein Interesse zeigen konntest. Ich wollte dich direkt konfrontieren und mit nicht ganz fairen mitteln spielen, indem ich mein Sharingan benutzte. Als ich merkte wie es in dir drin aussieht überkam mich ein Gefühl des Sieges. Es war so ein Gefühlshoch, dass ich mehr brauchte, ich nährte mich dir mehr und wollte deine Lippen berühren, dich berühren. Ich spürte was du gefühlt hast und bekam einen kurzen Moment der Klarheit und merkte, dass ich das nicht so einfach kann, ich war und bin mir nicht sicher ob ich gut für dich bin. Bevor du mich wieder in deinen Bann ziehen konntest, entfernte ich mich von dir. Ziemlich schnell. Es war reiner egoistischer Selbstschutz. An meiner Wohnung angekommen, hatte ich ein schlechtes Gewissen und wollte mich entschuldigen, aber du kamst nicht. Ich fing an mir Sorgen zu machen und als ich dich dann plötzlich zu *spüren* begann, wurde ich sauer weil du mich so lange hast warten lassen und ich mir Sorgen machte, wobei ich in erster Linie auf mich selbst sauer war und nicht auf dich, auch wenn es anders rüber kam. " schloss er und atmete tief durch.  "Sorry für den Redefluss." 

Nix sorry.
Ich war überwältigt. Das war alles so ganz anders, als ich es zu dem Zeitpunkt empfand.
"Also doch Schockverliebt?" wieder einmal einer meiner intelligentesten Antworten. 
Ich hörte wie er lächelte.
"Vielleicht." 

Kurz drauf spürte ich, wie seine Atmung schwerer wurde, er ist eingeschlafen. Ich beschloss das Erzählte in mir einzuschließen und es nochmal in wacheren Zustand, in meinen Kopf zu wiederholen. Ich spürte seine Wärme und fühlte mich geborgen. Es war schön, eines der schönsten Gefühle dich je hatte. Seit meinem Zusammenbruch kam es mir so vor, als würde ich meine Gefühle intensiver wahrnehmen. Kann das sein?
Es dauert nicht lange bis mich die Erschöpfung übermannte und ich einschlief. 

"Hallo? Seid ihr wach?"
Verschlafen schauten wir beide in die Richtung, aus der die Stimme kam. Naruto stand am Fußende des Bettes und schaute uns müde an. Ich hob die Seite meiner Bettdecke an, er krabbelte direkt rein.
Mein Herz schwoll an.
"Meinst du nicht... er ist etwas zu alt, um bei uns im Bett zu schlafen?" Flüsterte Kakashis leise hinter mir. 
"Nein." kam es gleichzeitig von Naruto und mir. 
 Er hatte nie viel Zuwendung bekommen und es war mir egal wie alt er war oder wie groß. Er kuschelte sich mit seinem Rücken an mich, ich legte meinen Arm über ihn und zog ihn an mich ran. So lagen wir nun zu dritt aneinander gekuschelt und schliefen wieder ein.

Am Morgen, klopfte es laut an Kakashis Tür. 
"DER SCHLÜSSEL STECKT WIR KOMMEN REIN!" 
Es war mir egal.
Ich wollte diesen Moment nicht loslassen. Keiner von uns dreien bewegte sich ansatzweise, ich spürte aber das beide wach waren. 

Taste my Venom Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt