Kapitel 33 - Nur ein Hauch

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Auf dem Trainingsgelände angekommen, führte Jiraiya uns diesmal noch etwas weiter weg, als gestern. Wieder standen wir auf einer Wiese umrandet von Bäumen. Nur diesmal etwas kleiner. Ich schaute mich um und überlegte ob ich hier irgendwelche Beschaffenheiten sehe, dir mir beim Kampf helfen konnten.
 "Setzt dich hin, Ciri." Sagte Jiraiya.
Hinsetzten? Okay? Aber ich gehorchte wortlos.
"Neji." Fing Jiraiya an. "Du weißt was wir besprochen haben?!"
Was haben die beiden besprochen? Ich will es auch wissen!
"Ja." Antwortete Neji schlicht.
"Gut. Dann bin ich mal weg." Ohne weitere Worte ging Jiraiya von dannen.
Was? Warum? Wo will er hin? Das kann er nicht machen!
Erschrocken schaute ich ihm hinterher und stand auf.
Neji ergriff meine Hand "Nicht." Flüsterte er und zog mich an sich. Ich stand dicht vor ihm und starrte ihn erschrocken an. Er schaute mir in die Augen "Setzt dich, bitte." Sagte er sanft.
Ich merkte wie ein paar Schmetterlinge sich bemerkbar machten und setzte mich artig wieder hin. Er setzt sich neben mich und streckte seine Beine aus. Absolut Entspannt.
Ich ließ ihn nicht aus den Augen.
"Ich möchte dir ein bisschen was über mich erzählen, vielleicht verstehst du dann mehr." Fing er an.
Meine Neugier war geweckt.
"Ich stamme aus dem Hyuga Clan und bin der Neffe unseres Oberhauptes. Hinata ist meine Cousine...." Setzte er an. Interessiert schaute ich ihn an. "Dann ist dein Vater der Bruder, eures Oberhauptes?"
Er nickte. "Er war es. Er starb, indem mein Onkel ihn opferte. Zumindest dachte ich das Anfangs."
Er erzählte von seiner Kindheit, dem Hass den er gegenüber seinem Onkel verspürt hatte auch gegenüber Hinata. Da er nur in die Nebenfamilie geboren wurde, wurde ihm ein Bann auferlegt, welcher bewirkt, dass man sich nicht gegen die Gründerfamilie auflehnen konnte und sobald ein Beschützermitglied stirbt wird das Geheimnis des Byakugans versiegelt, so dass es nicht weiter gegeben werden kann.
"Byakugan?" Fragte ich neugierig.
Er warf mir einen Blick zu und lächelte leicht.
"Ja Byakugan. Dazu komme ich gleich."
Erzählte er weiter.
"Es stellte sich heraus, dass mein Vater nicht geopfert wurde sondern, sich selbst opferte." Ich schluckte schwer und nickte angespannt, wieder jemand der eine furchtbare Kindheit hatte.
"Als ich nach und nach verstand wie es wirklich war, fing mein Groll an sich aufzulösen und ich lernte Naruto kennen."
"Naruto?" Kam es mir überraschend über die Lippen.
"Ja, Naruto. Er ist zwar um einiges jünger als ich, aber manchmal ist er so viel älter als die ältesten." Sprach er regelrecht sanft, von ihm.
"Manchmal denkt man, er wäre erst sieben, aber eigentlich ist er reifer als ich."
Ich war überrascht, dass er so von ihm sprach. Es erfüllte mich.
"Er lehrte mich, dass ein Schicksal niemals festgelegt wird, sondern jeder es selbst bestimmt. Kleine Worte mit großer Bedeutung, findest du nicht?" Er schielte zu mir.
Ich nickte und hatte das Gefühl, dass mich etwas zu ihm zieht.
Sein Blick wechselte in Überraschung. "Möchtest du etwas näher kommen?"
Ich schluckte schwer und wusste nicht so recht ob ich es tun sollte.
"Ich beiß dich schon nicht."
Ich rutschte etwas näher, er berührte mich an meiner Schulter um mir zu signalisieren, dass ich mich auf den Rücken legen sollte. Ich ließ mich führen. Nun lagen wir beide nebeneinander auf dem Rücken. Sein Arm lag unterhalb meines Nackens um mich gelegt. Beide schauten wir zum Himmel. Ich genoss seine Nähe, es fühlte sich gut an.
"Das Byakugan..." fing er an.
"Ermöglicht mir eine 360°C Sicht, bis auf eine kleine Ausnahme und durch Dinge hindurch zu sehen."
"Ha. Ein Röntgenblick also." Bemerkte ich neidisch.
"So in etwa. Außerdem ermöglicht es mir, die Chakra Bahnen in jemanden zu sehen und auch diese zu blockieren."
"Das ist ja der absolute Oberhammer!" Schrie ich fast und setzte mich auf um ihn begeistert anzustarren.
Irritiert schaute er mich zurück an.
"Das macht dich richtig mächtig!" Schwärmte ich weiter.
"Macht, ist nicht alles Ciri." Sagte er trocken und redete weiter. "Dadurch, dass ich in ein Lebewesen hineinschauen kann, bekomme ich Aufschluss über deren empfinden." Er schaute mich an und wartete auf eine Reaktion.
*Bekomme ich Aufschluss über deren empfinden.* wiederholte ich die Aussage in meinem Kopf.
Mir dämmerte so einiges und ich fragte mich, warum ich immer Männer kennen lernte die irgendwelche verrückten Augen hatten, die in mich hinein schauen konnten.
Langsam sickerten die Worte in mein Gehirn und ich spürte wie mein Herzschlag sich beschleunigte.
Er schaute mich weiterhin an. Intensiv.
"Definiere mal empfinden etwas genauer." Bat ich ihn, angespannt.
Er setzte sich auf um mir besser in die Augen schauen zu können, und kam mir somit ein deutliches Stück näher. Immer dieses näher kommen, irgendwie fahren die Männer hier darauf echt ab.
Mich überkam eine Gänsehaut.
Er berührte mein Gesicht sanft und streichelte über meine Wange. "Es stört dich nicht wenn ich dich so berühre, ganz im Gegenteil, du genießt es regelrecht. Dein Herz schlägt noch schneller als es ohnehin schon schlug, wenn ich dich berühre. Was mich ziemlich erfreut."
"Ach du Schande." Entfuhr es mir.
"Nein keine Schande, du empfindest etwas für mich. Da ist nichts verwerfliches daran. Reicht dir das als Antwort auf deine Frage?"
Ich nickte stumm. Unfähig etwas zu sagen.
"Es würde mich interessieren..." überlegte er laut.
"Hm?" Ich schaute ihn schüchtern an.
" ...wie du dich fühlst, wenn ich dich küssen würde." Fragte er sich zum Teil selbst.
"Probiere es aus" schoss es mir raus.
Was stimmt verdammt nochmal nicht mit mir?
Ich sah etwas in seinen Augen aufblitzen.
"Zur gegebener Zeit werde ich es tun." Antwortet er leise.
"Mhm." Grummelte ich leise. War ich grade beleidigt weil ich wieder ungeküsst blieb? Wie blöd kann man nur sein?
"Ciri, wir sind mitten in einem Training." Sagte er belehrend.
"Du hast damit angefangen." Ich war definitiv beleidigt!
Etwas veränderte sich. Er rückte näher an mich heran. Er hob seine Hand, berührte meine Wange und beugte sich zu mir. Gänsehaut.
Er legte seine Lippen, zart, ganz vorsichtig, nicht mehr als ein Hauch, auf meine Lippen. Ich spürte seine Lippen, als wäre es lediglich ein Hauch seines Atmens auf meinen. Mein Herz fing an zu rasen.
Plötzlich zog er sich wieder zurück.
"Tschuldigung." murmelte ich irritiert.
"Für was entschuldigst du dich?" Ich merkte wie er sich anspannte, die Augen schloss und einmal tief ein und ausatmete.
"Ich wollte dich nicht zu etwas drängen." Flüsterte ich leise.
Ruckartig schaut er mich an "Du hast mich nicht zu etwas gedrängt. Ich konnte nur nicht ahnen was es in mir...." Er brach mit zusammen gebissenen Zähnen ab.
"Tschuldigung." Wiederholte ich mich.
"Hör auf dich zu entschuldigen! Gib mir nur einen Moment. Okay?"
Ich nickte.

Taste my Venom Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt