Wieder stand ich draußen und versuchte mich zu beruhigen. So ein blödes Arschloch, er nervt mich einfach nur.
Ich hörte wie sich hinter mir eine Tür öffnete und schloss genervt meine Augen.
"Du bist, verdammt nochmal, ein unerträglicher Mensch!" hörte ich Sasukes gereizte Stimme hinter mir. Überrascht, dass er es war und nicht Kakashi öffnete ich meine Augen, drehte mich aber nicht um.
Er griff nach meinem Handgelenk und zog mich zurück in meine Wohnung und schloss die Tür hinter sich.
"Was willst du noch?" zischte ich ihn an.
"DAS DU NICHT ZU IHM GEHST!"
"ICH GLAUBE NICHT, DASS DICH DAS WAS ANGEHT!"
"DANN LIEGST DU FALSCH!" Faucht er.
Ich schloss meine Augen und schüttelte genervt meinen Kopf.
"Sasuke, ich weiß nicht was du damit bezwecken willst und es ist mir auch egal...." Setzte ich ruhiger an, er unterbrach mich. "ES IST DIR NICHT EGAL, VERFLUCHT! ICH FÜHLE ES DOCH IN DIR! HÖR AUF DIR ETWAS VORZUMACHEN!" Schimpfte er wütend.
Er hatte recht.
Er war mir nicht egal, natürlich nicht, aber wer bin ich, dass ich mir das eingestehen würde und erst recht nicht, dass ich ihm diese Genugtuung geben würde.
Er funkelte mich wütend an. "Ich hätte dich wirklich ertränken sollen!" Sagte er etwas ruhiger.
"Tja Pech! Chance vertan würde ich sagen! Als hättest du das getan, dann hättest du dein Ziel ja nicht weiter verfolgen können." Gab ich schnippisch zurück.
Er warf dramatisch seine Arme in die Luft und schnaufte laut aus. "DU KOTZT MICH AN!"
Aus irgendeinem Grund verletzte es mich, normal trifft mich sowas nicht so schnell aber diesmal tat es weh. Er hatte schon viel schlimmere Dinge gesagt aber diesmal...
Er wendete sich mir wieder mehr zu, weil ich darauf nichts erwiderte und hielt inne.
"Hat dich das grade getroffen?" Flüsterte er irritiert.
Ich schluckte einen Kloß in meinem Hals herunter und schüttelte den Kopf.
"Alles gut." Murmelte ich leise.
Er kam näher auf mich zu, ich wich ein Stück zurück und schloss die Arme um mich selbst.
"Ciri, es tut mir leid."
Jetzt schaute ich ihn irritiert an, er entschuldigte sich? Das war was neues.
"Ich glaube es war einfach etwas viel in der letzter Zeit." Flüsterte ich.
"Das war es wohl..."
"Kennst du das Gefühl, wenn man sich selbst nicht mehr kennt? Wenn man nur noch neben sich steht und jede seiner Handlungen in Frage stellt?" Fragte ich ihn.
Sein Blick veränderte sich in Verständnis.
"Wem fragst du das." Lächelte er leicht.
"Ich denke ich muss jetzt erstmal einige Dinge klären..." Flüsterte ich weiter.
"Versuch die richtigen Entscheidungen zu treffen." Gab er knapp zurück.
Ich nickte. "Meistens entpuppen sich diese als die falschen....wäre ich nur nie in dieses Dorf gekommen..."
"Ich denke, dass war eine deiner guten Entscheidungen."
Ich schaute ihn fragend an, er nahm meine Hand in seine und zog mich näher in eine Umarmung, ich erwiderte sie und schloss meine Augen. Ich legte mein Ohr auf seine Brust und lauschte seinem Herzschlag.
Er roch gut, nicht so gut wie Kakashi, aber Kakashi war sowieso ein Fall für sich.
Er löste sich von mir und schaute auf mich herunter.
"Manchmal habe ich dich recht gerne."
"Aber nur manchmal." Sagte ich lächelnd zurück. "Ich werde jetzt rüber gehen."
Er nickte und und ließ mich gehen.
Ich öffnete die Tür zur Kakashis Wohnung und sah wie er wartend am Küchentresen stand.
Sein Blick fiel direkt auf mich, er blickte mich ernst an.
"Alles in Ordnung?" Fragte er trocken. Ich nickte.
"Willst du reden?"
"Ja."
"Gut." Er kam auf mich zu und hielt mir seine Hand hin. Ich legte meine in seine und ließ mich auf die Couch ziehen.
"Zuallererst..." Fing er ruhig an. "....das mit der Schwangerschaft...."
Ich spannte mich an und legte die Arme um mich selbst, um dieses Gefühl nicht an mich zu lassen, was mich einnehmen wollte.
"Wir haben es Tsunade nicht erzählt um... dir zu schaden. Sie beharrte darauf, warum du so auf Itachi reagiert hast, warum du ihn töten wolltest, warum er dich plötzlich nicht mehr töten wollte, durch was deine Kräfte sich auslösen ließen. Lange haben wir beide um den heißen Brei herum geredet und plötzlich ist... das Wort Baby gefallen.... mir ist es heraus gerutscht.... Neji versuchte noch die Situation zu retten, verstrickte sich aber in Wiedersprüche. Doch du kennst Tsunade, du weißt wie sie sein kann. Wir kamen nicht mehr aus der Sache raus. Ich wollte nicht, dass sie es erfährt und es tut mir leid. Ich hätte mich mehr unter Kontrolle haben sollen."
Ich schloss kurz meine Augen und atmete tief durch und öffnete sie wieder.
"Verstehe." Murmelte ich leise.
Er schaute mich weiter an und wartete auf eine Reaktion.
"Ja ich weiß wie sie sein kann und es ist in Ordnung, ich glaube dir." Sagte ich leise.
"Aber es ist etwas, was ich einfach erstmal sacken lassen muss. Dieses Thema... ist einfach schwierig..."
"Ich weiß und es tut mir leid."
"Ich weiß." Nochmal schloss ich kurz meine Augen und bereitete mich auf das nächste vor.
"Sasuke..." Setzte ich an. Ich sah wie er sich direkt anspannte und unterbrach mich. "Das was passiert ist, ist egal, solange es dich aus deiner Situation raus geholt hat." Sagte er mit zusammengebissen Zähnen.
"Wie erträgst du das die ganze Zeit?" Fragte ich ihn vorsichtig.
"Tue ich nicht, Ciri. Du hast keine Ahnung was es für ein Kampf ist und ich kann absolut nicht damit umgehen, wie du letztens gemerkt hast, als ich ausgetickt bin. Dennoch glaube ich, dass ich es dir nicht verbieten kann und auch nicht will. Auch was das Thema Neji betrifft, du musst dich am ende für das entscheiden was du willst und es bringt nichts wenn ich dich einsperre, dann treibe ich dich weiter von mir weg. Nur kann ich dir nicht versprechen, dass alles nahtlos an mir vorbei geht auch ich brauche meine Zeit um damit umzugehen.... und dann gibt es diese Momente, wie heute morgen... im Bett, wie du mich angeschaut hast, mich berührt hast, dass sind die Momente in denen ich weiß, dass ich du mein bist." Flüsterte er leise.
"Kakashi... es tut mir leid, es tut mir leid was ich dir alles antue. Das ich so bin wie ich bin..."
"Ich liebe dich, so wie du bist Ciri. Du musst nur noch deinen Weg finden und natürlich hoffe ich, dass du den Weg mit mir wählst." Sagte er und nahm meine Hand fester in seine.
Ich nickte und schaute auf unsere Hände.
"Ich werde morgen zu Jiraiya gehen." Setzte ich das nächste Thema an.
Er schaute mich überrascht an.
"Mit Tsunade kann ich im Moment nicht reden, Jiraiya betrachtete meistens alles aus mehreren Perspektiven. Ich werde mir diesen Bann nicht auferlegen lassen und erst recht nicht Naruto."
Er nickte langsam. "Ich denke, dass es dir tatsächlich helfen könnte wenn du es zulassen würdest und auch Naruto..." fing er an, ich warf ihm direkt einen bösen Blick zu.
"....und damit meine ich, dass du möglichweise mit der selbst mehr ins Reine kommen kannst. Dennoch verstehe ich, dass du das nicht möchtest und es liegt am ende in deiner Entscheidung."
"Die Entscheidung, wird mir von anderen abgenommen, Kakashi!"
"Dann lass es nicht zu, Ciri!"
Ich nickte angespannt.
Wir saßen noch einen Moment schweigend da bis Kakashi aufstand, mich hoch zog und mich ins Schlafzimmer führte. Er schlug die Decke zurück, ich krabbelte direkt rein, er legte sich zu mir, nahm mich von hinten in die Arme und hielt mich fest umschlossen. Er gab mir einen zarten Kuss in meinen Nacken und ich spürte wie er recht schnell einschlief.
Ich lag noch lange wach. Meine Gedanken kreisten um Sasuke, Neji und Kakashi, um Naruto und um den Bann. Vielleicht hatte Kakashi recht und ich würde selbst besser mit mir klar kommen. Die Zeit bevor ich hierher kam und der Bann anfing zu bröckeln, war keine schlechte Zeit. Ich wusste immer was ich wollte und handelte auch so, ließ mich von nichts und niemanden hin und her ziehen und bin meinen Weg gegangen. Seitdem ich hier bin werde ich von jedem in eine andere Richtung gezogen und lasse es mit mir machen. Aber Naruto... nein, dass würde ich nicht zulassen. Er hat sein *junges ich* für mich aufgegeben....Verdammt das belastete mich. In ihm steckt so viel mehr als alle denken. Ich blickte auf meine Handgelenk und drückte einmal auf mein Narutoband. Es vibrierte direkt einmal zurück, ich lächelte leicht, er war also auch noch wach. Wie es ihm wohl aktuell mit allem geht. Er äußert selten eine Meinung, wobei ich glaube, dass er einen festen Standpunkt hat, woran das wohl liegt? Am ende ist er ein junger Mann, der vermutlich selbst noch nicht mit dem erwachsen werden klar kommt und sich selbst finden muss, aber tief in mir wusste ich, dass er genau weiß was Sache ist und was er tut.
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Taste my Venom Teil 1
FanficDas ist der erste Teil der Geschichte. Anfangs hätte ich nicht gedacht das es so ausufert und ich an die Grenzen der Kapitel stoße. Somit muss ich die Geschichte in Teil 2 fortsetzen. !!! Trigger Warnung: Alkohol / Verlust / sexuelle Handlungen / M...