Kapitel 76 - Niemals allein

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Sein Blick veränderte sich. "Wer war das?" Fragte er leise.
"Niemand." Sagte ich etwas zu schnell. 
Sein Blick lief wieder zu meinem Gesicht. Ich versuchte mit aller Macht, nicht an Sasuke zu denken.
"Ich frage dich noch einmal, wer war das, Ciri?" Wut lag in seiner Stimme.
Ich zog mein Handgelenk aus seinem griff und schob mich an ihm vorbei in Richtung meines Kleiderschranks um mir frische Sachen raus zu holen. In meinen Kopf dachte ich an gelbe Gummientchen die über das Wasser hüpften.
"Verflucht." Hörte ich es hinter mir und spürte wie er mich an meiner Schulter packte, um mich umzudrehen. "Wer war das?" 
"Sag mal warum bist du überhaupt hier?" Fragte ich ihn.
"Weil du krank bist."
"Mir geht es wieder besser." 
Ich sah wieder Wut in seinen Augen aufblitzen.
"War das Neji?" 
"Neji? Nein." Antwortet ich verdattert. Grade er würde sowas niemals tun, er war viel zu bedacht.
"Wer dann?"
"Was interessiert es dich Kakashi?"
"IST DAS DEIN VERDAMMTER ERNST?" Wurde er jetzt laut.
"Jap, ist es." Antwortet ich ruhig.
"DAS KANN ALLES NICHT WAHR SEIN." Er drehte sich um und fuhr sich mit den Händen durch seine Haare.
Er drehte sich wieder zurück zu mir.
"WAS DENKST DU WARUM ES MICH INTERESSIERT CIRI? HM? WAS DENKST DU WARUM?" So aufgebracht habe ich ihn selten erlebt.
Ich zuckte lediglich mit den Schultern.
"DAS KANN DOCH NICHT DEIN ERNST SEIN!  DU WEISST GENAU WAS ICH FÜR DICH EMPFINDE! BITTE DENK EINFACH MAL NACH! SELBST NACHDEM ICH DAS MIT ITACHI ERFAHREN HABE, EMPFINDE ICH WAS FÜR DICH, ENTSCHULDIGE DAS ICH ES NICHT VON HEUTE AUF MORGEN ABSTELLEN KANN!" Er schlug mit einer geballten Faust, mit voller Wucht gegen die Wand und hinterließ ein Loch.
Ich beobachtete ihn schweigend, wie er aufgewühlt durch mein Schlafzimmer tigerte.
"Wer war das?" Flüsterte er geladen.
In dem Moment als er mir diese Frage stellte, traten direkt die Bilder von Sasuke in meinen Kopf, wie er nach mir griff und mich küsste. Kakashis Wutausbruch vertrieb meine Enten aus meinem Kopf, ich war nicht konzentriert genug meine Gedanken geheim zu halten.
Er blieb stehen. Sein Blick verdunkelte sich. Ich merkte wie ich nervös wurde, unsicher verlagerte ich mein Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
Er kam langsam näher. Legte seine Hand unter mein Kinn und hob es an.
"Sag, dass das nicht wahr ist, Ciri." 
Ich hatte noch etwas Hoffnung, dass er nicht alles mit seinem Sharingan erfahren hatte.
"Elendiger Bastard." Flüsterte Kakashi.
Meine Hoffnung war dahin.
Er wendete sich von mir ab und lief mit geballten Fäusten wieder durch mein Schlafzimmer.
"Warum muss jeder Kerl der dir über den Weg läuft über dich herfallen?!" 
"Hat er dir sehr wehgetan?" Fragte er direkt danach.
"Wehgetan nicht, nein." Antwortete ich ehrlich.
Davon, dass ich mich mit Sasuke mit gehen wollte, scheint er nichts mitbekommen zu haben und intensiv dachte ich wieder an meine Entchen.
Er nickte, ließ sich auf seinem Stuhl nieder und nahm sein Buch in die Hand.
Was war das denn jetzt?
"Ähm... was machst du da?"
"Lesen." Sagte er schlicht.
"Das sehe ich auch." Blaffte ich wieder los.
Er warf mir einen kurzen Blick zu und richtete ihn wieder auf sein Buch, klappte es zu, stand auf und kam zu mir rüber, nahm mein Handgelenk und pustete einmal drauf.
"Besser?" Fragte er und ging wieder zurück zu seinem Stuhl, nahm sich sein Buch und las weiter.
Ich starrte ihn einen Moment verdattert an.
"IHR HABT DOCH ALLE EINEN AN DER KLATSCHE!" Fing ich an zu schimpfen. "MIR REICHT ES!"
Ich schnappte mir frische Sachen, ging wieder ins Bad und knallte die Tür zu. 
Es kotzt mich an! Jeder einzelne von ihnen kotzt mich derart an. Wütend zog ich mir meine frischen Sachen an und warf meine dreckigen achtlos in die Ecke. Wenigstens fühlte ich mich besser, dass war schon mal was Wert. 
Ich ging aus dem Bad heraus, lief wortlos an Kakashi vorbei, der mich nicht weiter beachtete und ging in die Küche. Mein Blick fiel auf die Suppe von Neji, ich nahm den Topf, setzte ihn an meine Lippen und fing an die Suppe zu trinken, war wirklich lecker und es tat gut etwas im Bauch zu haben. Ich stand angelehnt an meinen Küchentresen, ich schloss kurz die Augen um mich zu sammeln und zu überlegen was ich jetzt tun sollte. Draußen war es dunkel und ich hatte nicht mal mehr 24 Stunden Zeit bis ich aufbrechen musste. 
Wie das Ganze wohl ablaufen wird? Werde ich mich mit Sasuke irgendwo verstecken? Laufen wir wahllos durch die Gegend? Suchen wir nach Itachi? Werde ich hierher jemals zurück kommen können? 
Ich versetzte mich kurz in meine innerstes,  ich schaute auf die kleine Kiste in der Ecke, sie wackelte leicht, dass war kein gutes Zeichen.
Ich öffnete meine Augen, ging wieder ins Schlafzimmer und nahm Kakashis Buch aus seinen Händen. "Was soll das?" fragte er mich genervt. 
"Ich bin wieder gesund. Du kannst gehen." 
Er funkelte mich wütend an, wenigstens hatte er sein Sharingan wieder bedeckt. 
"Ich bleibe die Nacht hier." 
"Nein bleibst du nicht." antwortete ich selbstbewusst. 
"Doch. Wer weiß wer hier noch auftaucht um dich zu küssen." kam es provozierend von ihm.
Ich erstarrte kurz und zog die Luft scharf ein.
"Wenigstens trauen sich alle anderen, du hast es ja ewig nicht auf die Reihe bekommen." sagte ich gereizt und bereute es direkt.
Ruckartig stand er auf und stellte sich vor mich, er funkelte mich wütend an.
Er griff nach meinem Kinn und richtete meinen Kopf aus, zog sich seine Maske runter und presste mir hart seine Lippen auf meinen Mund. 
Direkt spürte ich alles in mir verpuffen, Schmetterlinge durchfluteten mich. 
Er küsste mich hart ohne Zärtlichkeit. Er löste den Kuss und funkelte mich wütend an.
"Ich sollte der letzte Mann sein, der deine Lippen berührt." Knurrte er leise.
Er drehte sich weg, nahm sein Buch und ging Richtung Tür. "Gute Nacht, Ciri." sagte er und schmiss meine Wohnungstür hinter sich zu. Ich nahm, dass erstbeste was ich in die Hand bekam, also der Stuhl auf dem Kakashi die ganze Zeit saß und schleuderte ihn mit voller Wucht in Richtung Wohnungstür.
"ARSCHLOCH!" 
Der Stuhl zerbrach. Scheiß drauf. Ich zitterte vor Wut, ging zu meiner Tür und schloss sie ab. Danach nahm ich die Reste vom Stuhl und baute mir eine Art Türblockade, da anscheinend jeder in diesem Dorf einen Schlüssel für meine Tür besaß, brachte mir das abschließen nicht allzu viel. Ich betrachtete mein Werk und hoffte, dass ich jetzt alleine sein konnte. Wie kann es sein, dass hier jeder kommt und geht wie er will? Das hat jetzt alles ein ende. 
Ich fing an meine Wohnung etwas aufzuräumen und mein Geschirr abzuspülen.
Ich wusste immer noch nicht was die anderen bei Tsunade besprochen hatten, am ende ist es auch völlig egal, da ich sowieso nicht gefragt werde ob es mir passt oder nicht. 
Ich suchte mir meine kleine Reisetasche raus und fing an einige Dinge einzusammeln, die ich für meinen Aufbruch morgen gebrauchen könnte. 
Danach legte ich mich wieder ins Bett und versuchte meine Wut in den Griff zu bekommen. 
Nach ewigen hin und her, beschloss ich wieder aufzustehen.
Ich ging in die Küche und machte mir einen Tee. Als es an meiner Tür ruckelte. Es hatte nicht geklopft. Das meinte ich, wie kann es sein, dass hier ständig jemand auftaucht. Es ist doch zum kotzen. Es ruckelte weiter, mal sehen ob meine Vorrichtung hält.
Tat sie nicht.
Die Tür wurde mit einem kräftigen Schwung aufgestoßen. Ich lehnte weiterhin an meinem Küchentresen und beobachtete das Ganze während ich an meinem Tee schlürfte.
"Guten Abend, Sasuke." begrüßte ich ihn schlürfend als er in meine Wohnung eintrat.

Taste my Venom Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt