Kapitel 45 - ein ständiger Kampf

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Es klopfte.
Erschrocken trennten wir uns voneinander als hätte man uns bei etwas erwischt. 
Kakashi ging zu Tür und schloss sie auf, Neji kam derzeit zurück ins Wohnzimmer, war es gutes Timing oder beobachtete er uns mit dem Byakugan? 
"Iruka, Yamato." Begrüßte Kakashi die Besucher mehr oder weniger und ließ sie eintreten. 
Beide hatten ernste Gesichter aufgelegt. 
Ich merkte direkt wie die Anspannung in mir hoch kam. 
"Wo ist Naruto?" Fragte Iruka. 
"Er schläft hinten." Sagte ich schnell.
"Ich komme grade von meiner Wache. Ich glaube sie sind im Dorf." 
"WAS?" schrien Kakashi, Neji und ich gleichzeitig auf. 
Iruka schaute sich kurz draußen um und zog die Tür fest zu. 
"Irgendetwas ist seltsam. Einige mit denen ich Wache hielt, haben keine Erinnerung an die letzten ein bis zwei Stunden." sprach Yamato leiser. 
"Ich weiß nicht ob ich richtig liege, aber ich glaube sie sind bereits hier und suchen Naruto." sprach er weiter. 
"Ist auch nicht sonderlich schwer hier rein oder raus zu kommen." Bemerkte ich schnippisch.
"Weiß....." setzte Neji an.
Yamato unterbrach ihn. "Tsunade weiß schon bescheid. Sie hat uns her geschickt. Sie möchte das wir uns im Dorf umschauen. Die Augen aufhalten. Sie will nicht gleich Panik verursachen. Guy, Kiba, Sakura und noch ein paar andere laufen bereits durch die Straßen." 
Kakashi nickte angespannt. 
"Ich bleibe bei Naruto." kam es von Iruka. 
Ich nickte ihm dankend zu. 
"Gut, gehen wir." beschloss Yamato. 
Als ich Richtung Tür lief versperrten mir Kakashi und Neji den Weg. Wirklich? Alle beide? 
"Ciri, du weißt was wir mir Tsunade und Jiraiya besprochen hatten, aktuell ist das keine gute Idee, solange du dich nicht kontrollieren kannst." Flüsterte Neji sanft.

Ich stand ausdruckslos da und fixierte beide. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. In meinem Kopf ratterte es. Beide warteten leicht angespannt auf meine Reaktion.
"Ok." Nickte ich leicht.
Etwas erstaunt und erleichtert atmeten sie beide tief durch. Der Gedanke, dass ich direkt bei Naruto bin und helfen kann, falls es soweit kommt, stimmte mich um. 
Die anderen gingen nach draußen. Iruka und ich setzten uns schweigend hin. Jeder hing angespannt seinen Gedanken nach. Es war ein angenehmes Gefühl, dass mein Gegenüber mal nicht wusste was in mir vorgeht. 
Die Stunden verstrichen. 
Naruto schlief immer noch. Unfassbar.
"Möchtest du einen Kaffee?" fragte ich Iruka nach einer Weile. 
Er nickte lächelnd. Ich machte uns einen und gab Iruka seine Tasse.
Seine Anspannung war mehr als präsent.
"Naruto wird nichts passieren. Das verspreche ich." flüsterte ich und schielte zu ihm.
Er nickte mich lächelnd an. 
"Danke, ich weiß, dass du ihn mit allen mitteln schützen würdest. Naruto bedeutet mir sehr viel, es ist etwas schwierig grade für mich." fing er an.
Ich schaute ihn Aufmerksam an. 
"Weißt du warum Naruto auf der einen Seite wie ein kleines Kind ist und auf der anderen Seite so erwachsen?"
"Ich dachte er ist einfach so, ich habe mir nie große Gedanken darüber gemacht." überlegte ich laut.
"Wie du weißt hat er den neunschwänzigen Fuchs in sich." 
Ich nickte.
"Naruto führt einen ständigen Kampf in sich auch wenn ihm das nicht bewusst ist, weil er es nicht anders kennt. Tagtäglich muss er Kurama in sich drin, in Zaum halten. Ich will gar nicht wissen, was das für eine Anstrengung ist. Deswegen schläft Naruto manchmal auch sehr viel und lange. In normalen Alltagssituation zeigt sich eher das kindliche in ihm, dass liegt daran das er auf diesen Teil seines *Ichs* am besten verzichten kann. Es hilft ihm bei dem Kampf nicht weiter. Wenn es ernster wird oder eine von außen angespannte Situation eintritt erscheint sein *eigentliches ich*.
Kurama will natürlich nicht unbedingt, dass Naruto von außen Schaden zugefügt wird und lässt ihn dann Handeln. Sobald die Situation vorbei ist, geht der innere Kampf weiter. Kurama möchte natürlich das Naruto aufgibt und ihn frei lässt, manchmal nutzt er auch Narutos Umstände um ihm sein Chakra zu geben, ab hier wird es gefährlich. Kurama entfaltet seine Macht nach und nach in Form eines Schwanzes. Umso mehr Schwänze umso gefährlicher wird es für alle Außenstehenden und auch für Naruto. Bis zu vier Schwänzen ist es bisher aus ihm heraus gekommen. Naruto hatte hier schon Schwierigkeiten dies zu kontrollieren, man möchte nicht darüber nachdenken, was passiert wenn Kurama komplett aus ihm herausbricht." endete Iruka.
Ich war sprachlos. Ich fühlte mich Naruto umso mehr verbunden, ich hatte keine Ahnung, wie es in ihm drin aussieht dabei dachte ich schon viel über ihn zu wissen und doch kommen immer mehr neue Dinge an den Tag. Ich bewunderte ihn. Er war so stark. 
"Oh, Hallo. Hab ich lang geschlafen?" kam Naruto verschlafen zu uns.
Ich musste unweigerlich lächeln. 
"Iruka, du bist ja auch da. Wo ist denn Kakashi? Habt ihr euch wieder gern, Ciri?" fragte er verstrahlt. 
"Komm setzt dich zu uns. Wie hast du geschlafen?" fragte ich ihn.
"Ganz gut aber ich habe das Gefühl ihr verschweigt mir etwas." 
Blöd war er nicht. 
"Naruto, wir vermuten das Akatsuki bereits im Dorf nach dir sucht. Die anderen beobachten die Situation draußen. Ciri und ich wollten hier auf dich aufpassen." erklärte Iruka.
"Ihr braucht nicht auf mich aufpassen." sagte er ungewohnt selbstsicher.
Ich verstand ihn. Immer dieses bemuttern. Ich glaube Naruto ist stärker als die besten Shinobi zusammen.
"Wir wollen nicht das Panik im Dorf ausbricht." Lächelte ich ihn an.
"Verstehe." sagte er und setzte sich zu uns.
"Und was machen wir jetzt?" fragte er.
Wir schauten uns alle drei Stumm an.

Taste my Venom Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt