Kapitel 137 - Es wird besser

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"Seit wann?" flüsterte ich leise.
"Seit ich dich am See in meine Arme genommen habe." hauchte er in mein Ohr. Ich spürte wie er mich leicht mit seinen Fingerspitzen an meiner Schulter berührte und zart über sie fuhr. 
Ich vernahm ein Knacken in mir und atmete zittrig aus. 
Die Badezimmertür wurde aufgeschlossen, Kakashi hob blitzartig das Handtuch vom Boden auf, legte es mir um und ging ein paar Schritte zurück. Ich stand weiter auf das Bett starrend da und hielt das Handtuch fest um meinen Körper. 
Neji kam aus dem Bad heraus. "Wir haben fast die gleiche Größe! Ich finde deine Sachen stehen mir besser, als dir." sagte er zu Kakashi. 
"Geschmackssache." gab Kakashi kurz zurück. "Ich setzte nochmal Kaffee auf." warf er noch hinterher und verschwand in der Küche. 
Neji kam näher zu mir und legte seine Arme, von hinten um mich. "Geht es wieder?" 
Ich nickte und drehte mich zu ihm um, seine Arme rutschen an meinem Rücken tiefer, ich schaute ihm in seine Augen. "Ich glaube es war alles umsonst." flüsterte ich leise.
Sein Blick wurde fragender "Was meinst du?" 
"Hätte ich diese eine Entscheidung im Krankenhaus nicht getroffen, wäre allen so viel erspart geblieben." flüsterte ich. 
Er lächelte mich leicht an. "Alles kommt so, wie es kommen soll, Prinzessin." 
"Kaffee ist fertig!" kam es aus der Küche. 
"Ich komme gleich nach." hauchte ich, er nickte, lächelte und ging in die Küche. Diese Gedanken musste ich in Ruhe nochmal durchgehen.
Ich drehte mich zu meinen Klamotten, zog mir Unterwäsche über und nahm mir eins von meinen neuen Oberteilen, es war zwar auch ein Achselhirt und lag eng an, hatte aber einen V-Ausschnitt, was etwas von meinen Brüsten erahnen ließ aber nicht zu viel.  Dann griff ich nach einer meinen neuen Hosen, die einer Cargohose glich nur, dass sie ebenfalls eng anlag. Ich ging nochmal ins Bad, bürstete meine Haare, machte mir einen unordentlichen Dutt, zupfte hier und da ein paar Strähnen heraus und  putze mir meine Zähne. 
Als ich in die Küche kam verschluckte sich Kakashi an seinem Kaffee und fing an zu husten. Neji schaute erschrocken auf, klopfte ihm auf den Rücken und lachte. 
Ich holte mir eine Tasse und schenkte mir etwas Kaffee ein, lehnte mich an den Tresen und schaute Kakashi beim Husten zu. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu. 
"Du.. sieht... nett aus." presste er zwischen den vereinzelten Hustenanfällen heraus.
"Er findet, dass du verdammt heiß aussiehst." sagte Neji trocken, klopfte weiter auf Kakashis Rücken und trank einen schluck von seinem Kaffee. 
Ein grinsen legte sich um meinen Mund. 
"Das! Habe... ich nie...gesagt!" Hustete er weiter.
"Ich weiß....ich weiß..." flüsterte Neji, weiterhin klopfend.

Die Tage vergingen. Es gab Ups and Downs. 
Ich wohnte weiterhin bei Kakashi und Neji war quasi mit mir eingezogen, gelegentlich ging er mal nach Hause und holte sich frische Klamotten. Nicht zuletzt weil ich nicht wollte das er ging. 
Wenn er nicht da war, war es zu intensiv zwischen Kakashi und mir. Es passierte nichts besonderes, dennoch merkte ich, dass sich immer mehr in mir löste und wenn er mir näher kommen sollte, wäre das letzte bisschen in mir was meine Gefühle für ihn unterdrückte hinfällig. Kakashi hielt sich selbst sehr zurück. Ich war mir nicht sicher wie er über mich dachte und wirklich miteinander geredet haben wir bisher nicht. Wir gingen dem Ganzen beide aus dem Weg. Ich merkte wie er mich manchmal anschaute, wie sich sein Blick veränderte, wie er mich manchmal *aus versehen* beim vorbei gehen, berührte. Dann wieder zog er sich zurück und blockierte alles regelrecht. Dennoch machten beide absolut alles um mich abzulenken. Sie gingen mit mir raus, unterhielten mich, egal was sie machten, es half jedes Mal. 
Mir ging es mit der Zeit immer besser. Mein inneres Biest hatte sich verkrochen, manchmal schaute es mich aus einer Ecke grinsend an und kam näher aber es knabberte nicht mehr an mir. Dennoch war es nicht so, dass ich Sasuke vergessen hatte. Ich dachte jeden Tag an ihn und ich vermisste ihn mit jeder Faser meines Körpers. Seine Berührungen, seine Küsse, alles. Aber es schmerzte nicht mehr ganz so schlimm. Ich habe ihn nicht mehr gesehen und wüsste auch nicht wie es dann für mich wäre, ob es mich wieder komplett aus der Bahn werfen würde. So viel ich wusste war er nicht mehr in meiner Wohnung und ich fragte mich oft wo er war. Sobald ich über ihn nachdachte, merkte es einer von den beiden und sie starteten eine Ablenkungsaktion. 
Nur manchmal, wenn ich wusste, dass ich ungestört war, im Bad beim duschen oder Nachts wenn beide schliefen, ließ ich es raus und weinte leise. 
Naruto fehlte mich auch. Ich wüsste gerne wie es ihm geht aber keiner konnte oder wollte mir genaueres sagen.
Die Wohnsituation war auch immer wieder mal Thema. Ich wusste nur, dass die beiden sagten, dass sie sich darum kümmerten und ich mir keine Gedanken machen sollte. Ich wusste aber auch dass Wohnungen ein absolutes Problem darstellen und um ehrlich zu sein mochte ich die Situation grade, es war zwar teilweise etwas schwierig weil man sich nicht zurück ziehen konnte aber die beiden um mich zu haben, tat mir gut. Neji veränderte sich. Er blühte regelrecht auf und entwickelte sich zu eine Art Sonnenschein an dem ich mich wärmen konnte. Ich fragte mich ständig wie ich es so lange ohne ihn ausgehalten hatte.
Ich hatte bereits mein okay dazu gegeben, meine Wohnung leer zu räumen und sie für jemand anderen zur Verfügung zu stellen. Neji und Kakashi waren öfter dort drüben und räumten Dinge raus und rein. Ich hatte auch das Gefühl, dass sie mich dann etwas abschoben, zu Tsunade oder zu Shikamaru, damit ich nicht alleine bin. 
Sie tuschelten auch ziemlich viel miteinander aber sagten mir nie um was es genau ging, fragten mich nach meiner Lieblingsfarbe, woraufhin ich immer mit Schwarz antwortete, eines Abend ließen sie die Antwort nicht durchgehen und ich sollte meine *Zweitlieblingsfarbe* nennen. 
Automatisch antwortete ich Türkis. Was mich selbst so überraschte, naja überraschte vielleicht nicht aber es erschrak mich, sagen wir es mal so. 
Kakashis Tür in mir hatte sich verändert, also nicht direkt die Tür aber das Schloss davor, es wurde kleiner. Fast täglich schaute ich drauf und sah wie es schrumpfte. Noch war ich aber nicht bereit mich damit zu beschäftigen.






Taste my Venom Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt