Taste my Venom Teil 1

Kapitel 41 - Tränen

Unfähig mich zu bewegen starrte ich ihn einfach nur an.
Er war durchnässt vom Regen, seine Harre fielen ihm mehr ins Gesicht als sonst. Seine Kleidung war beschmutzt. Neben ihn standen Sakura und Naruto und schauten erschrocken zu Neji und mir. Die drei standen mit einen größeren Abstand zu uns. Kakashis Blick löste Angst in mir aus. Es war reine Wut die in seinem Gesicht stand, vielleicht sogar Hass. Mir wurde übel. Er wendete sich zu Naruto und Sakura und sagte etwas zu ihnen, woraufhin sie beide eilig nickten und verschwanden. Sein Blick lief wieder zu mir. Oh Himmel ich glaubte wirklich Hass in seinen Augen zu sehen. Wut wäre mir definitiv lieber gewesen. 
Unsicher setzte ich einen vorsichtigen Schritt nach vorne in seine Richtung.
 Er hob sofort die Hand um mir zu signalisieren, dass ich nicht näher kommen sollte. Ich blieb wie angewurzelt stehen und presste meine Lippen fest zusammen.
Er schaute uns noch einen Moment an und setzte sich in Bewegung. Langsam lief er auf uns zu.
Mit jedem Schritt den er näher kam, dröhnte mein Herzschlag lauter in meinem Ohr. Meine Atmung beschleunigte sich. Gänsehaut breitete sich auf mir aus.
"Kakashi...." Hauchte ich leise als er unmittelbar in meiner Nähe war.
Er lief an mir vorbei ohne mich eines Blickes zu würdigen und steuerte Neji an. Ich drehte mich um und sah wie Kakashi neben Neji anhielt, er hob seine Hand, hielt einen Moment inne und legte sie ihm dann auf die Schulter, für vielleicht zwei Sekunden. Dann ging er wortlos weiter.

Es fühlte sich an als würde mich etwas überrollen oder war es das Gefühl zu fallen? Ich war mir nicht sicher. Übelkeit stieg in mir auf. Ich drehte mich weg, in Richtung des Baumes und übergab mich.
Neji kam zu mir, hielt mir meine Haare weg und streichelte meinen Rücken bis ich nicht mehr würgen musste, viel kam sowieso nicht raus. 
"Ciri... ich..." flüsterte er leise.
Ich winkte ab. "Alles gut, Neji. Irgendwie musste er es sowieso erfahren. Jetzt weiß er es wenigstens." Murmelte ich und wischte mir meinen Mund ab.
"Das... wollte ich nicht..." 
"Ich weiß...du kannst dafür nichts...ich... Ich wäre jetzt gerne ein wenig alleine." Flüsterte ich leise.
"Soll ich dich nach Hause bringen?" Ich hörte sein Mitgefühl aus seiner Stimme heraus.
"Nein. Es ist ja nicht weit. Wir sehen uns sicher morgen." Versuchte ich etwas gefestigter zu sagen, es gelang mir nicht.
"Okay...pass auf dich auf Ciri...." 
Ich nickte und ging los.
Ich lief ein paar Schritte und warf einen Blick über meine Schulter um zu schauen ob Neji, weg war. Ich sah ihn nicht mehr.
Ich lief bis zu der Mauer, über die ich vorhin noch drüber kletterte und ließ mich mit dem Rücken daran nach untern rutschen.
Der Regen prasselte weiter nach unten und lief unnachgiebig über mein Gesicht. 
Ich wollte nicht mehr laufen. Ich wollte nicht mehr in die Wohnung zurück. Ich schaute hoch in den Himmel und atmete zittrig ein und aus. "Scheiße..." 
Langsam legte ich mich auf matschigen Boden, rollte mich ein und schloss meine Augen.

"Ciri?" Hörte ich eine bekannte Stimme. Ich war zu erschöpft um zu antworten.
Ich spürte wie sich Arme um mich schlossen und mich weg trugen.

Ich erwachte in einen fremden Bett. Alleine. Heute bekam ich keine Sekunden des Friedens nach dem aufwachen. Ich setzte mich auf und schaute mich um. Keine Ahnung wo ich war, es interessierte mich auch nicht. Meine Sachen lagen sauber auf einem Stuhl neben dem Bett. Ich schaute an mir herunter, ich hatte ein fremdes Shirt an. Langsam stand ich auf und zog mir meine Sachen über. Wie in Trance ging ich durch die Schlafzimmertür. 
"Guten Morgen." 
Ich zuckte kurz zusammen. "Shikamaru...." flüsterte ich leise.
"Wie geht es dir?" fragte er mich vorsichtig.
"Ich.... ich... weiß... nicht." Ich brach in Tränen aus. Ich schloss die Arme um mich selbst und kauerte mich auf den Boden. 
Shikamaru sprang auf, um mir wieder hoch zu helfen uns platzierte mich auf einem Stuhl. 
"Ciri, was ist denn passiert?" fragte er eindringlich.
Ich schluchzte laut "Neji... und .. dann.. geküsst... und... und...und...dann.... Kakashi." mehr bekam ich nicht raus, meine Tränen verschluckten meine Stimme.
"Verstehe." sagte er mitfühlend. 
Unsicher was er tun kann, legte er seinen Arm um mich und streichelte mir über den Rücken, in der Hoffnung, dass ich mich beruhigte. 
Ich spürte ein vibrieren an meinem Handgelenk. Erschrocken fuhr ich zusammen. Automatisch drückte ich einmal drauf. Langsam wurde mir bewusst was es bedeutete, dass Naruto wieder im Dorf war. Ich wischte mir eilig über mein Gesicht und stand auf, während meine Tränen dennoch weiter liefen. Ich bin so eine verdammte Heulsuse geworden.
"Wo... wo willst du hin?" fragte Shikamaru unsicher.
Ich drehte mich zu ihm und nahm ihn kurz in den Arm "Danke." flüsterte ich leise und setzte mich in Bewegung. 
Ich spürte seinen Blick im Rücken. 

Ich musste mich irgendwie beruhigen aber die Tränen wollten nicht aufhören. Ich lief in die Richtung von Narutos Wohnung.
Es waren sehr viele Shinobis und Kunoichis unterwegs. Tsunade war in Alarmbereitschaft. Ich mied die großen Wege und ging durch kleinere Gassen, darauf bedacht, dass man mein Tränenüberströmtes Gesicht nicht sah. 
Bei Naruto angekommen, klopfte ich laut gegen die Tür. Sie blieb zu. Nochmal. Keine Reaktion. Wo kann er sein? Noch ein Versuch. Nichts passierte.
"Was mach ich denn jetzt?" Ich überlege einen Moment und beschloss  zu meiner Wohnung zu gehen. Ich wurde immer schneller, bis ich schließlich rannte. Immer wieder wischte ich mir eilig über meine Augen, ich hörte einfach nicht auf zu weinen. 
An meiner Tür angekommen, schloss ich sie schnell auf und ging rein. Mein Blick fiel als erstes auf den Küchentresen. Langsam schritt ich näher heran. Es war ein Schlüssel. Der Schlüssel den Kakashi bei sich hatte....
Es versetzte mir so einen Schlag in die Magengegend, dass ich direkt wieder das Gefühl hatte mich übergeben zu müssen. Ich rannte ins Bad und beugte mich schnell über die Toilette, bekam aber nichts raus.
Als sich mein Magen beruhigte, putzte ich schnell meine Zähne und suchte meine Ausrüstung zusammen. Ich zog mich um und erschrak als ich mich im Spiegel betrachtete. Ich sah furchtbar aus. Meine Haare hingen strähnig und dreckig an mir herunter, schnell band ich sie zu einem Dutt zusammen. Meine Augen waren geschwollen und gerötet. Meine Tränen ließen endlich etwas nach. Ich ging zum Waschbecken und wusch mir mein Gesicht mit kaltem Wasser. Wirklich viel half es nicht aber ich konnte wieder den ein oder anderen klaren Gedanken fassen. Ich musste Naruto finden. 
Ich fasste meinen Mut zusammen und ging zu Kakashis Tür. Sie öffnete sich bevor ich überhaupt klopfen konnte. Er zuckte leicht zusammen als er seinen Blick über mein Gesicht laufen lies. 
"Was willst du?"  
"Ist Naruto bei dir?" Meine Stimme hörte sich kratzig an und brüchig an.  
"Warum?" 
"Ist er bei dir?" Fragte ich nochmal und spürte ich einen Anflug von Wut. 
"Ciri?" erklang es leise aus Kakashis Wohnung.
Er war da.  
Ich wollte mich an Kakashi vorbei schieben, er hielt mich an meinen Schultern zurück. 
"Ich habe dich nicht hereingebeten." Flüsterte er scharf. 
Dämliches Egomatchoschwein, grade ging es mir nicht um ihn. Ich musste mit Naruto reden und versuchte meinen eigenen Schmerz nach hinten zu schieben.
Ich schubste ihn von mir weg. "Ich bin nicht wegen dir hier, also komm runter." Entschlossen  ging ich in seine Wohnung in Richtung Naruto.
Ich hörte wie er wütend hinter mir her kam.
Naruto saß mit einem Kakao in der Hand auf Kakashis Couch und schaute mich erschrocken an. Er stellte seinen Kakao auf den Tisch ab, stand auf, kam auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Überrascht legte ich auch meine Arme um ihn. Es gab mir grade so viel. So viel Wärme. Ehrlich gemeinte Wärme. "Ciri, was ist los mit dir? Du siehst furchtbar aus." fasste er kurz zusammen.
Als ich antworten wollte brach meine Stimme. Erneut bahnten sich Tränen ihren Weg über meine Wangen. "Warum weinst du?" fragte er mich vorsichtig und wischte mir einfach über meine Wangen. ich liebte ihn für seine einfache Art. 
"Ciri, ich würde dich bitten..." setzte Kakashi an. 
Ich sprang auf. "WAS? WAS WÜRDEST DU MICH BITTEN? KANNST DU EINFACH MAL 5 MINUTEN DEINE KLAPPE HALTEN! UND ZUHÖREN! DANN BIST DU MICH LOS" schrie ich ihn an und war selbst über meine Reaktion erschrocken.
"Gut." antwortete er trocken, nicht mehr und nicht weniger. 
Es fühlte sich wie ein Messerstich direkt ins Herz an.